Es gibt viel zu tun in dieser Saison. Der junge, in Rot gekleidete, Mann mit der Sonnenbrille, kennt sich aus, war schon in den vergangenen Jahren im Bad Rettungsschwimmer. Er achtet nicht nur auf in Not geratene Badegäste, sondern auch auf rücksichtsvolles Verhalten der Gäste untereinander und – wegen der Corona-Pandemie – auch auf die einzuhaltenden Mindestabstände.
Von überall angereist
Während Filip sein Augenmerk auf die Sicherheit im Bad richtet, kümmert sich Sabine Koss um das leibliche Wohl der Gäste, verkauft kalte Getränke und Kaffee, verschiedene Eissorten und Pommes Schranke. "Wir haben sehr viel Gäste", sagt sie und ruft die nächste Portion Fritten zum Abholen aus. Vor allem Rad- und Kanu-Touristen aus Holland, Tschechien und Belgien seien vor Ort. Die 61-Jährige leitet den Camping- und Carawanplatz im Spreepark Beeskow, wozu als Freizeitbereich auch die Badeanstalt gehört – bewirtschaftet vom Verein Bumerang.
"Von der Öffnung am 1. April bis zum Juni hatte ich 500 Anmeldungen für Camping und Caravan", sagt Sabine Koss. In Beeskow sei derzeit ganz Deutschland unterwegs von Schleswig Holstein bis Bayern und von Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen. "Viele Gäste des Flussbades finden auch durch den Awo-Hof den Weg in die Badeanstalt", so Koss.
Die gelernte Landschaftsgärtnerin arbeitet schon seit einer gefühlten Ewigkeit beim Verein Bumerang. "Oft ist sehr voll und ist es gut, dass wir einen Rettungsschwimmer haben, was ja längst nicht mehr überall der Fall ist", so die Chefin. Und wie leicht könne etwas passieren. Die Spree sei vielleicht nicht so klar wie einige Seen, aber die Wasserqualität sei dennoch gut. "Noch dürfen wir aber wegen Corona die große Wasserrutsche nicht öffnen, aber es gibt eine kleine Rutsche und auch mehrere Startblöcke zum Springen." Auch sei der Zugang zum Bad barrierefrei.
Arbeiten mit Urlaubsfeeling
Wer beim Kaffeetrinken auf der Terrasse oder beim Faulenzen auf der Steganlage den Blick über die ruhige Spree schweifen lässt, kann zudem vorbeikommende Paddler, Ausflugsdampfer und Entenfamilien mit Küken beobachten.
"Wir sind sehr zufrieden", sagt Sabine Koss mit Blick auf die Gästezahlen. Obwohl noch nicht abzuschätzen sei, ob die durch Corona verursachten finanziellen Einbußen noch aufzuholen sind. "Wir haben im Frühjahr immer eine große Gruppe aus Baden-Württemberg hier, die Erlebnispädagogik machen", erzählt sie. Das sei in diesem Jahr natürlich weggebrochen und mache sich schon bemerkbar.
Der Sommer sei trotzdem gut: "Die Sonne scheint, mit unseren Nachbarn von der Marina und den Leuten von Albatros verstehen wir uns gut und helfen uns auch gegenseitig." Was wolle man mehr: "Und dazu kommt, dass ich da arbeite, wo andere Urlaub machen."