- Im Hauptstadtderby der Fußball-Bundesliga gewinnt der 1. FC Union Berlin bei Hertha BSC mit 4:1 (1:0).
- Das Olympiastadion in Berlin war zum ersten Mal seit dem Beginn von Corona vor zwei Jahren bei einem Derby zwischen Hertha BSC und Union Berlin ausverkauft.
- Die Anhänger beider Teams hatten sich schon Stunden vor dem Anpfiff zum Fanmarsch ihrer jeweiligen Farben getroffen.
So ist die Lage nach dem Derby Hertha BSC gegen Union Berlin
Erstmals seit 811 Tagen war das Olympiastadion wieder ausverkauft. Blau-Weiß in der Ostkurve und Rot-Weiß auf der anderen Seite – die Fans beider Teams sorgten am Samstagabend für prächtige Derby-Stimmung im Olympiastadion. Unten auf dem Rasen machte der 1. FC Union Berlin mit dem 4:1 (1:0)-Sieg gegen Hertha BSC das historische Stadtmeister-Triple perfekt. Die Eisernen aus Köpenick gewannen auch das dritte Derby in dieser Saison und verschärften damit die Abstiegsgefahr für den Stadtrivalen in der Fußball-Bundesliga.
Auch die bisherigen beiden Derbys in dieser Saison hatte Union Berlin gewonnen. In der Bundesliga feierten die Köpenicker einen 2:0-Heimsieg. Das Achtelfinale im DFB-Pokal entschieden sie im Olympiastadion mit 3:2 für sich. „Stadtmeister, Berlins Nummer eins“, sangen die Fans der Eisernen am Samstagabend.
Es war ein verdienter Derbysieg für Union Berlin vor 74 667 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion, denn die Gäste hätten schon in der 1. Halbzeit das Spiel für sich entscheiden können. Bei Hertha BSC blieb vieles dem Zufall überlassen. In dieser Verfassung wird es schwer für die Mannschaft von Trainer Felix Magath mit dem Klassenerhalt. Auch in puncto Schnelligkeit hatte Union Berlin beim höchsten Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte deutliche Vorteile.
„Dieses Triple bedeutet uns sehr viel. Wir wollten unbedingt gewinnen – für unsere Fans. Der Sieg zeigt, wie konstant wir unterwegs sind“, sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel. Hertha-Torhüter Marcel Lotka dagegen war nach dem Schlusspfiff enttäuscht: „Wir haben viel Unterstützung von den Fans bekommt, aber insgesamt war das einfach zu wenig von uns.“
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so fielen die Tore
0:1 Genki Haraguchi (31.)
Der schnelle Becker setzt sich auf der linken Außenbahn durch und bringt die Flanke ins Zentrum, wo Haraguchi angeflogen kommt und per Kopfball trifft.
Der schnelle Becker setzt sich auf der linken Außenbahn durch und bringt die Flanke ins Zentrum, wo Haraguchi angeflogen kommt und per Kopfball trifft.
1:1 Timo Baumgartl (49., Eigentor)
Beim Rettungsversuch nach der Flanke von Belfodil lenkt Baumgartl den Ball ins eigene Tor.
Beim Rettungsversuch nach der Flanke von Belfodil lenkt Baumgartl den Ball ins eigene Tor.
1:2 Grischa Prömel (53.)
Wieder kommt Union Berlin auf der Außenbahn durch. Die Flanke von Gießelmann schickt Prömel per Kopf ins lange Eck.
1:3 Sheraldo Becker (74.)
Erneut nutzt Becker seine Schnelligkeit und schließt den Konter mit einem überlegten Schuss ins lange Eck ab.
1:4 Sven Michel (85.)
Der eingewechselte Michel bekommt den Ball in zentraler Position, läuft noch einige Schritte und sorgt für das vierte Tor der Gäste.
Der eingewechselte Michel bekommt den Ball in zentraler Position, läuft noch einige Schritte und sorgt für das vierte Tor der Gäste.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so gingen beide Teams ins Spiel
Bei Hertha BSC ersetzte Marcel Lotka den verletzten Alexander Schwolow im Tor. Außerdem gingen die Gastgeber überraschend mit den beiden Teenagern Linus Gechter und Julian Eitschberger in der Startformation in das Derby. Beide Defensivspieler sind erst 18 Jahre alt. Sie durften für die verletzten Routiniers Marvin Plattenhardt und Niklas Stark ran. Für den beim FSV Forst Borgsdorf augebildeten Eitschberger war es das Bundesliga-Debüt.
Auch Union Berlin musste im Derby auf seinen Stammkeeper verzichten. Anstelle von Andreas Luthe stand wie schon beim 1:0-Heimsieg wieder Frederik Rönnow im Kasten der Eisernen. In der Dreierkette nahm Dominik Heintz die Position von Paul Jäckel ein. Der gebürtige eisenhüttenstädter musste ausgerechnet im Derby eine Gelb-Sperre nach der fünften Verwarnung absitzen.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so lief das Spiel
Wie schon bei den ersten beiden Derbys in dieser Saison ging auch diesmal die Startphase ganz klar an Union Berlin. Bereits in der 4. Minute rettete Marcel Lotka mit einer großartigen Parade gegen den Kopfball von Tomo Baumgartl. Kurz danach war Lotka auch bei den Versuchen von Niko Gießelmann (13.) und Taiwo Awoniyi (17.) als Retter für Hertha BSC zur Stelle. Zwischendurch streckte Lotka den Unioner Grischa Prömel mit einem Rempler nieder. In diesem Derby war von Anfang an viel Feuer drin.
Erst kurz vor der Pause kam Hertha BSC zur ersten wirklichen Chance durch Myziane Maolida (38.). Aber ebenfalls noch in der 1. Halbzeit hätten Christopher Trimmel (42.) und Sheraldo Becker (44.) den Vorsprung ausbauen können.
Hertha BSC kam zwar etwas besser aus der Kabine und durch das Eigentor von Timo Baumgartl in der 49. Minute zum etwas glücklichen Ausgleich. Doch die Gäste aus Köpenick hatten mit der erneuten Führung durch Grischa Prömel eine schnelle Antwort (53.). Auch in der Folgezeit waren die Gäste das kombinationssichere Team und kamen zum verdienten dritten Derbysieg in dieser Saison.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so war die Stimmung
Corona-bedingt war es das erste Bundesliga-Duell zwischen Hertha BSC und Union Berlin im vollbesetzten Olympiastadion. „Für mich ist es etwas Neues, wenn das Olympiastadion voll ist. Das habe ich so noch nicht erlebt, auch viele meiner Jungs nicht“, hatte Union-Coach Urs Fischer vor der Partie geschwärmt. Die beiden Bundesliga-Partien im Jahr 2020 im Olympiastadion, die Hertha mit 4:0 und 3:1 gewonnen hatte, fanden als Geisterspiele statt. Und für das Pokal-Achtelfinale im Januar waren nur 3000 Zuschauer zugelassen.
Diesmal begleiteten rund 12.000 Union-Anhänger begleiteten die Mannschaft nach Charlottenburg. Das Gästekarten-Kontigent war binnen weniger Stunden ausverkauft. Das Tragen von Union-Fankleidung ware außerhalb des Gästeblocks nicht erlaubt. Schon Stunden vor dem Anpfiff hatten sich die Anhänger beider Teams versammelt und waren als Fanmarsch ihrer jeweiligen Farben zum Olympiastadion gepilgert. Auch in der Arena herrschte prächtige Stimmung – allerdings inklusive Feuerwerk und Rauchbomben.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – die Statistik
Hertha BSC – Union Berlin 1:4 (0:1)
Hertha BSC: Lotka – Pekarik, Boyata, Kempf, Eitschberger (46. M. Dardai) – Gechter – Darida (46. Mittelstädt), Tousart, Ascacibar (75. Ekkelenkamp), Maolida (75. Serdar) – Jovetic (20. Belfodil).
Union Berlin: Rönnow – Baumgartl, Knoche, Heintz (71. Ryerson) – Trimmel, Khedira, Gießelmann (71. Oczipka) – Haraguchi (61. Schäfer), Prömel – Becker (82. Voglsammer), Awoniyi (82. Michel).
Tore: 0:1 Haraguchi (31.), 1:1 Baumgartl (49., Eigentor), 1:2 Prömel (53.), 1:3 Becker (74.), 1:4 Michel (85.); Schiedsrichter: Jablonski (Bremen); Zuschauer: 74 667; Gelbe Karten: Lotka, Jovetic, Kempf/-.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so sieht es in der Tabelle aus
Union Berlin darf nach diesem Derbysieg als Tabellensiebter der Fußball-Bundesliga erneut auf den Einzug ins internationale Geschäft hoffen. Hertha BSC ist Tabellen-17. und schwebt in akuter Abstiegsgefahr.
Tabellenführer Bayern München kam zu einem knappen 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg und liegt weiter neun Punkte vor Borussia Dortmund. Der BVB hatte am Freitagabend mit dem 2:0 beim VfB Stuttgart vorgelegt.
Tabellenführer Bayern München kam zu einem knappen 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg und liegt weiter neun Punkte vor Borussia Dortmund. Der BVB hatte am Freitagabend mit dem 2:0 beim VfB Stuttgart vorgelegt.
Derby Hertha BSC gegen Union Berlin – so geht es weiter
Am 30. Spieltag trifft Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei auf Eintracht Frankfurt. Die Partie am Ostersonntag beginnt um 17.30 Uhr. Hertha BSC tritt bereits am Ostersamstag zum Kellerduell beim FC Augsburg (15.30 Uhr) an.