Der 1. FC Union Berlin hat in dieser Woche gleich zweimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit Brenden Aaronson (22) von Leeds United und David Datro Fofana (20, FC Chelsea) wurden zwei neue Offensivspieler verpflichtet. Beide wechseln für die Saison 2023/24 in der Fußball-Bundesliga sowie der Champions League auf Leihbasis aus der Premier League zu den Eisernen nach Köpenick.
Am Mittwochabend beim ersten Testspiel des 1. FC Union gegen den Regionalligisten FSV Luckenwalde (2:0) kamen allerdings nur die anderen beiden Neuzugänge Mikkel Kaufmann (Karlsruher SC) und Alex Kral (FC Schalke 04) zum Einsatz. Sie durften jeweils für eine Halbzeit lang ran. Jordan Siebatcheu in der 3. Minute und Janik Haberer (6.) schossen schon früh die beiden einzigen Tore für den 1. FC Union.
Aaronson und Fofana dagegen reisten erst gar nicht mit nach Luckenwalde (Landkreis Teltow-Fläming) – ihre Abwesenheit hatte allerdings einen guten Grund. Denn sie schufteten zu Hause in Berlin-Köpenick. „Am Vormittag hatten wir ein wirkliches Intensives Training. Und am Nachmittag hatten sie dann noch einen Kraftausdauer-Parcours mit Martin Krüger“, erklärte Trainer Urs Fischer. Mit einem diebischen Lächeln ergänzte der Union-Coach: „Dieser Parcours ging ans Limit. Ich glaube, Martin hat da seine Visitenkarte hinterlegt.“
Martin Krüger (43) ist der Athletiktrainer des 1. FC Union. Der in Schwedt geborene Krüger läuft – mittlerweile seit 2016/17 – vor allem in der Saisonvorbereitung immer wieder zur Höchstform auf und macht die Profis fit. Und das gilt ab sofort auch für Brenden Aaronson und David Datro Fofana, die beiden neuen Stars aus der Premier League. Oder anders ausgedrückt: Herzlich willkommen bei den Fußball-Arbeitern in Berlin-Köpenick. Wie sich die Arbeit mit Martin Krüger anfühlt, wissen Aaronson und Fofana spätestens seit der Übungseinheit im Kraftausdauer-Parcours am Mittwochnachmittag.
Die Belohnung für die Schufterei winkt den beiden Neuzugängen am Wochenende. Union Berlin macht dann einen Kurztrip nach Ungarn. Am Samstag steigt beim Erstligisten Zalaegerszegi TE FC ab 16.30 Uhr das zweite Testspiel. Trainer Urs Fischer hat Aaronson und Fofana für diese Partie das Debüt im Union-Trikot in Aussicht gestellt. „Vielleicht reicht es für 30 Minuten. Wir werden uns am Freitag zusammensetzen und schauen, ob das sinnvoll ist“, erklärte Fischer.
In jedem Fall wird der Einstand der beiden Neuzugänge aus der Premier League mit Spannung erwartet. Weil sie das Offensivspiel der Eisernen in der kommenden Saison beleben sollen. Aaronson ist für die offensive Zentrale eingeplant. Auf dieser Position gab seit dem Abschied von Max Kruse immer mal wieder ein Vakuum. Fofana kämpft um einen Platz im Angriff.
Alex Kral staunt über Fans von Union Berlin
Von den vier Neuzugängen haben sich Mikkel Kaufmann (22) und Alex Kral (25) im Vergleich dazu einen kleinen Vorsprung erarbeitet, weil sie schon ein paar Tage länger mit dem Team trainieren. Während der aus der 2. Liga gekommene Kaufmann im Sturm als Herausforderer gilt, duelliert sich Kral mit Vize-Kapitän Rani Khedira um den Platz in der Mittelfeld-Zentrale. Gegen Luckenwalde deutete der Nationalspieler aus Tschechien bereits seine Fähigkeiten als Stratege an.
Vor allem aber staunte Kral über die vielen Fans im Werner-Seelenbinder-Stadion. Mit 3044 Zuschauern war das „Seele“ ausverkauft. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in meiner Karriere immer bei Clubs mit einer großen Fanbasis gespielt habe. Slavia Prag, Spartak Moskau, West Ham United, Schalke und jetzt Union Berlin“, sagte Kral.
Liveticker zum Nachlesen: Zwei frühe Tore und ein verletzter Schiedsrichter – hier ist noch einmal der Liveticker vom Spiel Luckenwalde gegen Union Berlin mit den Stimmen von beiden Teams.