Bekommen die Fans von Union Berlin Toptorjäger Taiwo Awoniyi (24) überhaupt noch einmal im Trikot der Eisernen zu Gesicht? An diesem Montag ist der 1. FC Union hinter verschlossenen Türen in die Vorbereitung auf die Saison 2022/23 in der Fußball-Bundesliga gestartet. Und der seit Tagen diskutierte Awoniyi-Deal steht offenbar vor dem Abschluss.

Nottingham Forest will Taiwo Awoniyi

Nottingham Forest will den nigerianischen Nationalspieler von Union Berlin unbedingt verpflichten. Laut Medienberichten besitzt Awoniyi in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel in Höhe von 20 Millionen Euro.
Nottingham Forest und Taiwo Awoniyi – das könnte passen. Nach 23 Jahren Premiere-League-Abstinenz ist Nottingham Forest derzeit auf Einkaufstour. Laut „Times“ macht Klubchef Evangelos Marinakis bis zu 115 Millionen Euro für Neuzugänge locker. 20 Millionen Euro für Awoniyi könnte Nottingham Forest also locker stemmen. Und auch Taiwo Awoniyi hat immer wieder betont, dass er gern wieder in England spielen möchte.
Die neueste Entwicklung: Laut „Mirror“ hat sich der Union-Stürmer am Wochenende mit Marinakis in dessen Heimat Griechenland getroffen. Zwischenzeitlich hatte auch Bundesliga-Konkurrent RB Leipzig Interesse an Awoniyi gezeigt. Und die Zeitung „The Telegraph“ berichtete am Montagmittag, dass der Deal unmittelbar vor dem Abschluss steht.
Für Union Berlin wäre ein möglicher Abschied von Taiwo Awoniyi zweifellos ein großer sportlicher Verlust. Immerhin war der Nigerianer mit 15 Treffern in der abgelaufenen Saison bester Torschütze der Eisernen und hatte großen Anteil am Erreichen von Tabellenplatz fünf und der Qualifikation für die Europa League. Finanziell dürfte es gleichwohl ein gutes Geschäft sein. Denn: 6,5 Millionen Euro hatte Union Berlin vor einem Jahr an den FC Liverpool überwiesen. Die Einnahme würde jetzt also dreimal so groß ausfallen.
Was könnte jetzt trotzdem dafürsprechen, dass Taiwo Awoniyi auch 2022/23 seine Tore weiterhin im Stadion An der Alten Försterei schießt? Nach insgesamt sieben Leihen hat der robuste Torjäger in Köpenick die beste Saison seiner Karriere gespielt. Das familiäre Umfeld in Köpenick war ein wichtiger Faktor für die Leistungssteigerung.

Schwere Entscheidung für Taiwo Awoniyi

Deshalb dürfte sich Taiwo Awoniyi die nun anstehende Entscheidung nicht leichtmachen. Er kam zwar bereits mit 18 Jahren nach England zum FC Liverpool, wurde seitdem aber als Leihspieler quer durch Europa geschickt. Awoniyi spielte für verschiedene Clubs in Belgien, den Niederlanden und Deutschland, ehe ihn die Eisernen fest verpflichteten.
Union Berlin stehen also heiße Tage bevor, wahrscheinlich sogar ein heißer Transfersommer. Denn die Wechselfrist läuft noch bis Ende August. Mit Lennart Grill vom Ligakonkurrenten Bayer Leverkusen haben die Eisernen in der vergangenen Woche den insgesamt siebten Neuzugang präsentiert. Zuvor hatten die Berliner die beiden Fürther Jamie Leweling und Paul Seguin sowie Danilho Doekhi von Vitesse Arnheim unter Vertrag genommen. Auch Janik Haberer vom SC Freiburg, der Bochumer Milos Pantovic und Tim Skarke vom SV Darmstadt 98 laufen in der kommenden Saison für den 1. FC Union auf.
Die Fans müssen sich mit dem Blick auf die neue Mannschaft allerdings noch gedulden. Die Übungseinheiten am Montag und Dienstag finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Von Donnerstag bis Sonntag reist die Mannschaft um Trainer Urs Fischer ins Kurztrainingslager nach Bad Saarow. Der erste öffentliche Auftritt ist beim Testspiel gegen Viktoria Berlin am 29. Juni (18 Uhr, Jahn-Sportpark) geplant.