Die lautstarken und reisefreudigen Fans des 1. FC Union Berlin sind zweifellos einer der Gründe für den Höhenflug der Eisernen in der Fußball-Bundesliga. Union reist als Tabellenzweiter zum Topspiel bei RB Leipzig an diesem Samstag (18.30 Uhr). Die Eisernen spielen bislang die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte.
Die drei Winter-Neuzugänge von Union Berlin um den Kroaten Josip Juranovic werden in Leipzig eine ganz neue Erfahrung machen: das Schweigen der Union-Fans in den ersten 15 Minuten. So haben es die Anhänger aus Köpenick immer gegen RB Leipzig gemacht. Und so werden sie es auch diesmal wieder machen. Denn der Club aus Sachsen wird von den Fußball-Traditionalisten als reines Marketing-Konstrukt verachtet.
„Eine Einweisung brauchen unser Neuzugänge natürlich nicht. Aber sie werden es sicher mitbekommen“, sagt Trainer Urs Fischer über das Schweigen der Union-Fans in der Anfangsviertelstunde gegen RB Leipzig. „Ich gehe davon aus, dass es auch in diesem Spiel so sein wird.“
Und wie denkt Urs Fischer über den fehlenden Support in den ersten 15 Minuten? „Mir gefällt das zwar nicht, aber es gilt, das zu akzeptieren. Es ist die Botschaft der Fans.“
Die Gästekurve in der Red-Bull-Arena wird auch diesmal wieder gut gefüllt sein. Rund 4600 Anhänger begleiten die Mannschaft nach Leipzig zum Duell des Tabellenvierten gegen den -zweiten. Und ab der 16. Minute dürfte es dann auch wieder gewohnt stimmungsvoll zugehen.
Rein sportlich hat Urs Fischer mit RB Leipzig keinerlei Berührungsängste und schaut sich natürlich auch die Spiele des Bundesliga-Rivalen an, zum Beispiel in der Champions League. „Für mich geht es da um Fußball. Das andere ist die Denkweise der Fans, aber das muss ja nicht meine sein“, erklärte Fischer mit Blick auf die seit Jahren schwelende Diskussion.
Marco Rose findet Schweigen „scheinheilig“
Die Union-Proteste gegen Leipzig gab es bereits zu Zweitligazeiten. RB Leipzigs Trainer Marco Rose hat für den traditionellen Schweige-Protest wenig Verständnis. „Lächerlich ist es nicht, man sollte das schon ernst nehmen. Legitim ist das sicher auch. Ich empfinde das hier und da auch als scheinheilig“, sagte der Coach. „Ich muss immer wieder schmunzeln, wie viele Leute darauf anspringen und sich auf jeden Fall noch mal äußern müssen.“ Er selbst versuche, „hier Fußball zu arbeiten, Fußball zu spielen“.
Pressekonferenz von Union Berlin
Empfohlener Inhalt der Redaktion
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.