Update: Die Verhandlungen zwischen Leonardo Bonucci, Juventus Turin und dem 1. FC Union Berlin sollen laut einem Medienbericht aus Italien voranschreiten. Erste Zahlen werden öffentlich, es soll aber auch einen Mitbewerber geben.
Kommt dieser Weltstar tatsächlich nach Köpenick? Die Verhandlungen zwischen dem 1. FC Union Berlin, dem italienischen Spitzenclub Juventus Turin und dem italienischen Europameister Leonardo Bonucci gehen in die entscheidende Phase – heißt es zumindest aus Italien. Der in den vergangenen Jahren immer mehr zum Transfer-Experten aufgestiegene Fabrizio Romano hatte am Dienstag vermeldet, dass die Woche der Wahrheit bei diesem spektakulären Transfer bevorstehe.
Für den 1. FC Union mit Sportdirektor Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer wäre die Verpflichtung von Bonucci der nächste Königstransfer nach den Unterschriften von Robin Gosens (Inter Mailand) und Kevin Volland (AS Monaco). Allerdings: Es wäre auch ein Transfer zwischen Faszination und Risiko.
Faszination Leonardo Bonucci bei Union Berlin
Dass der 1. FC Union überhaupt in Verbindung mit einem Spieler vom Format des italienischen Europameisters gebracht wird, macht den rasanten Aufstieg der Köpenicker noch einmal deutlich. Bonucci hat neun italienische Meisterschaften gewonnen, war 2016 Italiens Fußballer des Jahres und krönte seine Karriere 2021 mit dem Sieg im EM-Finale gegen England im Londoner Wembley-Stadion.
431 Spiele in der Serie A und 121 Länderspiele und dazu noch 84 Einsätze in der Champions League, Bonucci ist ein echter Weltstar, mehr als sechs Millionen Follower bei Instagram unterstreichen diesen Status. Für den 1. FC Union wäre er vor allem wegen seiner Erfahrung ein echter Mehrwert.
Vor der ersten Saison in der Champions League ist noch nicht ganz abzusehen, wie stabil die Innenverteidigung mit Robin Knoche (31), Diogo Leite (24) und Danilho Doekhi (25) im Vergleich mit den europäischen Topclubs sein wird. Ein Bonucci, der seit 14 Jahren Stammspieler in der ersten italienischen Liga bei seinen Vereinen SSC Bari, AC Mailand und Juventus Turin ist, wäre in den Duellen mit den besten Stürmern Europas sicher kaum zu schocken.
Entscheidender dürfte allerdings sein, dass Union die Dreifach-Belastung in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League nicht nur mit drei Innenverteidigern mit Topformat in Angriff nehmen will. Bonucci würde Qualität und Erfahrung im Paket mitbringen.
Risiko Leonardo Bonucci bei Union Berlin
Wie gut ist der 36-Jährige tatsächlich noch – und vor allem: Wie fit ist er? Diese riskanten Fragen muss Unions Sportdirektor Oliver Ruhnert für seinen Verein vor der Verpflichtung beantworten. Bei den Berlinern dürfte der Weltstar zu einem der Topverdiener aufsteigen.
Für Juventus Turin ist die Vereinsikone offenbar nicht mehr gut genug. Bonucci war in der zurückliegenden Saison nicht mehr unumstritten und wurde im Sommer aus dem Kader für die USA-Tour der Turiner gestrichen. Laut „Gazzetta dello Sport“ beantragte Bonucci mit einer zertifizierten E-Mail an Juventus seine Wiedereingliederung in den Kader. Das wurde vom Club aber abgelehnt.
Sein Vertrag läuft noch ein weiteres Jahr, die Italiener würden offenbar gern das hohe Gehalt des Topstars an anderer Stelle einsetzen. Grund dafür könnten auch die öfter auftretenden Verletzungspausen des Routiniers sein. Im Jahr 2023 verpasste er wegen muskulärer Probleme, einer Adduktorenverletzung, einer Muskelquetschung und einer Grippe insgesamt 21 mögliche Spiele seines Teams.
Bonucci will sich bei einem neuen Club nun Spielpraxis holen, damit er erneut für den Kader der italienischen Nationalmannschaft für die EM 2024 in Deutschland nominiert wird. Für den 1. FC Union Berlin ist dies Chance und Risiko gleichermaßen.
Neuzugänge beim 1. FC Union Berlin
- Robin Gosens (29, Inter Mailand)
- Kevin Volland (31, AS Monaco)
- Lucas Tousart (26, Hertha BSC)
- Mikkel Kaufmann (22, FC Kopenhagen)
- Benedict Hollerbach (22, SV Wehen Wiesbaden)
- Alexander Schwolow (31, Hertha BSC)
- Brenden Aaronson (22, Leeds United, Leihe)
- David Fofana (20, FC Chelsea, Leihe)
- Alex Kral (25, Spartak Moskau, Leihe)
Abgänge beim 1. FC Union Berlin
- Sven Michel (32, FC Augsburg)
- Paul Seguin (28, FC Schalke 04)
- Jamie Leweling (22, VfB Stuttgart, Leihe)
- Rick van Drongelen (24, Samsunspor, Türkei)
- Levin Öztunali (27, Hamburger SV)
- Kevin Möhwald (29, KAS Eupen, Belgien)
- Tim Maciejewski (22, SV Sandhausen)
- Morten Thorsby (27, Genua CFC, Italien, Leihe)
- Tymoteusz Puchacz (24, 1. FC Kaiserslautern, Leihe)
- Lennart Grill (24, VfL Osnabrück, Leihe)
- Niko Gießelmann (31, vereinslos)
- Timo Baumgartl (27, PSV Eindhoven, Leihende)