Es war eine Phase, in welcher sich bei den Gästen vor allem eines breitgemacht hatte: viel Frust über den eigenen Auftritt in der 2. Runde im Fußball-Landespokal. Und genau aus diesem Grund hätte sich Kevin Tittel als Adressat dieses frechen verbalen Schiedsrichter-Konters wohl nur zu gern einen anderen sportlichen Kontext gewünscht. Denn in diesem Moment lief es bei seinem MSV Neuruppin im Auswärtsspiel beim FV Preussen Eberswalde überhaupt nicht.
Keine zweite Halbzeit?: Schiedsrichter Kevin Meißner
Keine zweite Halbzeit?: Schiedsrichter Kevin Meißner
© Foto: Steffen Kretschmer
Sekunden vor der Pause, nervte Neuruppins Neuzugang im Tor vor allem eines: Immer wieder flogen die Bälle fernab des Platzes, und es dauerte teils lange, ehe das Spielgerät wieder rollte. Für Kevin Tittel viel zu lange. „Hey Schiri“, rief er deshalb. „Können wir in der zweiten Halbzeit nicht Bälle an die Seite legen? Das nimmt hier alles ganz schön viel Zeit in Anspruch.“
Referee Kevin Meißner, der offenbar nicht mitbekommen hatte, dass die Laune in der MSV-Defensive alles andere als Euphorie versprühte, stellte eine Gegenfrage, die den Neuruppiner verdutzt zurückließ. „Wie, zweite Halbzeit? Wir spielen heute keine zweite Halbzeit.“
Meißner untermalte seinen Spruch allerdings mit einem Lachen. Keeper Kevin Tittel war dennoch kurzzeitig völlig irritiert und „not amused“.
Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass der Schiedsrichter die Partie logischerweise fortführte und bei den Gästen aus Neuruppin die gute Laune zurückkehrte. Denn der Oberligist drehte das Ergebnis bei Brandenburgliga-Vertreter Eberswalde in Durchgang zwei noch auf 2:1 und steht damit im Achtelfinale des Landespokals.

Newsletter Amateur-Fußball