An der Spitze der aktuellen Unfallstatistik Barnim steht Ahrensfelde mit seinen Ortsteilen. Das besagt ein Bericht der Polizeiinspektion Barnim, der turnusmäßig wieder zur Eberswalder Sicherheitskonferenz Anfang Mai vorgestellt wurde. Die Gegend um den Kaufpark Eiche ist gleich zweimal in der Liste der Barnimer "Unfallhäufungsstellen" vertreten. Dort im Kreuzungsbereich Landsberger Chaussee und Hellersdorfer Weg hat es am allerhäufigsten gekracht. Aber auch die Einfahrt zum Kaufpark ist nicht ohne – sie steht an Platz 4 der Barnimer Polizeistatistik. Die vielen Unfälle in der Gemeinde Ahrensfelde haben mit der Lage des Ortes und dem sich daraus ergebenden hohen Verkehrsaufkommen zu tun. Viele Pendler aus den nördlich gelegenen Städten und Dörfern fahren dort durch. Das macht die Zusammenstöße allerdings nicht weniger beklagenswert. Wirklich signifikante Veränderungen zur Situation im Vorjahr 2017 gibt es offensichtlich nicht.
Stammplatz in der Statistik
Am zweithäufigsten kam es an der Lindenberger "Aldi-Kreuzung"- B2/Bernauer Straße zu Unfällen. Die Kreuzung verfügt schon über einen Stammplatz in der Liste. Eine Tatsache, die der Landkreis und die Gemeinde Ahrensfelde aber ändern wollen. So soll das Verkehrsknäuel an der Kreuzung etwas entwirrt werden, indem man die Fahrbahn zugunsten eines geräumigeren Gehweges verlegt und eine extra Abbiegerspur schafft. Zusätzlich wird der störende Pfeiler einer Ampel versetzt. Eigentlich hatte diese Kreuzungsbaustelle schon im Jahr 2018 über die Bühne gehen sollen. Jetzt scheint es wirklich bald soweit zu sein: Die kommunale Bauverwaltung konnte vor wenigen Wochen den Auftrag an eine Neuenhagener Firma erteilen.
Die im Ahrensfelder Ortsteil Lindenberg gelegene Kreuzung Lindenberger Weg/Birkholzer Allee/Ahrensfelder Straße ist die Stelle, an der im Landkreis am dritthäufigsten Unfälle passierten. Und die Liste geht weiter: Auch Platz fünf und sechs der Unfallstatistik belegen Kreuzungen in Ahrensfelde beziehungsweise in seinem Ortsteil Blumberg. Erst auf Platz sieben erscheint Bernau in der Barnimer Unfallstatistik.
Die Häufigkeit der Unfälle sagt noch nichts über ihre Schwere aus. Aber auch in dieser Hinsicht hatte Ahrensfelde einzelne traurige Ereignisse zu verzeichnen. So waren 2018 von den acht Unfalltoten auf Barnims Straßen drei im Gebiet der Gemeinde Ahrensfelde gestorben.
Radfahrer gestorben
Zwei von ihnen waren mit dem Fahrrad unterwegs, von denen wiederum einer, ein junger Rennradfahrer, mit einem Pkw auf der Bundesstraße 158 Höhe Birkholzer Straße kollidierte. Vielleicht besonders tragisch an dem Fall: Wenige Meter weiter stand ein gut ausgebauter Radweg zur Verfügung. Der andere Radfahrer kam in Eiche zu Tode, nachdem er einen Bordstein touchiert hatte, ins Schwanken kam und dann in die Spur eines Pkws geriet. Zusätzlich wurden 28 Personen auf Ahrensfelder Gebiet schwer, 120 leicht verletzt.
Zu den Ursachen der Unfälle gibt der aktuelle Bericht leider wenig detaillierte Informationen. Von den extra aufgeführten Fehlern, die zum Crash führten, sticht die "Missachtung von Vorfahrtsregeln" hervor. Die allermeisten Unfallgründe – nämlich 89 Prozent – hat die Polizei jedoch mit dem Begriff "Sonstiges" betitelt. Es ist davon auszugehen, dass Unaufmerksamkeiten, wie sie beim Daddeln am Handy oder an der Bordelektronik entstehen, dazugehören.
Hier gibt es im Barnim die höchsten Unfallraten
1. Eiche Süd: Landsberger Chaussee/ Hellersdorfer Weg (Kaufpark Eiche)
2. Lindenberg: Bernauer Straße/L 200 (B 2)
3. Lindenberg: Ahrensfelder Straße/ Lindenberger Weg/ Birkholzer Allee
4. Eiche Süd: Kreuzung Landsberger Chaussee (Einfahrt Kaufpark Eiche)
5. Blumberg: Freienwalder Chaussee/ Birkholzer Straße (B 158)
6. Ahrensfelde: Mehrower Straße/ Ahrensfelder Chaussee