Sechs Spiele hat der 1. FC Union in der Fußball-Bundesliga noch Zeit, um den großen Traum von der Champions League in Berlin-Köpenick wahr werden zu lassen. An diesem Sonntag spielen die Eisernen bei Borussia Mönchengladbach am Sonntag (19.30 Uhr).
Union-Trainer Urs Fischer geht das Thema Champions League allerdings so langsam auf die Nerven. „Ganz ehrlich – es stört mich schon, wenn immer diese Fragen beantworten soll, über die ich mich noch nie geäußert habe. Wir haben eine klare Zielsetzung: das internationale Geschäft“, stellte Fischer vor dem Spiel in Mönchengladbach klar.
Union Berlin – die Ausgangsposition
Union Berlin geht aus der Pole Position in die verbleibenden sechs Spiele. Die Eisernen müssen also im Prinzip nur ihre gute Ausgangsposition verteidigen. Das klingt simpel, wird aber gar nicht so einfach. Der Vorsprung auf die Europa-League-Plätze betrug zwischenzeitlich sechs Punkte. Nach zwei Spielen ohne Sieg ist der Vorsprung auf zwei Zähler geschrumpft. Union Berlin hat als Tabellendritter 52 Punkte auf dem Konto. RB Leipzig (51) und der SC Freiburg (50) sitzen den Köpenickern im Nacken.
Union Berlin – das Formbarometer
Zuletzt tat sich die Mannschaft vor allem mit dem Toreschießen schwer. In den letzten drei Pflichtspielen gelang dem 1. FC Union jeweils maximal ein Tor. Bei Toptorjäger Sheraldo Becker will der Knoten in der Rückrunde einfach nicht so richtig platzen. Jordan Siebatcheu ist aktuell kein Thema für die Startelf, sondern muss sich hinter Kevin Behrens anstellen.
Und auch die kopfballstarken Abwehrspieler um Danilho Doekhi kommen derzeit in der Offensive nicht mehr so erfolgreich zum Zuge wie im Herbst. Fakt ist: Vor allem in der Offensive müssen Urs Fischer und das Team jetzt Lösungen finden.
Aber auch defensiv sieht Fischer Verbesserungsbedarf. Zuletzt ließ sein Team ungewohnt viele Chancen für den Gegner zu. „Wir müssen die individuellen Fehler in den Griff bekommen. Wir müssen wieder unser Tor konsequent schützen. Aber das hat auch mit Organisation und Kompaktheit zu tun, alle drei Ketten müssen funktionieren“, forderte Fischer.
Union Berlin – der Druck
Hat Union Berlin überhaupt Druck? Ja, natürlich. Auch wenn das offizielle Ziel weiterhin Europapokal ist, hat die Champions League einen großen sportlichen Reiz. „Wir machen uns keinen besonderen Druck, noch unter den ersten Vier zu landen“, sagte Vize-Kapitän Rani Khedira: „Man vergisst, dass man Union Berlin ist und das zweite Jahr infolge europäisch gespielt hat.“
Aber: Der anhaltende Höhenflug produziert natürlich auch steigende Erwartungen. Zudem ist die Königsklasse intern durchaus ein Thema. Als erster Union-Profi wagte sich WM-Teilnehmer Josip Juranovic nach dem Heimspiel gegen den VfL Bochum aus der Deckung – und zwar sehr deutlich. „Ich denke, dass jeder Fußballer in der Champions League spielen will. Ja, natürlich ist das mein Hauptziel“, betonte der Kroate.
Viel wird davon abhängen, dass sich die Mannschaft trotzdem eine gewisse Leichtigkeit im Saisonendspurt bewahrt, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Denn Leipzig und Freiburg lauern logischerweise auf einen Patzer der Eisernen in Mönchengladbach. Freiburg spielt ebenfalls am Sonntag gegen den FC Schalke 04 und hat damit die vermeintlich leichteste Aufgabe aus dem Trio der Champions-League-Kandidaten. Leipzig tritt auch am Sonntag bei Bayer Leverkusen an, das nach dem 4:1-Sieg bei Union Saint-Gilloise mit dem Rückenwind des Einzuges ins Europa-League-Halbfinale in dieses Spiel geht.
Union Berlin – das Restprogramm
Drei Heimspiele und drei Auswärtsspiele hat Union Berlin noch zu absolvieren. Zwei wichtige Punkte sprechen im Saisonendspurt für die Eisernen: Erstens – sie können das möglicherweise vorentscheidende Spiel gegen Freiburg am 13. Mai im heimischen Stadion an Alten Försterei bestreiten, wo sie seit über einem Jahr nicht mehr verloren haben. Zweitens – das Saisonfinale gegen den dann wahrscheinlich schon geretteten SV Werder Bremen findet ebenfalls zu Hause statt.
Freiburg und Leipzig treffen am 6. Mai im direkten Duell aufeinander. Urs Fischer: „Sechs Spiele sind noch ein sehr weiter Weg. Und man weiß ja - an den letzten Spieltagen gibt es verrückte Resultate.“
Pressekonferenz mit Trainer Urs Fischer
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