Bereits am 18. November 2021 verstarb Erhard Stenzel, der letzte deutsche Résistance-Kämpfer, nach langer Krankheit.
Bereits als 8-Jähriger wurden die Weichen für seinen späteren Widerstand gelegt, als sein Vater im Mai 1933 in „Schutzhaft genommen“ und später im KZ Buchenwald ermordet wird. Der 1925 in Freiberg geborene Stenzel erlebte dessen Verhaftung und schwor sich später: „Für die (Nazis) kämpfe ich nicht.“
Stenzel desertierte in Frankreich und schloss sich Widerstand gegen Nazis an
Erhard Stenzel wurde dennoch eingezogen, erst nach Norwegen, dann nach Rouen in Frankreich. Hier ergriff er die Chance, desertierte und schloss sich der Résistance an. Er war dabei als Le Havre, Rouen und Paris befreit wurden. Er wurde zum Zeugen des Massakers von Oradour-sur-Glane, zwei Tage nachdem die Bewohner des Dorfes von der SS getötet wurden, traf er dort ein.
Todesurteil erst 2002 aufgehoben
Nach dem Krieg kehrte er zunächst nach Hause zurück und erfuhr von dem gegen ihn ausgesprochenen Todesurteil. Stenzel blieb zeitlebens überzeugter Kommunist, hatte im Landkreis den Ehrenvorsitz für Die Linke inne. Für seinen Einsatz in Frankreich erhielt er die Auszeichnung „Held der französischen Republik“, 2017 erhielt er den Bürgerpreis der Stadt Falkensee, in der er seit den 1970er Jahren lebte. Erst im Jahr 2002 wurde das Todesurteil gegen ihn aufgehoben. Erhard Stenzel wurde 96 Jahre alt.