Frau Senger, Herbstzeit ist Pilzzeit, da sind die Brandenburger in den Wäldern unterwegs. Besteht die Gefahr, dass sie dabei jetzt auf tote Wildschweine treffen?
Auszuschließen ist das nie. In dem Gebiet um den Fundort des infizierten Schweins suchen wir deshalb mit Jägern und anderen Helfern nach so genanntem Fallwild. Nach den Erfahrungen in Polen gehen wir davon aus, dass es weitere tote Wildschweine geben wird.
Was sollte man tun, wenn man auf ein totes Wildschwein im Wald trifft?
Gut ist es, das Tier aus sicherer Entfernung zu fotografieren und möglichst mit GPS-Daten an das nächste Veterinäramt zu melden. Das geht per Mail oder mit einem Anruf. Die entsprechenden Nummern findet man auf den Seiten der Kreisverwaltungen. In Oder-Spree werden wir in Kürze eine spezielle Hotline schalten. Sehr gut nutzbar ist auch die App Tierfund-Kataster.
Nun gibt es nicht überall in den Brandenburger Wäldern ein ausreichendes Netz? Wie schnell muss man den Fund melden?
Das sollte schon schnell gehen. Wenn man es nicht direkt machen kann, ist es sinnvoll, die Fundstelle gut sichtbar zu markieren. Man kann ein farbigen Beutel oder ähnliches an den nächsten Baum binden und die Meldung dann nachreichen, wenn man wieder ins Internet oder telefonieren kann. Eine gute Beschreibung der Fundstelle hilft den Behörden und Jägern dann auch.
Ist es gefährlich, wenn man mit dem toten Tier in Kontakt kommt?
Die Schweinepest endet für infizierte Tiere fast immer tödlich, für den Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Man sollte dennoch den Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Tier meiden, da der Mensch durchaus Überträger des Virus ist.
Was ist noch zu beachten?
Man sollte also nach dem Fund eines toten Schweines im Wald seine Kleidung wechseln und bei 60 Grad waschen, die Schuhe gründlich säubern. Besonders wichtig ist es, jeglichen Kontakt zu Hausschweinbeständen zu meiden. Gerade auf dem Dorf haben ja noch manchen Familien ein oder zwei Mastschweine stehen. Da kann dann jeder Kontakt eine Gefahr sein.