Volvo ist sehr erfolgreich auf dem deutschen Markt unterwegs – wie ein Plus von 20,8 Prozent von Januar bis Juli in diesem Jahr belegt (Gesamtmarkt: plus 13,6 Prozent). Der Zuwachs beim Neuwagenverkauf betrifft alle Modelle – und damit auch den Kombi V90.

Motor

Der chinesische Volvo-Eigentümer, der Geely-Konzern, der den Skandinaviern eigentlich viel Raum gibt, hat früh auf eine rasche Elektrifizierung gedrängt. Deshalb gibt es für den V90 zunächst einmal noch einen Benziner und einen Diesel, beide mit 197 PS, mit einem sogenannten Mild-Hybrid-System, also mit einem Generator, einem 48-Volt-Bordnetz und einem Bremsenergie-Rückgewinnungs-System. Der Generator wandelt die beim Bremsen entstehende kinetische Energie in elektrische Energie um. Diese wird im Akku gespeichert und unterstützt den Verbrennungsmotor etwa beim Anfahren und Beschleunigen. Dazu kommen zwei Plug-in-Hybride, also die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, die sich per Stecker aufladen lässt. Die Systemleistung beträgt 350 PS beziehungsweise 455 PS.
Die von uns gefahrene kleinere Variante ist bereits eine gute Wahl. So kommt man, auch dank eines maximalen Drehmoments von 659 Newtonmetern, stets flott vom Fleck und immerhin in 5,5 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Dazu passt die serienmäßige Acht-Gang-Automatik sehr gut. Auf der Autobahn sind nicht mehr als 180 Stundenkilometer drin – Volvo regelt ja mittlerweile alle Modelle bei dieser Geschwindigkeit ab.

Karosserie/Ausstattung

Natürlich ist dieser Volvo ganz schwedisch: ein hochwertiger, durchgestylter Innenraum voll nobler Materialien, der den Insassen zudem viel Platz bietet (allerdings nur für vier Erwachsene wegen eines massiven Mitteltunnels). Das Ganze ist problemlos zu bedienen, auch dank eines großen Touchscreens im Hochformat. Für das Gepäck gibt es in dem 4,94 Meter langen Fahrzeug satte 551 Liter Raum. Auch von außen vermag das Design mit seinen Proportionen und der kraftvollen Linie zu überzeugen.
Wie bei allen aktuellen Modellen verzichtet Volvo auch beim V90 mittlerweile auf ein eigenes Navigationssystem. Stattdessen lässt sich Google Maps über den Touchscreen oder per Zuruf nutzen, was zumeist sehr gut funktioniert. Steigt die Routenplanung aber einmal aus, merkt man, wie sehr man sich an die Vorzüge von Maps schon gewöhnt hat… Ab Werk gibt es sieben Airbags, Notbremssystem, Spurhalteassistent, Schleudertraumaschutz, Verkehrszeichenerkennung, LED-Scheinwerfer, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Audiosystem, Lenkradheizung, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Regensensor, Tempomat, induktives Smartphone-Ladesystem, Rückfahrkamera, Fensterheber rundum, elektrische Heckklappe, Sitzheizung für vier Plätze, Leichtmetallfelgen, Dachreling und fernbedienbare Zentralverriegelung. Allerdings: Die Liste der möglichen Extras ist trotzdem noch lang.

Fahrverhalten

Souverän, unaufgeregt – der Volvo bügelt alle Unebenheiten der Straße weg. Zusätzlich lässt sich die Abstimmung per Schalter noch optimieren. Mit dem bei unserem Testwagen vorhandenen Allradantrieb klebt man dann noch besonders gut auf der Straße und fühlt sich entsprechend sicher.

Wirtschaftlichkeit

Den Einstieg in einen V90 gibt es laut Liste ab 60.250 Euro. Der von uns gefahrene Plug-in mit Allrad in einer höheren Ausstattung startet denn schon bei 77.350 Euro. Und da ist natürlich noch lange nicht Schluss: Mit allerlei Extras landete der Testwagen bereits bei 89.030 Euro.
Was man an Kraftstoff verbraucht, hängt stark davon ab, wie oft man den Akku nachlädt (Schnellladestationen kann man leider nicht benutzen) und wie intensiv man die Rekuperation (etwa in bergigem Gelände) nutzen kann. So landet man bei drei bis acht Litern Super auf 100 Kilometer. Und auch der Stromverbrauch hängt natürlich an der Intensität des Einsatzes (rein elektrische Reichweite bis zu 84 Kilometer) und bewegt sich zwischen 15 und 25 kWh je 100 Kilometer.

Fazit

Es gibt ihn noch, den guten, alten Kombinationskraftwagen. Und Volvo und Kombi – das gehört ja seit vielen Jahren zusammen. Mit dem V90 beweisen die Schweden, dass sie trotz des SUV-Booms, von dem Volvo selbst stark profitiert, den Kombi-Bereich weiter im Blick haben und hier in Technik und Design ganz vorn mitfahren – allerdings auch zu skandinavischen Preisen.