Zwei Tage vor der Bundestagswahl sendeten Klimaaktivisten und die Bewegung "Fridays for Future" deutschlandweit mit Klimaprotesten ein deutliches Signal an die Politik. Mit dabei auch 57 Frauen, Männer und Kinder aus Bad Belzig und Umgebung.
Botschaften, Forderungen und Mahnungen auf Plakate und Banner geschrieben
Sie machten sich am Freitag Morgen auf den Weg zur Klima Demonstration nach Berlin und hatten eigens dafür, einen Reisebus gechartert. Ihre Botschaften, Forderungen und Mahnungen aber auch ihre Kritik an der Politik hatten sie auf Plakate und Banner geschrieben, die sie später bei der Demonstration tragen wollten. Weil dieselben während der Fahrt sicher verstaut und damit nicht sichtbar waren, hatte Busfahrer Lutger Rother vor Tourbeginn zusätzlich die Scheiben des Reisebusses beklebt. Wer ihm auf der Autobahn begegnete, wusste um das Ziel und die Gründe der Fahrt.
Zahlreiche Kinder mit an Bord, die sich aktiv für den Klimawandel einsetzen
Unterwegs, so Rother, wolle man sich auf die Demo in Berlin einstimmen. Mit Lesungen aus Veröffentlichungen der Schwedin Greta Thunberg, die die "Friday for Future" Bewegung begründete und ihr Kommen nach Berlin angekündigt hatte.
"Ich fahre wegen dem Klimawandel mit", erzählt der zehnjährige Aljoscha Blatt, für den Begriffe wie Ozonschicht und Umweltverschmutzung keine unbekannten Wörter mehr sind. Sensibilisiert durch Elternhaus und Schule will er sich mit seinen beiden jüngeren Schwestern für eine lebenswerte Zukunft einsetzen. Die drei sind nicht die einzigen Kinder, die mit nach Berlin reisen. Leon Beck ist mit seinen sechs Jahren einer der jüngsten Demoteilnehmer. "Kein Plastik im Meer" steht auf dem Plakat geschrieben, dass er daheim gemalt hat. "Ich habe Plastik schon im Wasser gesehen", erzählt er - wissend, dass es dort nicht hingehört.
"Um Veränderungen zu bewirken, müssen wir jetzt auf die Straße gehen"
Auch die Botschaft, die Jessica Beck, Juliane Specht und Yolanda Platzeck für ihr Plakat ausgewählt haben, trägt eine deutliche Botschaft. "Klima retten. Wir sind wichtig, uns stoppt keiner, denn wir sind viel mehr als nur EINER", heißt es auf dem Papier, mit dem sie sich gleichzeitig mit Greta Thunberg verbünden.
"Um Veränderungen zu bewirken, müssen wir jetzt auf die Straße gehen", sagt Aljoschas Vater Johannes Blatt. Uta Eggerstedt, die mit ihrer Tochter Jelka, in den Bus steigt, tut dies für eine lebenswerte Zukunft, für eine konsequente Klimapolitik.
Lutger Rother lud zur Busfahrt nach Berlin
Die Themen, für die Frauen, Männer und Kinder auf der Demonstration in Berlin eintreten wollen, sind nicht neu. Aber sie werden immer dringender. "Die Klimakatastrophe wird uns sehr bald um die Ohren fliegen. Ziviler Widerstand jetzt ist deshalb so wichtig", fasst Lutger Rother zusammen, setzt sich ans Steuer des Reisebusses und fährt los
Ein Plakat im Fenster des Reisebusses - es trägt die Aufschrift "Warum kann Homo Sapiens den Klimawandel nicht denken?" - macht deutlich, wie ernst die Situation bereits ist.