Vertrocknete Bäume, Waldbrände, Mangel an Viehfutter, beeinträchtigte Schifffahrt auf der einen Seite – ein Rekord bei der Ausbeute an Solarenergie auf der anderen Seite: Als gute Nachricht stellte Jannis von Buttlar fest, dass das Klima auch ohne Zutun des Menschen variiert, nämlich durch die Schwankung der Neigung der Rotationsachse der Erde.
An Sedimentgesteinen habe man ablesen können, dass es in 350 000 Jahren mehrere Eiszeiten gegeben habe.
Die schlechte Nachricht aber lautet, dass die zeitweilig durch größere Sonneneinstrahlung gestiegene Wärme zu Kohlendioxid-Austritten aus dem Meer führt, welche die Temperaturen noch weiter steigen lassen. Der Treibhauseffekt entsteht. Und nun komme doch noch der Mensch ins Spiel mit seiner zusätzlich Kohlendioxid ausstoßenden Industrie.
Seit 1951 schnelle der Kohlendioxid-Anteil in die Höhe. Die Situation in Brandenburg sei, erklärte Jannis von Buttlar, folgendermaßen: „Es wird wärmer, die Niederschläge nehmen zu – aber mehr im Winter“. Der Sommer 2018 sei nichts Außergewöhnliches gewesen, aber da die Temperaturen in der Statistik einen linearen Anstieg zeigen, werden extreme Hitzeperioden wahrscheinlicher, und es treten verstärkt stationäre Wetterlagen auf.„Meiner Meinung nach muss etwas getan werden“, betonte von Buttlar.
Die meisten der Teilnehmer des Vortrags mit anschließender Diskussion waren schon am Vormittag zu Jannis von Buttlar ins Wettermuseum gekommen, um an einer Führung im Museum durch ihn teilzunehmen und mit ihm das Observatorium zu besuchen.
So war das Verhältnis zwischen dem Referenten und seinen Zuhörern schon vertraut, sodass die Veranstaltung eher einem modernen Schulunterricht ähnelte. „Kann sich jemand vorstellen, warum hier lokal begrenzt die Temperatur absinkt?“, lautete eine seiner Fragen, die durchaus richtig beantwortet werden konnten.
In der Diskussion kamen teilweise sehr fachspezifische Probleme auf, etwa die Verpressung der Luft, die Folgen der Ausdünnung der Wälder, der Methananstieg und die Verlässlichkeit der Klimamodelle für die Wettervorhersage.
Die nächsten Thementage im Wettermuseum finden am 8. März zum Frauentag und am 24. März zum Welttag der Meteorologie statt. (el)