Nach dem Schlusspfiff standen die enttäuschten Spieler vor der Fankurve – und wurden trotz der Niederlage von den mitgereisten Anhängern gefeiert.
Der 1. FC Union Berlin hat im spannenden Rennen um die Champions-League-Plätze einen Dämpfer erlitten. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer verlor bei Angstgegner FC Augsburg mit 0:1 (0:0) und ist nun im wegweisenden Topduell am kommenden Samstag gegen den direkten Konkurrenten SC Freiburg in Zugzwang.
Dion Beljo brachte die Augsburger in der 53. Minute nach einem schnell ausgeführten Einwurf mit seinem dritten Saisontor in Führung. „Wir haben einmal nicht aufgepasst. Da war nichts von Kompaktheit und Organisation zu sehen. Da lassen wir uns erwischen“, ärgerte sich Trainer Urs Fischer: „Es ist eine unnötige und ärgerliche Niederlage. Das wurmt heute.“
Union Berlin setzte damit auch im zwölften Pflichtspiel gegen die Augsburger seine Negativserie fort, hat aber drei Spieltage vor Schluss nach wie vor alles in der eigenen Hand, sich den großen Traum von der Königsklasse noch zu erfüllen. Nach dem Heimspiel gegen Freiburg spielen die Eisernen noch bei der TSG Hoffenheim und treffen zum Abschluss auf Werder Bremen.
Urs Fischer wollte mit einem Kurztrainingslager am Tegernsee vor der Partie für einen Impuls sorgen und „den Teamgeist“ beschwören. Doch zunächst taten sich die Eisernen schwer. Der FCA startete trotz der prekären Tabellensituation selbstbewusst.
Allerdings konnten sich die Berliner vom Augsburger Anfangsdruck schnell befreien. Es entwickelte sich ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und guten Chancen für Union, das mehr und mehr die Initiative übernahm: Zweimal war Kevin Behrens (16./22.) bei Kopfbällen gefährlich. Zudem scheiterten Sheraldo Becker (27.) und Janik Haberer (28.) an Tomas Koubek.
„Uns hat heute die Effizienz gefehlt. Wenn wir in Führung gehen, können wir uns etwas zurückziehen und selbst auf Konter spielen – das ist uns nicht gelungen. Ansonsten haben wir uns nicht viel vorzuwerfen, wir haben alles versucht“, meinte Kapitän Rani Khedira am Sky-Mikrofon.

Union Berlin kurz geschockt

Der FCA blieb dagegen weitgehend harmlos, hatte aber kurz vor der Pause trotzdem die Riesenchance zur Führung. Doch Beljo traf nach einem schweren Patzer von Union-Keeper Frederik Rönnow nur das Außennetz.
Besser machte er es nach dem Wechsel. Nach Flanke von Ruben Vargas war Beljo zur Stelle, profitierte dabei aber auch von erheblichen Lücken in der Union-Abwehr. Die Gäste zeigten sich kurz geschockt. Es fehlten bei allem Bemühen die Ideen, der FCA stand zudem gut. Überhaupt wurden die Augsburger nun mutiger und hatten einige gute Schussmöglichkeiten.
Der Dank von Kevin Behrens an die mitgereisten Anhänger: „Unsere Fans unterstützen uns immer. Solange wir Gas geben und alles reinhauen, sind unsere Fans da und begleiten uns. Es ist überragend, dass wir so viele Unterstützer haben.“