"Er kauft nur, weil ihm ein Tier gefällt", weiß Jürgen Hallasch aus Friedland, der dem Vereinsvorsitzenden Frank Gehrke aus Lietzen im Oderbruch als Stellvertreter zur Seite steht, über den Tierhalter als Besucher von Kleintiermessen. "Der Züchter aber kommt gezielt, um den Standard seiner Rasse zu verbessern und nimmt auch einen weiteren Weg in Kauf."
Am Sonnabend wurden in der Friedländer Mehrzweckhalle zur 25. Kleintierausstellung des Kleintierzuchtvereins Friedland rund 300 Tiere von Mitgliedern sowie von anderen Züchtern der Region präsentiert. Die Ausstellung, an der sich diesmal neben 15 von 22 Vereinsmitgliedern auch insgesamt 29 andere Züchter aus Jamlitz, Lieberose, Hangelsberg und Biebersdorf beteiligt haben, findet einmal im Jahr statt und hat sein spezielles Publikum.
Bartkaninchen und Lockentaube
Insgesamt waren 47 Rassen vertreten. Mit 133 Tauben waren diese am meisten vertreten, gefolgt von den Kaninchen mit 104 Tieren. Hühner gab es 54 zu sehen und von den Gänsen nur fünf. "Zu den ausgefallensten Rassen gehören die Genter-Bartkaninchen und die Lockentauben. Von den Kaninchen am beliebtesten sind die Großchinchillas", hat Alexander Hallasch, der Sohn von Jürgen Hallasch, festgestellt. Er lebt als Historiker und Politikwissenschaftler in Erfurt, ist als Taubenzüchter Vereinsmitglied und hat beim Tierverkauf mitgeholfen.
Für die Wertung wurden die Tiere bereits am Freitag durch Manfred Zalenga aus Briesen, Gisbert Zastrow aus Arensdorf, Hans-Joachim Schulz aus Brieskow-Finkenherd, Wolfgang Burisch aus Schlaubetal und Thomas Büschel aus Cottbus gesichtet. 50 Ehrenpreise wurden vergeben. Davon erhielt die Jungzüchterin des Vereins, die zehnjährige Amy Miersch, den des Kreisverbandes für ihr Kaninchen der Rasse "Deutscher Kleinwidder wildfarbig", Alexander Hallasch für die Taube "Giant Homer" den Ehrenpreis des Landesverbandes und Oliver Hallasch, der Neffe von Jürgen Hallasch, für die gleiche Rasse den Ehrenpreis des Bürgermeisters Thomas Hähle. Seine beste Taube, "eine Formtaube mit idealem Kopfprofil, waagerechter Haltung und kompaktem Körperbau", wie Jürgen Hallasch beschreibt, erhielt ein "Vorzüglich" mit 97 Punkten, der höchsten erreichbaren Punktezahl.
Jürgen Hallasch, der 22 Jahre Vorsitzender war und seit sieben Jahren Stellvertreter, züchtet selbst Hühner der Rasse "Neu Hamshirer Zwerghuhn". Er kennt die Zuchttendenzen: In der DDR sei bei Hühnern auf Größe gezüchtet worden, danach wurden mehr Zwerghühner gehalten. Jetzt wolle man wieder größere Rassen mit Hühnern bis zu sechs Kilogramm Gewicht.