Grün, trendig, weltoffen: Warschau ist das Reiseziel Nummer 1 unter Europas Städten. Und seit diesem Jahr ist Warszawa auch offiziell die angesagteste Stadt in Europa, denn Polens Hauptstadt hat im internationalen Online-Voting den Titel „European Best Destinations 2023“ gewonnen. Und nicht nur das: Warschau erhielt die meisten Stimmen überhaupt in der Geschichte des 2009 gegründeten Wettbewerbs.
Dessen Organisatoren empfehlen Warschau für eine Familien-Städtereise, eine kulturelle Tour, ein Einkaufserlebnis oder einen romantischen Aufenthalt. Hervorgehoben wird, dass Warschau „als eines der sichersten Städtereiseziele in Europa gilt“.
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Die polnische Hauptstadt ist mit 1,7 Millionen Einwohnern das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Während das moderne Warschau boomt und von Jahr zu Jahr neue Wolkenkratzer die Skyline bereichern, vermittelt die umfassend rekonstruierte Altstadt einen lebendigen Blick in vergangene Jahrhunderte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie völlig zerstört, aber dank der hervorragenden Restaurierung und Wiederherstellung im Jahr 1980 sogar in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
UNESCO-Welterbe. Warschaus historische Altstadt.
UNESCO-Welterbe. Warschaus historische Altstadt.
© Foto: Polen Travel
Seit dem EU-Beitritt Polens 2004 entwickelt sich Warschau in rasendem Tempo: Hochhäuser schießen in den Himmel, der Fluss wird zur neuen Lebensader der Stadt und die Kunst- und Kulturszene floriert. Warszawa ist, für viele überraschend, auch eine der grünsten Hauptstädte Europas und gibt sich modern und hip.

Moderne trifft auf Historie

An der Weichsel hat die Stadt eine neue Flaniermeile direkt am Wasser errichtet. Wer den Fluss überquert und die Altstadt aus der Entfernung von einem der vielen Stadtstränden aus betrachtet, wird von dem außergewöhnlichen Panorama der Stadt begeistert sein – die roten Dächer der Gebäude in der Altstadt, über die sich moderne Wolkenkratzer erheben. Historische Gebäude präsentieren sich harmonisch mit moderner Architektur – Warschau weiß mit seinen zwei Gesichtern zu überraschen und zu begeistern. Tipp: Vom grünen Dach der Bibliothek hat man auch einen hervorragenden Blick auf die Skyline der Stadt, auf die Weichsel und das beeindruckende Stadion.
Historische Bauten und moderne Architektur leben in Warschau unmittelbar nebeneinander.
Historische Bauten und moderne Architektur leben in Warschau unmittelbar nebeneinander.
© Foto: Polen Travel
Am Weichselufer in direkter Nähe zur Warschauer Altstadt finden im Sommer am Freitag und Samstag nach Sonnenuntergang im Multimedia-Springbrunnenpark sehenswerte Projektionen mit Wasser, Licht und Musik statt. In diesem Jahr mit legendären Disney-Animationen, der Eintritt ist frei.

Kulturpalast als Konkurrent zum Empire State Building

Das bekannteste Gebäude der polnischen Hauptstadt ist der Kultur- und Wissenschaftspalast, polnisch Pałac Kultury i Nauki, (https://pkin.pl/en/home/) Stalin platzierte ihn mitten im Zentrum der Stadt. Das sozialistische Hochhaus, 1955 errichtet, sollte mit dem Empire State Building in New York konkurrieren – war für viele Polen aber ein Symbol der Unterdrückung und daher höchst umstritten. Man wollte das Gebäude nach 1990 sogar abreißen. Zum Glück ist das nicht passiert, sonst könnte man von der Aussichtsterrasse auf 114 Metern Höhe nicht den beeindruckenden Panoramablick auf die polnische Metropole genießen.
Der Weichsel-Boulevard. Entlang des Flusses Gelegenheit zum Entspannen und Vergnügen.
Der Weichsel-Boulevard. Entlang des Flusses Gelegenheit zum Entspannen und Vergnügen.
© Foto: Polen Travel
Warszawa knüpft heute wieder an seine Zeiten als „Paris des Ostens“ an und ist längst ein beliebtes Ziel für einen Städtetrip. Denn Warschaus Faszination besteht gerade darin, dass man abseits der Hauptstraßen charmante Viertel mit prunkvollen Altbauten und vielen Restaurants, Bars, Cafés, Mode- und Designergeschäften, Kunsthandwerkstudios und Galerien erleben kann. Dieser Kontrast zwischen Moderne und Historie ist allgegenwärtig und macht das besondere Flair aus.

Szeneviertel Praga

Nach dem Altstadt- und Weichselbesuch sollte man auf jeden Fall einen Abstecher auf die andere Seite des Flusses machen – nach Praga. Der Bezirk hat den Krieg fast unbeschadet überstanden. Hier stehen die meisten erhaltenen Altbauten der Stadt. Steven Spielberg hat hier große Teile von Schindlers Liste gedreht. In Praga gibt es auch noch andere Möglichkeiten sich der Historie Warschaus zu nähern: Das Wodka- und das Neon Museum. Das Wodka Museum befindet sich in dem im 19. Jh. errichteten Gebäude der ehemaligen Warschauer Wodkafabrik Koneser. Hier kann man sich auch durch einige Wodka-Sorten testen.
Das Neon-Museum, einzigartig in Europa.
Das Neon-Museum, einzigartig in Europa.
© Foto: Kasparek
Das Neon Museum findet man in einem alten Fabrikgelände, der Soho-Factory, wo früher der Kultroller „Osa“ produziert wurde. In diesem in Europa einzigartigen Museum sind mehr als 200 Leuchtreklamen zu sehen. Durch die vielen Posts der Besucher aus aller Welt auf Instagram, rangiert es unter den meistfotografierten Spots weltweit. Oft auf den Fotos: die Warschauer Seejungfrau, die im Sozialismus über öffentlichen Bibliotheken schwebte, oder der riesige Schriftzug „Berlin“, der auf der Hauptschlagader der Stadt, der Marszamkowska-Straße, einst ein Geschäft für Haushaltswaren zierte. Diese „polnischen Neons” entwarfen bekannte Grafiker, Künstler und Architekten. Ein Museum, das für jeden Liebhaber der Street Art zum Pflichtprogramm gehört. (www.neonmuzeum.org)

Geschichte der polnischen Juden

Ein Muss beim Warschau-Besuch ist auch der Besuch des Museums Polin, das Museum der Geschichte der polnischen Juden. 2016 wurde es mit dem Titel „Europäisches Museum des Jahres“ ausgezeichnet. POLIN erzählt die 1000-jährige Geschichte von Polen und Juden. Das Museum beeindruckt durch seine außergewöhnliche symbolische Architektur und durch die hervorragend didaktische Ausstellung selbst, zu der auch eine reich verzierte Nachbildung des Gewölbes einer Synagoge aus dem 17. Jahrhundert gehört. (https://polin.pl/en)

Größte Jazz-Bühne Polens

An den Sonnabenden im Juli und August verwandelt sich der Altstadtmarkt von Warszawa zur größten Jazzbühne Polens. Das Festival „Jazz na starówce“ (Jazz in der Altstadt) findet bis zum 26. August bereits zum 29. Mal statt. Es treten polnische Jazzgrößen wie Leszek Kułakowski, Kuba Stankiewicz, Krzesimir Dębski oder Wojciech Mazolewski vor das Publikum in der polnischen Hauptstadt.
Sommerzeit ist Festival-Zeit unter freiem Himmel.
Sommerzeit ist Festival-Zeit unter freiem Himmel.
© Foto: Polen Travel
Am 19. August kommt der italienische Pianist Antonio Faraò erstmals nach 25 Jahren wieder an die Weichsel. Das Festival endet eine Woche später mit der Polenpremiere des kubanischen Pianisten Harold López-Nussa. (www.jazznastarowce.pl)
Vorher sollte man auf den Frühstücksmärkten wie zum Beispiel den Targ Snadianowy vorbeischauen. Hier ist an Samstagen jede Menge los. Man kann schlemmen – von Stand zu Stand schlendern und die feinsten Dinge probieren. Oder man entspannt einfach in den vielen Liegestühlen und beobachtet das Treiben auf dem Markt. Wer will da schon im Hotel frühstücken?

Festivalstimmung an der Weichsel

Sein 20-jähriges Bestehen feiert das Festiwal „Warszawa Singera“. Ins Leben gerufen wurde es 2004 von Gołda Tencer. Bis heute zeichnet die Direktorin des Jüdischen Theaters Warschau verantwortlich für die vom Literatur-Nobelpreisträger Isaac B. Singer inspirierten Kulturtage. Vom 26. August bis 3. September erwartet Besucher rund um die Nożyk-Synagoge im Herzen der polnischen Hauptstadt eine Vielzahl von Theatervorstellungen, Konzerten, Performances, Ausstellungen und Stadtspaziergängen.
Beliebt. Chopin-Konzert im Park.
Beliebt. Chopin-Konzert im Park.
© Foto: Polen Travel
Zu den Theaterhighlights zählt ein Stück über das kurze, aber intensive Leben von Amy Winehouse sowie ein Gedenkstück „Die Lieder des Gettos“ anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes im Warschauer Getto. Musikalische Höhepunkte garantieren die israelische Sängerin Noa und ihre polnische Kollegin Anna Maria Jopek sowie der New Yorker Kantor Yakoov Lemmer und das israelische Ensemble Light in Babylon. (www.festiwalsingera.pl)
Wer es grün mag, sollte unbedingt einen Abstecher zum Łazienki-Park machen. Zwischen dem Łazienki-Palast, Orangerien, Denkmälern und Tempeln wandelt man auf den Wegen der riesigen Stadt-Oase. Bis September locken hier immer sonntags die kostenlosen Freiluft-Chopinkonzerte viele Besucher in den Łazienki-Park im Zentrum von Warschau.
Kultur, Kulinarik, tolle Hotels, eine interessante Ausgehszene und viel Historie - in Polens faszinierender Hauptstadt findet jeder etwas für seinen Geschmack und seine Interessen - und für deutsche Gäste sind die Preise nach wie vor günstiger - was auch am guten Umrechungskurs des Euro zum Zloty liegt, der etwa bei 1 zu 4,79 liegt.

Warschau

Anreise
Von vielen deutschen Flughäfen zum Beispiel mit der polnischen Airline Lot (https://www.lot.com/de) direkt nach Warschau zum Internationalen Chopin-Flughafen (www.lotnisko-chopina.pl), der nur knapp 10 km vom Zentrum der Hauptstadt entfernt ist.
Mit dem Zug: Von Berlin zum Beispiel in 6,5 Stunden mit dem täglichen Berlin-Warszawa-Express.
Mit dem Bus: Der Busbahnhof PKS Warszawa Zachodnia (der Westbahnhof) an den Aleje Jerozolimskie 144 bedient die internationalen und inländischen Verbindungen.