Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) haben am 7. November das „Band für Mut und Verständigung“ für herausragendes Engagement für Integration und gegen Fremdenfeindlichkeit verliehen. Ausgezeichnet wurden vier Persönlichkeiten und ein Verein aus Bad Freienwalde.
Bei dem Festakt in der Staatskanzlei in Potsdam betonten Woidke und Giffey: „Mut, Zivilcourage, Zusammenhalt, Miteinander sind für die Geehrten eine Selbstverständlichkeit.
Für die Menschen, für die sie sich einsetzen, ist die Arbeit jedoch alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Unsere Gesellschaft profitiert ungemein von Menschen, die sich derart einsetzen und sich für andere Menschen starkmachen.“

Unermüdliches Engagement für Menschen auf der Flucht

Der Verein „Wir packen’s an“ aus Bad Freienwalde sei für sein beispielhaftes, innovatives, partizipatives und unermüdliches Engagement für Menschen auf der Flucht – an Orten unabhängig und oft weitab der medialen Aufmerksamkeit – sowie für seine Aufklärungsarbeit an Schulen und in der Öffentlichkeit unter Einbeziehung von Geflüchteten ausgezeichnet worden, begründet die Staatskanzlei.

Verein wehrt sich gegen Abschiebezentrum in Brandenburg

„Es ist ein unerträglicher Widerspruch, dass wir heute aus den Händen des brandenburgischen Ministerpräsidenten Woidke einen Preis für unser Engagement für Geflüchtete und gegen Rassismus erhalten“, erklärt die Vereinsvorsitzende Miriam Tödter.
Sie fügt hinzu: „Und gleichzeitig das Land Brandenburg und die Bundesregierung ein riesiges rassistisches Abschiebezentrum hier in Brandenburg planen, von dem mehr Geflüchtete effizienter deportiert werden sollen,“ betont die Vereinsvorsitzende Miriam Tödter.

Stopp des Abschiebezentrums statt Blumen

„Und als Krone des Ganzen soll das millionenschwere Bauvorhaben ohne Ausschreibung, getarnt als „Behördenzentrum“, mit einem vorbestraften, privaten Investor durchgeführt werden!“ empört sich Tödter. Während der Preisverleihung äußerte Tödter gegenüber dem Ministerpräsidenten Woidke: „Wir wollen keine Blumen, sondern einen Stopp des Abschiebezentrums!".