Laut Siedler besuchen 60 Prozent aller deutschen Touristen Kirchen. Die Nachfrage nach kirchlichen Angeboten im Fremdenverkehr steige. Berlin und Brandenburg bekomme neue Einwohner, zum Beispiel aus Polen oder Süddeutschland, die eine stärkere religiöse Bindung hätten. Gleichzeitig spielten säkulare spirituelle Angebote eine größere Rolle, die die Wünsche von nicht-religiösen Gästen bedienen sollen.
"Kirchen bieten auch kulturelle Angebote, zum Beispiel Konzerte. Aber nun wenn die Gemeinden kleiner werden, gehen diese Angebote auch zurück. Gleichzeitig wollen die städtischen Einwohner aufs Land und wollen dort Kultur erleben. Diese Widersprüche muss man behandeln", erklärte die Klosterleiterin.
150 000 Euro vom ESF
Für das Projekt "Spiritueller Tourismus in Barnim und Uckermark" wurden vom Europäischen Sozialfonds (ESF) 150 000 Euro für zwei Jahre bereitgestellt. Die Initiative läuft bis Ende des Jahres und entwickelt unter anderem touristische Angebote der Region. Eines davon ist "Stille Stunde" im Kloster Chorin. Jeden zweiten Freitag des Monats nach der Schließung des Museums können die Gäste einen angeleiteten meditativen Rundgang durch Klosterkirche und Kreuzgänge machen.
"Wir haben zwar viele Gäste aus anderen Städten, aber dieses Angebot nutzen überwiegend Einheimische, weil es niedrigschwellig und individuell ist: man kann es so nutzen, wie man es sich vorstellt", erklärte Siedler.
Eine andere Aufgabe des Projektes ist der Ausbau des Netzwerkes für private und kirchliche Akteure, die sich im Bereich spiritueller Tourismus engagieren. "Bei den Tagungen, die wir organisieren, haben wir viele private Anbieter kennengelernt. Zum Beispiel, den Bibelgarten auf dem Ökohof Engler, wo man Pflanzen, die in der Bibel vorkommen, anbaut", erzählte Franziska Siedler.
Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen kulturellen Akteuren hob auch Christian Ehler hervor, denn die Pflege des Kulturerbes werde in den einzelnen EU-Ländern anders behandelt. "In Rumänien schließen derzeit viele Museen",  so der Politiker. Geplant sei ein großes EU-Projekt, das die Stätten des Kulturerbes in ganz Europa auf einer digitalen Karte darstellen soll.
Info:Am Sonnabend in einer Woche eröffnet im Kloster der dritte Abschnitt der aktuellen Dauerausstellung zum spirituellem Leben.

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