Wenn am 26. Mai in den Wahllokalen der Region die Urnen geschlossen werden, befinden sich darin bis zu fünf verschiedene Typen von Stimmzetteln: Die der Europawahl, der für den neuen Kreistag Oder-Spree, die Stimmzettel zur Wahl von Stadtverordnetenversammlungen oder Gemeindevertretungen, sowie Stimmzettel zur Wahl der Ortsbeiräte, beziehungsweise Ortsvorsteher. In amtsangehörigen Gemeinden wird zudem der ehrenamtliche Bürgermeister gewählt. Und das alles an einem Tag!
Für die korrekte Vorbereitung und Durchführung der Kreistagswahl am 26. Mai ist Sascha Gehm als Wahlleiter mit seiner Stellvertreterin Ulrike Gliese verantwortlich. Etwa 153 400 Bürgerinnen und Bürger dürfen über die Zusammensetzung des neuen Kreistags mit ihrer Stimme entscheiden. Gewählt wird in vier Wahlkreisen: WK1 mit Erkner, Grünheide, Schöneiche, Woltersdorf und dem Amt Spreenhagen (gesamt 49 479 Einwohner), WK 2 mit Fürstenwalde, Steinhöfel, und dem Amt Odervorland, (gesamt 42 159 Einwohner), WK 3 mit Beeskow, Friedland, Rietz-Neuendorf, Storkow, Tauche, Amt Scharmützelsee, und dem Amt Schlaubetal (gesamt 47 626 Einwohner) sowie WK 3 mit Eisenhüttenstadt, Amt Brieskow-Finkenheerd und Amt Neuzelle (gesamt 39 557 Einwohner).
Der Kreiswahlleiter und seine Stellvertreterin nehmen bereits Wahlvorschläge der Parteien, politischen Vereinigungen und Wählergruppen sowie Einzelbewerbern entgegen. Termin zur Einreichung beim Kreiswahlleiter ist der 21. März genau um 12 Uhr. Die Wahlvorschläge können per Post dem Wahlleiter zugestellt werden oder nach Terminabsprache persönlich abgegeben werden. Diese Vorgehensweise hat laut Gehm den Vorteil, dass der Kreiswahlleiter gleich einen Blick auf Vollständigkeit und Korrektheit der Unterlagen werfen kann. „Wir haben im übrigen generell die Pflicht, bei fehlerhaften Wahlvorschlägen den Einreichern unverzüglich den Fehler anzuzeigen, damit sie die Chance haben, die Unterlagen nachzubessern“, ergänzt Ulrike Gliese. Sascha Gehm rät, die Frist 21. März nicht ohne Not auszureizen.
Wer letztlich auf dem Stimmzettel erscheint, darüber entscheidet am 28. März der Wahlausschuss in öffentlicher Sitzung. Nach der Sitzung stehen alle Kandidaten und ihre Gruppierungen fest.
Für die Kommunalwahlen werden noch ehrenamtliche Wahlhelfer gesucht, die in den 290 Wahllokalen (250 Urnen-Wahllokale in den Kommunen und 40 Briefwahllokale) im Einsatz sind. Etwa 1000 Wahlhelfer werden in Oder-Spree benötigt. Sie erhalten laut Gesetz 25 Euro Erfrischungsgeld, die Wahlvorsteher 35 Euro.
Zum sogenannten „Superwahljahr“ gehört auch die Wahl des Brandenburgischen Landtags am 1. September. Im Oder-Spree sind zudem Wahlen von hauptamtlichen Bürgermeistern in Storkow und Grünheide geplant. Auch in Friedland, Rietz-Neuendorf und Tauche laufen in diesem Jahr die Amtszeiten der hauptamtlichen Bürgermeister aus. Diese drei Kommunen verhandeln derzeit jedoch über eine Kooperation im Rahmen des „Mitverwaltungsmodells“. Hier gibt es die Option, die Fortführung der Amtszeiten während der Übergangszeit zu beschließen. Über die Termine der hauptamtlichen Bürgermeisterwahlen entscheidet die Kommunalaufsicht des Kreises. Ulrike Gliese, Sachgebietsleiterin Kommunalaufsicht, hält es für möglich, dass der Tag der Landtagswahl auch dafür genutzt wird. „Das würde sich sicherlich positiv auf die Wahlbeteiligung auswirken und den Aufwand der Wahlhelfer minimieren.“
Kreiswahlleiter für den Landkreis Oder-Spree, Sascha Gehm, Breitscheidstraße 7, 15848 Beeskow