Reinigungsroboter erobern immer mehr die Haushalte. Vor allem da natürlich, wo Hartholz- oder Fliesen-Böden vorhanden sind. Mittlerweile saugen die runden Helferlein aber nicht mehr nur, sie wischen auch und aufräumen muss man seine Vier-Wände am Reinigungstag eigentlich nicht mehr.
Der Zuwachs an Features schlägt sich natürlich auf den Preis nieder. Und so ist man mittlerweile schnell bei 1000 Euro inklusive selbst entleerender Basis-Station. Dass es aber auch andersherum geht, also mehr Leistung fürs gleiche Geld, zeigt aktuelle Yeedi mit dem neuen Cube. Der bewegt sich fast noch im preislichen Budget-Bereich. Wie viel Reinigung der Besitzer fürs eingesetzte Geld bekommt, haben wir ausgiebig getestet und mit anderen Modellen verglichen.
Empfohlener Inhalt der Redaktion

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich diesen mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Sie erklären sich damit einverstanden, dass Ihnen externe Inhalte von Youtube angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Im Gegensatz zum vac 2 pro, dem Vorgänger, bringt der Cube die Basisstation obligatorisch mit. Die verleiht dem Robot auch den Namen, der natürlich nicht als Würfel daherkommt, sondern den erprobten runden Formen folgt. Geladen und entleert wird in bzw. an einer tatsächlich ziemlich kantigen Station, deren Design sicherlich streitbar ist. Aber: Sie sieht bulliger aus, als sie tatsächlich ist und so braucht der Cube genaugenommen nur weniger Zentimeter mehr Platz bei der Aufstellung als das Vorjahres-Modell.

Reinigt sich selbst

Dennoch bietet die neue Heimat des Roboters deutlich mehr Nutzungsmöglichkeiten. Natürlich versteckt sich der Staubbeutel im Innern, der laut Herstellerangaben im Schnitt für bis zu zwei Monate bei normaler Reinigung halten soll. Darüber hinaus findet sich ein Schmutzwassertank. Anders als beim vac 2 pro verbleiben Mob und Wassertank immer am Roboter. Denn nunmehr reinigt der Yeedi nach dem Einsatz nicht nur den Staubbehälter, sondern spült auch das Wischpad durch und trocknet dieses dann mit bis zu 40 Grad warmer Luft. Dieser Vorgang dauert allerdings je nach gewählter Intensität drei bis fünf Stunden. Die damit verbundene Geräuschentwicklung könnte ein Kriterium für die Aufstellung werden.

Navigation per Laser

Die Einrichtung des Cube erfolgt wie mittlerweile bei allen Saugrobotern per App. Dafür muss das Gerät mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Weiterhin wird allerdings nur 2.4 GHz akzeptiert. Dann schickt man den Roboter auf eine erste Reinigungs- oder Installationsrunde, bei der er die Räumlichkeiten erkundet und kartografiert. Hier werden dann allerdings schon erste Unterschiede zu deutlich teureren Geräten sichtbar. Während der DreamBot L 10s Ultra, für den glatt zwei Cubes zu bekommen sind, in eine Richtung an einer Außenlinie entlang das Gebiet erst eingrenzt und dann in der Mitte abfährt, macht sich der Yeedi in seinem üblichen Reinigungsrhythmus, der ein enges U beschreibt, an die Arbeit.
Doppelt hält besser. Mittlerweile kommen zwei Frontbürsten zum Einsatz.
Doppelt hält besser. Mittlerweile kommen zwei Frontbürsten zum Einsatz.
© Foto: yeedi
Trifft er dabei auf ein Hindernis, kehrt er etwas zurück und fährt das nächste U. So kann es passieren, dass mitunter Teile der Räume bei der Erstbegutachtung nicht komplett erkundet werden. Erreicht er diese dann bei einer der nächsten Durchfahrten, meldet das die App euphorisch und fordert zur Aktualisierung der Karte auf. Die Map dient also in erster Linie einer groben Orientierung. Hindernissen weicht der Cube dank seiner Laser-Navigation aus. Er nutzt also keine Kamera und weiß daher nicht, was sich im Weg befindet. Auch das ist ein großer Unterschied zum genannten, deutlich teureren Gerät.

Keine Schwächen bei der Reinigung

Aber, am Ende sollen ja die Böden gereinigt und nicht per Bild für die Ewigkeit festgehalten werden. Und in seiner Hauptaufgabe leistet sich der Roboter nur sehr wenige Schwächen. Mittlerweile sind zwei rotierende Frontbürsten, je eine links, eine rechts, im Einsatz, die den Schmutz in die Mitte kehren, wo die gewohnt breite Hauptbürste auch dank ihrer Gummi-Lamellen den Rest besorgt und vor allem auf Teppichen im wahrsten Sinne des Wortes aufräumt. Dazu gesellt sich dann die Vakuum-Saugleistung von bis zu 5100 PA, auf die der Roboter automatisch hochschaltet, sobald er textile Böden erkennt. Diese Fähigkeit ist insofern weiterhin interessant, als die Wischeinheit des Cube im Gegensatz zum Vorgänger oder dem Dreame nicht abgenommen werden kann. Dafür ist der Roboter in der Lage, das Pad bis zu acht Zentimeter anzuheben. Somit kann er auch im hochflorigen Bereich eingesetzt werden.

Wischen mit Ultraschall

Apropos wischen. Auf den ersten Blick sieht der Mob so aus wie in der vorherigen Version, wirkt allerdings deutlich mehr befestigt. Im Einsatz dann vermisst man die gewohnte Rubbelbewegung, die dazu ein typisches Schleifgeräusch verursachte. Doch der Eindruck trügt. Denn mittlerweile wird im Ultraschallbereich nass gereinigt, mit bis zu 2500 Bewegungen in der Minute. Dazu werden Wasserfluss und Anpressdruck den Bodengegebenheiten angepasst. Tatsächlich ist das Ergebnis höchst zufriedenstellend, nicht nur sauber bis auf kleine hartnäckige Ausnahmen und vor allem wirklich nebelfeucht, wenn gewünscht und nicht auf Feuchtraum-Niveau. Ein weiterer Pluspunkt ist der nunmehr 1,2 Liter große Frischwasser-Behälter, der dauerhaft oben auf dem Cube platziert ist. Damit können endlich große Flächen in Angriff genommen werden.
Teppich kein Problem. Bis zu acht Zentimeter kann die Wischeinheit angehoben, die Saugleistung auf 5100 PA erhöht werden.
Teppich kein Problem. Bis zu acht Zentimeter kann die Wischeinheit angehoben, die Saugleistung auf 5100 PA erhöht werden.
© Foto: yeedi
Das einzig unpraktische am sogenannten UFO-Tank ist, dass dessen Einfüllöffnung sich an der Seite befindet und der so in seiner Größe aufrecht unter keinen Wasserhahn passt, der zu einem mitteleuropäischen Waschbecken gehört. So muss man entweder zur Badewanne oder in die Küche ausweichen bzw. nutzt eine Flasche zum Nachfüllen. Der Cube reinigt den Mob nach Rückkehr zur Station eigenständig mit einer extra dafür vorgesehenen breiten Bürste. Das verwendete Wasser landet im dafür vorgesehenen Tank, der immer mal wieder entleert werden muss.

Punktreinigung wo man will

Sollten sich Dreckflecken hartnäckig gegen die Entfernung sträuben oder sorgt mal ein Missgeschick punktuell zwischendurch für Reinigungsbedarf, muss der Roboter nicht den gesamten Raum säubern. Während man beim Vorgänger auf der Karte einen kleineren Bereich zur individuellen Reinigung auswählen konnte, setzt man den Cube einfach in die Nähe und er beackert eine Fläche von 1,5 mal 1,5 Meter automatisch. Für den Transport gibt es oben am Tank extra einen flexiblen Tragegriff.
Pick and Place. Für die Punktreinigung wird der Cube einfach zum Einsatzort getragen und putzt 1,5 mal 1,5 Meter Fläche. Egal wo.
Pick and Place. Für die Punktreinigung wird der Cube einfach zum Einsatzort getragen und putzt 1,5 mal 1,5 Meter Fläche. Egal wo.
© Foto: yeedi
Was sich auf den ersten Blick als Rückschritt zum Vorgängermodell darstellt, ist das in der Praxis nicht wirklich. Nicht nur, dass das „neben den Dreck“ stellen deutlich genauer bewerkstelligt ist als eine Auswahl auf einer kleinen Karte, nunmehr darf der Einsatzort auch außerhalb des gewohnten Terrains liegen, etwa in einem anderen Stockwerk. Zumindest bei der Punktreinigung ist der Roboter also nicht auf seine Karte angewiesen. Im Normalbetrieb aber schon und deshalb braucht er die Basisstation zur Orientierung. Daher ist der Cube, anders als der Dreame, nicht komplett auf unterschiedlichen Stockwerken oder nicht verbundenen Gebäudeteilen zu gebrauchen.

Steuerung komplett per App

Zur Größe des Wassertanks passt die des Akkus. Mit den 5100 mAh kann der Cube bis zu drei Stunden ohne nachladen reinigen. Das ist sehr ordentlich, wenn man bedenkt, dass er für 30 Quadratmeter ungefähr eine halbe Stunde benötigt. Die Intensität des Arbeitsganges wird dabei mithilfe der App voreingestellt. Ob saugen und wischen oder nur eines von beiden, die Stärke der Saugleistung, der Wasserdurchfluss - hier sollte ein wenig experimentiert werden, um für die jeweiligen Verhältnisse das Optimum zu erreichen. Zudem lassen sich Zonen wie bspw. Teppiche auch komplett aussparen. Dazu kann die Karte mit Bereichen versehen werden, die nicht gewischt werden sollen. Und natürlich lässt sich das alles voreinstellen, auch wiederholbare Serien. Nicht zuletzt dürfen Nicht-Stören-Zeiten eingereichtet werden, in denen der Roboter keine Zeichen oder Ton von sich gibt. Denn normalerweise ist die Basis immer dezent blau beleuchtet.

Hört aufs Wort

Knapp 700 Euro sind sicherlich alles andere als billig. Angesichts der Preis-Regionen, in die Saugroboter vorstoßen, aber fast noch Budget. In jedem Fall jedoch ist der Cube nur 50 Euro teurer als sein Vorgänger, bringt aber in Sachen Features und Leistung deutlich Mehrwert mit. Das Reinigungsergebnis ist prinzipiell sehr gut, der Roboter arbeitet verhältnismäßig leise, sehr ausdauernd und umgeht alle Hindernisse. Mitunter aber immer noch nach deutlichem Kontakt oder er lässt kleine Bereiche dann vorerst unbearbeitet Vor allem hier ist der Unterschied zu höherwertigen Geräten klar zu spüren. Dank großem Staubbeutel und selbstreinigender Mobs beschränkt sich der Handlungsbedarf für den Menschen auf ein vertretbares Minimum. Vor allem auf eingesammelte Haare, die die Hauptbürste umwinkeln können, muss stets geachtet werden. Die Steuerung per App sowie die Einrichtung des Yeedis über dieselbe sind kinderleicht und selbsterklärend. Dazu ist der Roboter mit Google Assistant, Siri und Amazon Alexa kompatibel und lässt sich so, wenn gewollt, per Sprachbefehl steuern. Auf die Kernaufgaben reduziert muss man ganz klar sagen, dass der Cube somit auch deutlich teureren Geräten das Wasser reichen kann.

Yeedi Cube - Test-Fazit

In den Abmessungen nur minimal größer, dafür vollgestopft mit nützlichen Features wie Ultraschall-Vibration, großer Ausdauer oder der fast kompletten Selbstreinigung, ist der Cube seinem Vorgänger haushoch überlegen. Und das für fast dasselbe Geld. Manche Dinge erledigen deutlich teurere Geräte zwar eleganter, das aber rechtfertigt kaum den preislichen Aufschlag. Mehr Saugroboter braucht es eigentlich nicht.