Erstes Spiel, erster Sieg und ein überragender Kevin Behrens: Der 1. FC Union Berlin hat einen gelungenen Start in die neue Spielzeit der Fußball-Bundesliga hingelegt. Dank des Dreierpacks von Behrens inklusive eines Rekord-Tores kamen die Eisernen aus Köpenick zu einem verdienten 4:1 (2:0)-Sieg gegen den FSV Mainz.
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Vor 22 012 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei zeigten sich die Gastgeber nicht zuletzt dank der Neuzugänge im Team speziell in der Startphase sehr spielfreudig und überstanden auch den einen oder anderen Wackler im Verlauf der 90 Minuten. Mann des Spiels war aber Kevin Behrens, der den 1. FC Union ganz schnell in Führung köpfte.
Der Stürmer traf bereits nach 52 Sekunden und sorgte damit für einen neuen Rekord – es war das schnellste Tor in der Vereinsgeschichte. In der 9. Minute erzielte Behrens erneut per Kopf das 2:0. Mainz kam zwar in der 65. Minute zum 1:2-Anschlusstreffer durch Anthony Caci. In der 70. Minute machte wiederum Behrens aber mit dem 3:1 seinen ersten Dreierpack in der Bundesliga und den Sieg der Eisernen perfekt. Für den Schlusspunkt sorgte dann Milos Pantovic (4:1/90.+). Bestnoten verdiente sich auch Torhüter Frederik Rönnow, der gleich zwei Elfmeter hielt.
„Drei Tore in einem Spiel – das ist mir wahrscheinlich im Jugendbereich zum letzten Mal gelungen. Das war heute ein guter Start in die Saison. Diese Form möchte ich in den nächsten Wochen bestätigen“, freute sich Kevin Behrens.

Torjäger Sheraldo Becker auf der Bank

Beim 1. FC Union gab es die ersten spannenden Entscheidungen schon vor dem Anpfiff – und sie waren durchaus überraschend. Mit Alex Kral als Ersatz für den verletzten Rani Khedira sowie den Offensivspielern Brenden Aaronson und David Fofana standen insgesamt drei Neuzugänge in der Startelf von Trainer Urs Fischer.
Der Union-Coach entschied sich also für das gewohnte 3-3-2-2-System und damit gegen die zuletzt ebenfalls erprobte Variante mit drei Stürmern. Es gab dabei mit dem letztjährigen Toptorjäger Sheraldo Becker auch ein prominentes Opfer dieses Systems. Becker saß zunächst ebenso auf der Bank wie die hoch gehandelten Neuzugänge Robin Gosens und Kevin Volland. „Es hat einfach nicht ganz gereicht, beide sind aber bereit für einen Teileinsatz“, erklärte Fischer vor dem Spiel bei DAZN.
Gosens war von den Eisernen am Dienstag für die Club-Rekordsumme von rund 15 Millionen Euro von Inter Mailand verpflichtet worden. Anderer Neuzugänge wie Benedict Hollerbach und Mikkel Kaufmann schafften es beim Bundesliga-Auftakt nicht in den Kader. Verletzungsbedingt fehlten neben Khedira auch Janik Haberer und Lucas Tousart.
Jerome Roussillon oder Robin Gosens auf der linken Außenbahn? Vor allem diese personelle Entscheidung dürfte Urs Fischer nicht leichtgefallen sein. Roussillon gab die Antwort bereits nach 52 Sekunden. Seine präzise Flanke wuchtete Kevin Behrens zur 1:0-Führung ins Netz. Auch Treffer Nummer zwei ging auf das Konto von Behrens und dessen Kopf. 2:0 nach neun Minuten – Traumstart in die Saison nennt man das wohl. Die spielfreudigen Neuzugänge David Fofana und Brenden Aaronson hatten daran gr0ßen Anteil.

Mainz in der Startphase überfordert

Die Gäste waren in der Defensive zunächst überfordert. Union stieß immer wieder mit viel Geschwindigkeit in diese Lücken. In der 32. Minute klatschte ein Freistoß von David Fofana gegen die Latte. Mainz kam erst nach einer halben Stunde besser ins Spiel und auch zu den ersten Chancen. Kurz vor der Pause verhinderte der Mainzer Torhüter Robin Zentner beim Schuss von Diogo Leite mit den Fingerspitzen den dritten Union-Treffer.
Kurz nach der Halbzeitpause war Doppeltorschütze Kevin Behrens schon wieder zur Stelle – natürlich per Kopf. Diesmal verfehlte er knapp seinen dritten Treffer. Stattdessen hatte Mainz auf der anderen Seite die überraschende Chance zum Anschlusstreffer. Nach einem Foul von Diogo Leite gegen Brajan Gruda trat Ludovic Ajorque zum Elfmeter an – aber Torhüter Frederik Rönnow hielt. Kurz danach traf Anthony Caci aber doch zum 1:2 (65.).
Union Berlin wackelte zwar in dieser Phase, konnte sich aber weiterhin auf den Kopf von Kevin Behrens verlassen. In der 70. Minute erzielte Behrens nach Vorlage des eingewechselten Sheraldo Becker das 3:1. In der 87. Minute hieß das Duell am Elfmeterpunkt erneut Ajorque gegen Rönnow – und wieder blieb der Union-Torhüter siegreich gegen den Mainzer Mittelstürmer. Und auch Robins Gosens und Kevin Volland kamen in der Schlussphase noch zu ihrem Debüt. Volland führte sich mit der Vorlage auf Pantovic zum 4:1-Endstand (90.+5) ein.
Das Fazit von Trainer Urs Fischer: „Es war ein kurioses Spiel. Wir sind gut gestartet, die Mannschaft hat die Tore toll herausgespielt. Dann sind wir etwas nachlässig geworden. Zwei gehaltene Elfmeter – die entscheidenden Momente waren auf unserer Seite. Dennoch ist der Sieg nicht unverdient.“