Bei einem Bombenanschlag auf ein Krankenhaus in Istambul verliert CIA-Agentin Abby Trent Mann und Kind. Fortan setzt sie alles daran, die Hintermänner zu finden und zur Strecke zu bringen.

Guantanamo in der Wüste

Dies tut Abby die vergangenen drei Jahre von einer geheimen CIA-Basis in der jordanischen Wüste aus. Die sogenannte Citadelle dient zugleich als Gefängnis und Verhörstation für tatsächliche und vermeintliche Staatsfeinde wie Terroristen, denen man einen rechtsstaatlichen Prozess nicht zugestehen will.
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Je länger Trent in dem so persönlichen Fall ermittelt und Material sichtet, desto deutlich wird, dass es sich wahrscheinlich nicht um ein Bombenattentat gehandelt hat, sondern um einen Drohnenangriff. Für den verantwortlich zeichnet ein gewisser Hatchet, der CIA intern als Top-Terrorist gesucht wird. Als Abby ein plötzlicher Versetzungsbefehl ereilt befürchtet sie schon, ihre Arbeit nicht fortsetzen zu können. Doch dann, kurz vor ihrer Abreise, wird ein Gefangenen-Transport angekündigt. An Bord des Hubschraubers jener Mann, den sie seit Jahren sucht.

Wie einst Robert Redford

Ungefähr bei der Hälfte der Laufzeit, als Hatchet in der Citadelle ankommt, ist klar, dass der Anschlag zumindest keiner war, den Terroristen verübt haben. Vielmehr war es eine Geheimdienstoperation, die offensichtlich aus dem Ruder gelaufen ist. Spätestens an diesem Punkt schwenkt der Actioner von Sophia Banks auf ein filmisch längst bekanntes Terrain ein. Schon Robert Redford hatte es in „Die drei Tage des Condor“ mit den eigenen Leuten zu tun, die den Analysten ausschalten wollten. Es war die Hochzeit der Paranoia-Filme. Heutzutage rücken die geheimen US-Gefängnisse a la Guantanamo in den Focus, für die der Titel „Black Site“ steht.

Ende auf halber Strecke

Ähnlich Redford ergeht es nun der wackeren CIA-Agentin. Storyseitig ist damit dann leider die Luft aus. Es bleibt die Frage, ob zum Ende hin noch jemand und wenn ja, wer überlebt. In den engen Gängen der Einrichtung wird erbittert gekämpft, geht es ziemlich robust zur Sache. Anders als vor fast 50 Jahren Redford, wird Michelle Monaghan die Sache allerdings nicht bis zum Ende hin aufklären. Ein fetter Cliffhanger beendet auf halber Strecke das Spektakel, deutet aber zugleich an, dass man wohl eine Fortsetzung bringen wird. Wenn ja, dürfte Rache die hauptsächliche Triebfeder der Protagonistin sein.

Black Site

Genre: Action; FSK: 16 Jahre; Laufzeit: 93 Minuten; Verleih: Leonine; Regie: Sophia Banks; Michelle Monaghan, Jai Courtney, Pallavi Sharda; USA 2022