Alle Informationen zur Gemeinde, die aktuellen Baustellen, Veranstaltungen, das Wetter, der Müllkalender und Terminbuchungen – alles in einer App, das soll in Zukunft für alle in Dallgow-Döberitz Beheimateten möglich sein. Eine speziell für diese Bedürfnisse zugeschnittene Applikation (App) macht es möglich.
Der Landkreis Havelland stellt den Gemeinden des Kreises die kostenlose Nutzung zur Verfügung – auch als Beitrag zur gesetzlich geforderten Digitalisierung. Das Landesministerium für Inneres und Kommunales (MIK) empfiehlt ausdrücklich die Übernahme der App, hieß es in der Beschlussvorlage, über die in der letzten Gemeindevertretersitzung (GV) abgestimmt und die mehrheitlich angenommen wurde.
Internet-Nutzer würden ein App einer Homepage vorziehen
Bürgermeister Sven Richter (CDU) sprach sich für die Nutzung der App aus. Sie sei modern, Nutzer mobiler Endgeräte informierten sich eher über eine App als über die Homepage des Rathauses, so Richter. Die Kosten für die Nutzung übernimmt der Landkreis und für die Pflege der App entsteht von Seiten der Gemeinde kein zusätzlicher Personalbedarf.
Die Smart-Village-App verbindet Verwaltungsangebote, Nachbarschaftshilfen und regionale Angebote. Einwohner wie Touristen können sie nutzen. Zu den Möglichkeiten könnten die Einbindung des Bürgerbuses gehören, das aktuelle Kinoprogramm, Ausflugstipps, Karten können hinterlegt werden und ob das Wetter passt, kann auch geprüft werden. Umfragen können gestartet werden, die ÖPNV Verbindungen lassen sich anzeigen oder ein virtuelles Fundbüro kann hinterlegt werden. Im Dorfforum können sich die App-Nutzer austauschen. Es kann ein Warnsystem eingefügt werden und vieles mehr.
Smart-Village-App wurde in Bad Belzig entwickelt und getestet
Die Smart-Village App ist dazu ein echtes Brandenburger Produkt, die Entwickler sitzen in Bad Belzig. Und in Bad Belzig ist seit 2019 der Prototyp der App im Einsatz. Wie läuft das mit der App beim Nachbarn in Potsdam-Mittelmark?
Bad Belzig hat rund 12.000 Einwohner, auf die etwa 2.500 Downloads kommen. Die tägliche Nutzung liegt bei 100 bis 150 Zugriffen, verrät Frank Friedrich von der Stabsstelle Projektmanagement/Digitalisierung der Stadt Bad Belzig auf Anfrage. Er beschreibt die Vorteile der App: vertrauenswürdig, weil kommunal und nicht kommerziell. Das Smartphone als Endgerät ist heute als ständiger Begleiter dabei. „Aktuell verbessern wir die App-Funktionalität durch die Einbindung einer Bürgerbeteiligungsplattform zur Teilhabe an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen“, so Friedrich weiter.
Interesse auch aus anderen Gemeinden im Havelland
Denn auch das gehört zur App, alle Kommunen, die sie nutzen, entwickeln die App interkommunal und kollaborativ weiter. In Brandenburg sind das inzwischen 20 Kommunen. Im Havelland gehört Dallgow-Döberitz zu den Gemeinden, die ein Interesse an der Smart-Village-App bekundet haben. Auch die Ämter Nennhausen, Friesack und Rhinow, sowie die Gemeinden Brieselang, Milower Land und Schönwalde-Glien und die Städte Falkensee, Ketzin/Havel, Nauen und Premnitz haben, laut Landkreis, ein solches Interesse signalisiert.