Michael Heinze ist Marathonläufer. In Berlin hat der 54-Jährige, der für den Schlaubetal-Marathon-Verein startet, die gut 42 Kilometer in 3:42:22 Stunden absolviert, seine Bestzeit über zehn Kilometer liegt bei etwas über 42 Minuten. 40 bis 60 Kilometer läuft er in der Woche, oft nach der Arbeit, die längeren Runden am Wochenende. Am Freitag ging er bei einem besonderen Wettkampf an den Start. 500 Meter auf der Bahn im Beeskower SFZ waren zu absolvieren.
Heinzes Gegner ist ein Weltklasseleichtathlet: Hagen Pohle. Im Gegensatz zu Läufer Heinze muss der 27-jährige Olympiastarter aber ganz besonders auf die Technik achten, einer seiner Füße muss immer Bodenkontakt haben, das vordere Bein muss beim Aufsetzen auf den Boden gestreckt sein. Hagen Pohle ist Geher.
Doch kann man so schnell gehen wie ein fitter Läufer läuft? Wir haben es getestet. Pohle und Heinze räumten die Startblöcke an der Hundert-Meter-Bahn im Beeskower Sport- und Freizeitzentrum beiseite. Ein Pfiff war der Startschuss. Dann ging es auf die Gerade, nach der Ziellinie folgte eine volle Runde. Nach 1:44:41 hatte Hagen Pohle die Strecke geschafft. Michael Heinze zweieinhalb Schritte später. "Bis 50 Meter dachte ich, das gehst du locker mit. Dann muss Hagen angezogen haben. Wahnsinn ist das", sagt er ein paar Minuten später. Hochgerechnet hätten beide einen Kilometer in 3:30 Minuten absolviert. "So schnell bin ich noch nie gerannt", staunte Heinze.
Doch auch der Geher bekannte, dass es nicht so einfach war. Bei Tempoeinheiten im Training gehe man auch sechs mal die 500 Meter sehr schnell. Dann aber in Zeiten um 1:50 Minuten, so Hagen Pohle. Heute kann man nach den Deutschen Meisterschaften selbst mal versuchen, die Stadionrunde in 1:44 Minuten zu absolvieren. Wer es schafft, ist sicher recht fit, sollte aber nicht vergessen, dass Pohle und Heinze noch 100 Meter mehr zurückgelegt haben. Bevor man selbst an den Start geht, kann man ab 13.30 Uhr die Geher anfeuern. Der Eintritt zu den Wettkämpfen im Rahmen des 2. Beeskower Bahngehens, ausgerichtet von Leichtathletik in Beeskow, ist frei. Am Start sind unter anderem Saskia Feige und Teresa Zurek (beide SC Potsdam) die gerade erst von Ministerpräsident Dietmar Woidke in das "Team Tokio – Land Brandenburg" berufen wurden. Bei den Männern sind Nils Brembach und Christopher Linke, beide Clubkameraden von  Hagen Pohle beim SC Potsdam, die Mitfavoriten.

Das Meisterschaftsprogramm in Beeskow

Der erste Startschuss fällt am Sonnabend um 13.30 Uhr im Beeskower Sport- und Freizeitzentrum. Die Frauen mehrerer Senioren-Altersklassen gehen über 5000 Meter an den Start. Ab 14.15 Uhr  absolvieren die Herren ab der M 65 ebenfalls die 5000 Meter. Um 15.15 Uhr fällt der Startschuss für die Senioren der M35 bis M60. Um 16 und 16.10 Uhr folgen Rahmenwettkämpfe über Strecken zwischen 1000 und 3000 Meter für alle Altersklassen, vor allem im Nachwuchsbereich. Um 16.50 Uhr schließlich gehen die Frauenhauptklasse und die Altersklassen bis zur W50 an den Start über 5000 Meter. Nach diesem ersten Höhepunkt folgt um 17.30 Uhr der Start der Männer über die 10 000 Meter. Zwischen den Wettkämpfen gibt es Siegerehrungen. Die letzte Ehrung beginnt um 18.30 Uhr.