Der Bagger ist längst auf den Schulhof gerollt, Sitzbänke wurden abmontiert und Gerüste aufgebaut. Der Erweiterungsbau an der Grundschule „An der Hasenheide“ in Bernau nimmt konkrete Züge an. Am 20. März fand der symbolische Spatenstich zu dem umfangreichen Bauvorhaben statt. Zum Spaten griffen unter anderem Bürgermeister André Stahl (Die Linke) und Schulleiterin Katrin Bernecker.
In den nächsten Monaten wird die Grundschule in der Krimhildstraße im großen Stil erweitert, modernisiert und aufgewertet. In drei Jahren können dann statt bisher 460 Kinder bis zu 600 Kinder an der Bildungseinrichtung unterrichtet werden. Aus der jetzt dreizügigen Grundschule wird durch diese Maßnahme eine vierzügige Schule mit entsprechenden Hortkapazitäten.
Mit dem Neubau wird die Stadt der steigenden Einwohnerzahl gerecht
„Das Bauprojekt an der Grundschule gehört zu den größten und wichtigsten städtischen Projekten“, so Bürgermeister André Stahl. „Mit dem umfassenden Bauvorhaben tragen wir der Entwicklung und dem Wachstum der Bernaus Rechnung.“ Mit dem Neubau im Nibelungenviertel trage die Stadt insbesondere zur Entwicklung des Stadtteils bei und werde langfristig den steigenden Schülerzahlen gerecht.
Die Bauarbeiten an der Bildungseinrichtung finden parallel zum Schulbetrieb statt. Das sei eine Herausforderung, erklärt Liane Hergt vom Bernauer Bauamt. Allerdings habe man dennoch schon einiges geschafft: „Die Baustelle wurde abgesichert und vom Schulgelände abgegrenzt, Ballfangzäune abgebaut und die große Kletterspinne auf den hinteren Schulhof verlegt.“ Da die Baustelle einen Teil des Schulhofes einnimmt, wurden Parkflächen vor dem alten Schulgebäude entfernt und dienen jetzt als kleiner Schulhof.
Lehrer arbeiten jetzt häufiger in den Pausenzeiten
Dies führt allerdings zu Mehraufwand für die Lehrerinnen und Lehrer. „Die Kinder verbringen die großen Pausen jetzt verteilt auf zwei Plätzen“, zeigt Schulleiterin Katrin Bernecker auf. Diese Herausforderung sei nur zu stemmen, indem sie doppelt so viele Lehrkräfte im Vergleich zum vorherigen Zustand in den Pausenzeiten als Aufsichtspersonen einsetzt. Etwa 30 Lehrkräfte unterrichten an der Schule.
Darauf, dass sich nicht nur für diese und die Schüler durch die Bauarbeiten Veränderungen ergeben, weist Baudezernentin Dunja Marx hin. „Längere Einschränkungen wird es vor allem für die Anwohner der Krimhildstraße geben“, sagt sie. Denn demnächst werde der Baukran aufgestellt – und die Straße deshalb für mehrere Monate gesperrt. „Nach Ostern beginnen die Rohbauarbeiten und für Ende April, Anfang Mai ist die Grundsteinlegung anvisiert“, so Marx.
Erweiterung mit Hort, Mensa und Förderräumen
Die Idee hinter dem Neubau ist nicht einfach eine Erweiterung: Entlang der Krimhildstraße soll ein mit der jetzigen Schule verbundenes viergeschossiges Gebäude errichtet werden. In diesem wird es neben Klassen- und Förderräumen auch eine Mensa sowie einen separaten Hortteil geben. „Wir freuen uns, wenn alles fertig ist. Dann haben alle mehr Platz. Bis dahin heißt es zusammenrücken“, so Hortleiter Stefan Wegner. Mit seinen zwölf Erzieherinnen und Erziehern betreut er ab der Mittagszeit etwa 270 Kinder.
Sobald dann der Erweiterungsbau steht, gehen die Bauarbeiten beim alten Schulgebäude weiter: Dieses muss modernisiert werden. Die Informationstechnik ist zu erneuern, die Rettungswege zu ertüchtigen und eine zusätzliche Sanitäreinheit zu bauen. Um das umzusetzen, ist es notwendig, dass im Schuljahr 2024/25 alle Schulklassen in den Neubau ziehen.
Außengelände der Schule wird komplett umgestaltet
Wenn auch diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird der gesamte Außenbereich neugestaltet. Eine Besonderheit wird der künftige Schulhof sein: Geplant ist eine Mischung aus Sport‐, Spiel‐ und Pausenhof mit Elementen für den Unterricht im Freien.
Die Baukosten für alle drei Projekte belaufen sich auf insgesamt rund 17 Millionen Euro. Finanziert wird das Bauvorhaben durch Mittel der Städtebauförderung im Rahmen der Bund-Länder-Programme „Stadtumbau-Aufwertung“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ sowie aus dem Investitionsprogramm zum beschleunigten Infrastrukturausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder des Landes Brandenburg.