Das Unternehmen baut aktuell im Feld zwei Kies ab und fällte bereits vor Jahren in Richtung Lanke die Bäume, die bis dahin maßgeblich den Sicht- und Lärmschutz gewährleistet hatten. Nachdem dann noch durch einen Sturm weitere Bäume knickten, leidet nicht nur Familie Schaefer verstärkt unter den Belastungen, sondern auch die Eigentümer der Eigenheime im Feldweg und etliche weitere Lanker, die nun ebenfalls die Schallkulisse von A 11 und Kiesgrube ertragen müssen.
Die bisherige Hoffnung auf baldige Wiederaufforstung eines 50 Meter breiten Streifens rund um die Kiesgrube wird sich aus jetziger Sicht in absehbarer Zeit aber nicht erfüllen. Am Montagabend befasste sich der Lanker Ortsbeirat mit dem Thema – mit erhellenden Einsichten. Ortsvorsteher Frank Wendland (SPD) hatte sich nämlich unlängst mit dem Silex-Geschäftsführer Matthias Kruttasch getroffen, um aus dessen Sicht die Lage erläutert zu bekommen. "Leider ist es so, dass seitens der Landesbehörden die Forderung nach einer Wiederaufforstung auf einem 50 Meter breiten Streifen nicht mehr besteht und auch nicht aufrecht erhalten wird", so Wendlands Informationen. Die hatte inzwischen auch Andrea Schaefer vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) zugestellt bekommen.
Demnach bestand eigentlich die Erwartung, von der Straße aus zur Kiesgrube zum Schutz 50 Meter Waldgürtel stehen zu lassen, ebenso in Richtung Chausseehaus und Sportplatz. "Uns wurden vor vier Jahren Anpflanzungen versprochen, geschehen ist seitdem nichts. Hinzu gekommen ist der neue Wall, der jetzt für noch mehr Staub sorgt". bilanzierte stattdessen Andrea Schaefer am Montagabend das Geschehen. Aus ihrer Korrespondenz mit dem Bergbauamt und dem zuständigen Ministerium schöpft sie inzwischen wenig Mut für die Zukunft. Sinngemäß teilte auch ihr das Bergbauamt mit, die frühere Forderung nach Wiederaufforstung sei nun nicht mehr aufrecht zu erhalten.
Antrag auf weiteren Kiesabbau
Der Ortsbeirat verständigte sich am Montagabend dennoch einvernehmlich auf ein Treffen aller Behörden. Die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Oliver Borchert werden aufgefordert, Lanker Anwohner, den Ortsbeirat, die Behörden von Kreis und Land an einen Tisch zu holen. Der einzige Hoffnungsschimmer entspringt derzeit der Formulierung, die Silex müsse den nunmehr aufgeschütteten Wall nördlich des Chausseehauses bepflanzen und diese Bepflanzung zuvor mit Familie Schaefer abstimmen.
Laut Wendland sei Kruttasch auch bereit, sich mit Anwohnern zu unterhalten. Bei Andrea Schaefer löst diese Aussage Zweifel aus. "Wir hatten ja mit Herrn Kruttasch gesprochen, es war ein sehr nettes Gespräch. Nur die Zusagen, die uns gemacht wurden, die wurden hinterher nicht eingehalten. Insofern rate ich auch dem Ortsbeirat, Worte und Taten genau zu überprüfen."
Ob es zur beantragten Kiesausbeute auf einem dritten Feld des Silex-Areals kommen wird, bleibt indes fraglich. Laut Andrea Schaefer hätten sich die Berliner Forsten als Eigentümer der Flächen dagegen ausgesprochen. "Ich glaube es erst, wenn das Bergbauamt den Antrag ablehnt", reagierte die Anwohnerin.