1922 erhielt der Berliner Bildhauer Otto Richter von der Stadt Brück den Auftrag, ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu schaffen. Spendensammlungen in der Bevölkerung waren vorausgegangen. Tierarzt Hemmerling, Kaufmann Borgmann, Kaufmann Vogel, Zimmermeister Meißgeier, Maurermeister Schmidt, Hauptlehrer Posselt, Gastwirt Hinze, Fleischermeister Günther, Gastwirt Bock, Schlosser Wiese und Monteur Schmoock gehörten zu den ersten Spendengebern. Noch im gleichen Jahr wurde es eingeweiht. Die Inschrift auf dem Denkmal lautet: „Unseren Kindern, die für das Vaterland starben, zum Gedächtnis und den Lebenden zum Andenken“.
Niemegker Stadtväter ließen Sandsteinblöcke auf den Vorplatz der Kirche setzen
In Niemegk ließen die Stadtväter fast zeitgleich zu dem bereits 1900 für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/71 geschaffenen Ehrenmal zwei weitere Sandsteinblöcke auf den Vorplatz der Kirche setzen. Sie trugen die Namen der Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Im Portal der Kirche Wiesenburg wurden Tafeln mit Namen der gefallenen Soldaten befestigt
In Wiesenburg wurde im Jahre 1926 ein Kriegerdenkmal geweiht. Dazu hatte man den Eingang der Kirche zu einem Portal ausgebaut. Im Durchgang wurden die Tafeln mit den Namen der gefallenen Soldaten befestigt. Da die überwiegende Zahl der Kriegstoten in Massengräbern fern der Heimat bestattet worden waren, wurden die Denkmale zu Orten, an denen Kriegshinterbliebene trauern konnten. Bereits am 1. September 1914 war die Bevölkerung über das „Zauch-Belziger Kreisblatt“ darauf vorbereitet worden.
Die im Kreisblatt veröffentlichten Verlustlisten wurden immer länger, Todesanzeigen mehrten sich
Es heißt: „Die schwere Aufgabe, die auf den Schlachtfeldern gefallenen braven Kameraden würdevoll zur letzten Ruhe zu bringen, fällt in jedem Ort einem Vertrauensmann zu, der für die Bestattung der in seiner Gemarkung Gefallenen in Massengräbern verantwortlich ist ... Wertsachen sowie Brustbeutel nimmt die Lazarettmission an sich und hinterlegt sie gegen Quittung beim Bürgermeister des Ortes, damit sie nach Schluß des Krieges den Angehörigen als letztes Andenken übermittelt werden können. Die Toten selbst werden in die mitgeführten Zeltbahnen gehüllt und in vorgeschriebener Weise nebeneinander in die Riesengrüfte gelegt.“ In den Wochen darauf wurden die im Kreisblatt veröffentlichten Verlustlisten immer länger und immer mehr Todesanzeigen wurden gedruckt. Die Grausamkeit des Krieges begann, auch das Leben der Menschen fernab der Frontlinien zu überschatten.
Vier Jahre später wurde das Kriegsende herbeigesehnt. Am 2. Oktober 1918 heißt es in den Protokollbüchern der Belziger Sanitätskolonne: „Es ist auf Waffenstillstand und Frieden noch keine Aussicht“. Vier Wochen später war Frieden - doch in vielen Familien herrschte tiefe Trauer. Als in den 1920er Jahren dann die Sammlungen zugunsten von Denkmälern begannen, war die Spendenbereitschaft groß.
Mit Gedenktafeln wurde an die Toten des Zweiten Weltkrieges erinnert
Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren noch weit mehr Tote zu beklagen. Mit Gedenktafeln an sie zu erinnern, war jedoch von staatlicher Seite nicht gewollt. Gedenkorte, wie in der Brücker Lambertuskirche, entstanden dennoch. 1958 fasste der Gemeindekirchenrat den Beschluss, in der Vorhalle der Kirche ein Ehrenmal zu schaffen.
In Niemegk, dort waren 1945 nach Kriegsende die Denkmäler auf dem Vorplatz der Kirche abgerissen worden, hatte die Kirchengemeinde bereits 1953 im Eingangsvorraum neben dem Turm wieder einen Erinnerungsort für die Toten der Kriege schaffen lassen. Die dort aufgestellten Tafeln tragen die Namen von Männern und Frauen, die in den Weltkriegen und in der Gefangenschaft starben.
Am Volkstrauertag, der heute nicht mehr nur im Zeichen der Kriegstoten steht, wird an den Denkmälern der Opfer von Krieg, Flucht, Gewalt und Terror erinnert. So auch am heutigen Sonntag, 14. November.