Gemeinsam mit Bürgermeister Wilhelm Garn (CDU) und einigen Verwaltungsmitarbeitern führte Goslowski am See entlang. Dabei berichteten Bürgermeister und Pächter dem Landrat auch von einem dringendem Problem. Die eigentlich geschützte Ostseite des Sees, an der Baden verboten ist, wird immer wieder illegal genutzt und damit zerstört. Der Schilfgürtel ist wichtig für das ökologische Gleichgewicht des Sees. Nun ist er an mehreren Stellen zertrampelt. An einer Stelle haben die Wildcamper und Randalierer sogar Bäume gefällt, um besser ans Wasser ran zu kommen. Das die Menschen überhaupt an dieser Stelle an den See kommen, liegt an einem löchrigen Zaun, der früher den Zugang zum Naturschutzgebiet versperrte. Ein neuer Zaun müsste her und Naturschutzgebiet-Schilder aufgestellt werden, sind sich Goslowski und Garn einig. Die Zuständigkeit ist aber noch nicht ganz klar.
Für die Schilder wäre die Untere Naturschutzbehörde des Kreises zuständig, beim Zaun wisse man das nicht genau. Das Land um den See gehöre der Gemeinde, so Wilhelm Garn, aber ob und wer da einen Zaun stellen dürfe, muss noch geklärt werden. Der Landrat nimmt den Hinweis auf das Problem mit.
Ein weiteres Naturschutzproblem sorgte in den vergangenen Wochen für Aufregung: Im See sind an mehreren Stellen Wasserpflanzen bis zu Oberfläche gewachsen. Dass das nur an bestimmten Stellen der Fall ist, liegt an der Entstehungsgeschichte des Sees. Als dort Sand abgebaggert wurde, gab es höher liegende Bereiche, auf denen die LKW gefahren sind, die den Sand abgeholt haben. Genau auf diesen "Schneisen" wächst nun das Kraut. Dieses darf nicht entfernt werden - es ist wichtig für das Ökosystem des Sees, ist u.a. Kinderstube und Versteck für die Fische. Für Schwimmer wurden lediglich einzelne Bereich frei geschnitten. Für die nächste Saison sei geplant, diese freien Bereiche für die Langstreckenschwimmer mit Bojen zu markieren.
Apropos Fische im See: Angeln ist nur außerhalb der Badesaison erlaubt. Bis dahin gehört der See den Planschenden, den Schwimmern, den Stand-up-Paddlern (vor Ort auszuleihen) und den Tauchern. Bis 15. September kann im Strandbad noch gebadet werden. Wenn das Wetter noch schön ist, kann Goslowski sich auch einer Verlängerung vorstellen: "Wir sind da flexibel."
20 Mitarbeiter, alle aus der Region, sind mittlerweile am See beschäftigt - von der Gastronomie bis zum Handwerker. Goslowski selbst hat sogar seinen Rettungsschwimmer gemacht, einige Mitarbeiter wollen das ebenfalls noch tun. Das neue Häuschen der DLRG sieht inzwischen aus wie ein Gefängnis. Nach Einbrüchen hat die Gemeinde Gitter an Fenstern und Türen anbringen lassen.
Eine neue Markise, die sich in ein beheiztes Zelt verwandeln lässt, auf der Terrasse der Gastronomie, ein neuer Beachvolleyplatz, das sind einige der Dinge, die Frank Goslowski im ersten Jahr seiner Pacht schon umgesetzt hat. Weiteres soll folgen. Die Sanitäranlagen sollen saniert werden, im Winter wird der Bodenbelag der Terrasse erneuert und dann auch barrierefrei. Der Cafébetrieb ist übrigens ganzjährig geplant.
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