Die Ehe mit Ruth ist im Eimer, nun droht Jack auch noch ein berufliches Fiasko. Denn die Galerie, die er bisher erfolgreich geführt hat, gehört seinen Ex-Schwiegereltern. Und die wollen verkaufen. Jack würde sofort zuschlagen, wenn er nur das Geld hätte. Und so bleibt als letzte Hoffnung ein Haus in Italien. Den ehemaligen Familienstammsitz in der Toskana haben aber weder der junge Mann noch dessen Vater seit 20 Jahren betreten.
Mehr als eine Immobilie
Daher fällt zwar die Entscheidung leicht, das Anwesen zu versilbern. Doch der Zustand des Gebäudes ist mehr als mitleiderregend. Ein schneller Verkauf scheint in diesem Zustand aussichtslos. Doch die Zeit drängt. Robert allerdings zeigt wenig Enthusiasmus, sich an der Renovierung zu beteiligen. Mit der Zeit versteht Jack auch, warum. Denn an Land, Gegend und Immobilie hängen für den Maler viele emotionale Erinnerungen.
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Von den tatsächlichen Vorkommnissen, die dafür verantwortlich sind, ahnt Jack am Beginn des Italien-Abenteuers wenig. Doch mit der Zeit lernt er nicht nur seine eigene Vergangenheit kennen, sondern mit Natalia auch eine Frau, die durchaus in einer ähnlichen Situation gewesen ist. Über die Liebe zur Köchin flammt auch wieder die Liebe zur Toskana auf. Und das lässt schließlich die ganze Aktion in einem vollkommen neuen Licht erscheinen.
Maximum an Emozioni
Wer bisher den sanften Hügeln und dem stimmungsvollen Licht der Toskana noch nicht erlegen war, hier kommt eine neue Gelegenheit. James D'Arcy setzt alles daran, ein Maximum an Emozioni beim Zuschauer auszulösen. Er spielt mit den Blickwinkeln, mit den Tageszeiten und dem Charme eines alten Landhauses. Als nächstes schickt er die Köchin ins Rennen. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Da ist der Zuschauer dann schon so weit für die Geschichte eingenommen, dass ihm der wirklich vorhersehbare Ausgang des Geschehens nichts mehr ausmacht.
Toskana genießen
Ob Liam Neeson die richtige Besetzung für einen später dann überbordenden Gefühlsausbruch ist, mag jeder für sich entscheiden. Als leicht schrulliger Maler zumindest macht er eine gute Figur. Erstaunlich, hat doch der fast 70-jährige in der jüngeren Vergangenheit vor allem mit Action-Rollen zu zeigen versucht, dass man nie zu alt fürs schnelle und schlagkräftige Kino ist. Nun mal etwas ruhiges, bei dem sich das Publikum zurück lehnen und im wahrsten Sinne des Wortes die Aussicht genießen darf.
Made in Italy - Auf die Liebe
Genre: Unterhaltung; FSK: 6 Jahre; Laufzeit: 90 Minuten; Verleih: Leonine; Regie: James D'Arcy; Liam Neeson, Micheál Richardson, Valeria Bilello; GB 2020