Im Landkreis Dahme-Spreewald gibt es zwar nach wie vor keinen bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Dennoch hat sich, wie der Landkreis meldet, mit dem jüngsten Fall mehrerer Wildschweine mit einem positiven Virusnachweis außerhalb des bisherigen Kerngebietes im Nachbar-Landkreis Oder-Spree die Lage verschärft.

ASP-Kernzone endet nicht an Kreisgrenze

Knapp vier Kilometer um den Fundort nahe der nördlichen Kreisgrenze in Klein Briesen (LOS, Dorf im Friedländer Ortsteil Groß Briesen) musste ein neues ASP-Kerngebiet gebildet werden.
Dieses neue Kerngebiet ragt in das Dahme-Spreewald-Territorium hinein und betrifft die beiden Ortsteile Trebitz (Lieberose) und Ullersdorf (Jamlitz). Der Landkreis Dahme-Spreewald hat daher seine bestehende Tierseuchen-Allgemeinverfügung angepasst und die konkreten Maßnahmen für die erweiterten Restriktionszonen − das gefährdete Gebiet und die Pufferzone − neu festgelegt.
Dahme-Spreewalds Landrat Stephan Loge hat sich in Beeskow zum weiteren Vorgehen mit Brandenburgs Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, Landestierarzt Dr. Stephan Nickisch und Oder-Spree-Landrat Rolf Lindemann abgestimmt. „Auf die sich durch den positiven Fallwildfund in Klein Briesen ergebene Tierseuchenlage müssen auch wir unverzüglich reagieren“, so Loge im Anschluss. „Unsere Restriktionszonen haben wir nun entsprechend angepasst und erweitert. Eine schnelle und effektive Fallwildsuche mit Unterstützung der Bundeswehr und Spürhunden ist durch unseren Krisenstab beabsichtigt.“

Zaunbau umgehend begonnen

Auch in LDS werde nun das Kerngebiet eingezäunt. Laut ASP-Krisenstabsleiterin und Dezernentin Heike Zettwitz hat der Zaunbau für den Teil des Kerngebiets in Dahme-Spreewald bereits am 5. November begonnen. Gebaut werde zunächst ein zirka acht Kilometer langer mobiler Elektrozaun nördlich der L 434 bei Trebitz und Ullersdorf. Dieser bilde den Lückenschluss zur Umfriedung des neu gebildeten Kerngebiets auf dem Oder-Spree-Gebiet und wird später durch einen festen Wildschutzzaun ersetzt. Dieser Zaun wird zugleich Teil des inneren Rings, der sogenannten „weißen Zone“. Bei dieser handelt es sich um einen zirka fünf Kilometer breiten Streifen, der die Kerngebiete wie ein Halbkreis auf dem Gebiet der Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald umschließt.
Der Bau eines zweiten, äußeren Zauns in rund fünf Kilometer Distanz entlang der B 320 nördlich von Lieberose soll ebenfalls in Kürze beginnen. Der schwarzwildsichere Wildschutzzaun (sogenanntes Knotengeflecht) wird eine Höhe von etwa 120 Zentimeter oberhalb des Bodens haben und an Holzpfosten befestigt werden. Sobald beide Zaunreihen fertiggestellt sind, soll in der „weißen Zone“ der Schwarzwildbestand im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung soweit wie möglich reduziert werden.

Gefährdungsgebiet bis zum Schwielochsee

Zum gefährdeten Gebiet im Radius von mindestens zehn Kilometern um Fundort gehören nun die Orte Jamlitz, Leeskow und Ullersdorf (Gemeinde Jamlitz), Blasdorf, Doberburg, Goschen, Lieberose und Trebitz (Gemeinde Lieberose) sowie Goyatz, Jessern, Lamsfeld, Ressen, Speichrow und Zaue (Gemeinde Schwielochsee).
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