Mit weiteren kurzfristigen Buchungen über die Osterzeit hatte Patricia Zimmler fest gerechnet – doch dann kam das Coronavirus nach Deutschland und mit ihm die Einschränkungen für das öffentliche und private Leben. Um die weitere Verbreitung des Virus einzudämmen, sind touristische Übernachtungen in Hotels und Pensionen untersagt.
In idyllischer Lage liegt das Seeschloss Lanke mit seinen 30 Zimmern. In vierter Generation führt die Familie das Haus. Nur drei bis fünf Zimmer seien derzeit immer wieder für eine Nacht belegt durch Geschäftsreisende, erzählt Patricia Zimmler. "Wenn dieser Zustand noch in den Mai, Juni hineingeht, dann heben wir die Hände", fügt sie an.
Wenig Betrieb herrscht derweil auch in der Pension Hofgeflüster in Bernau. Über acht Zimmer verfügt das Haus, und über ein Restaurant. Beliebte Jahreszeiten zum Reisen kennt man hier nicht. "Wir sind durchweg gut gebucht", sagt Uwe Bahr, der zusammen mit Rico Mitzscherlich das Haus betreibt. Nun stornieren Gäste bis Ende Juni, Stornokosten werden nicht erhoben. Die Vorsicht ist verständlich, aber schlecht fürs Geschäft. Aus der Not machen die Betreiber eine Tugend. Zimmer und Restaurant haben sie renoviert und den Außenbereich für die Gäste wieder hergerichtet. "Morgen könnten wir öffnen", sagt Uwe Bahr.
Eine baldige Öffnung, die würde auch Nie Vuvan begrüßen. Er ist Geschäftsführer des Barnimer Hof in Basdorf. "Die letzte Zeit war schlimm", berichtet er. Meistens blieben die 29 Zimmer leer, nur vereinzelt kämen Geschäftsreisende. "Das Problem ist, dass man nicht weiß, wie es weitergeht", so der Geschäftsführer. Und etwas anderes ärgert ihn sehr: Die Auszahlung der Soforthilfe lässt auf sich warten. Dabei wird das Geld gerade jetzt dringend benötigt. "Die Uhr tickt", sagt Nie Vuvan.
Frank Schöning, Geschäftsführer vom Hotel zur Panke in Zepernick, verdeutlicht das anhand von Zahlen. "Wir haben fünf Prozent der Einnahmen, aber 100 Prozent der Kosten", erklärt er. Über neun Zimmer verfügt das Haus, zudem ein Restaurant und einen Bowlingbereich. Im Moment wirft nur das Hotel etwas Geld ab. Einige der Zimmer sind an polnische Arbeitskräfte vermietet. "Wir hatten vorher gute Resonanz, waren regelmäßig ausgebucht", erzählt der Geschäftsführer. Nun ist bis einschließlich Mai alles storniert. "Ich hoffe, dass die jetzigen Maßnahmen greifen und zurückgefahren werden", sagt Frank Schöning. "Vielleicht kommen dann doch noch kurzfristig Mai-Gäste."
Im Comfort Hotel Bernau sind von 48 Zimmern wochentags etwa 15 belegt. "Damit bin ich auch ganz zufrieden", sagt Geschäftsführer Albert Brandl angesichts der Gesamtsituation. Gebucht werden die Zimmer von Monteuren und Dienstreisenden. "Alle Privatreisen sind bis einschließlich Mai storniert", erklärt er. Wiederum gibt es vereinzelt Buchungen für den Sommer. Das zeigt Albert Brandl auch: "Die Leute sind zuversichtlich."
Schriftliche Bescheinigung
Das Waldhotel Wandlitz verfügt über 80 Zimmer auf drei Etagen. Genutzt wird derzeit nur eine von diesen. 20 bis 23 Zimmer seien in der Regel belegt, ist auf Nachfrage von der Rezeptionsangestellten Verena Hank zu erfahren. Alle Geschäftsreisenden müssen eine schriftliche Bescheinigung vom Arbeitgeber vorlegen. "Es wäre schön, wenn der reguläre Betrieb ab Mai wieder anläuft", sagt die Mitarbeiterin. Was ihr Bauchschmerzen bereitet: Bei Privatfeiern nach dem 3. Mai und im Juni müssen sie und ihre Kollegen Gäste vertrösten, denn verbindliche Aussagen – ob sie stattfinden können oder nicht – können sie noch nicht treffen.
Karl-Heinz Wenning, Inhaber vom Lindenberger Hof in Lindenberg, formuliert es so: "Wir sind auf dem Abstellgleis." Über 62 Zimmer mit insgesamt 148 Betten verfügt das Haus. "Wir haben jetzt eine Auslastung von 40 bis 45 Prozent", informiert der Inhaber. Für gewöhnlich seien es etwa 80 bis 90 Prozent. Ein Dauerzustand sei das nicht. Ob Geburtstags- oder auch Hochzeitsgäste am Wochenende: Feiern werden zuhauf storniert. "Es würde uns sehr helfen, wenn es Lockerungen gebe", sagt Karl-Heinz Wenning. Denn im Moment verhält es sich so: "Von Freitagabend bis Montag haben wir ein leeres Haus."