Dackelmädchen „Brezel“ ist lebenslustig und quirlig – und sehr zutraulich. Schon beim Fototermin schnuppert sie nicht nur an der Kamera und am Fotografen, sie leckt ihm auch großzügig über das Gesicht. Nach der großen Aufregung um das Verschwinden von „Brezel“ heißt es nun Ende gut, alles gut? Nein, vermutlich nicht. Denn das dicke Ende könnte noch kommen.
Als Kai-Alexander Moslé am Dienstag (15.08.) in der Redaktion vorbeischaut, machte das neugierige Dackelmädchen eine Stippvisite durch die Redaktion und erkundet neugierig die Büros der Kollegen. Während des Gespräches mit ihrem Besitzer zeigte sie ein komplett ruhiges und zutrauliches Verhalten. Seit dem Vorabend waren beide nach zweieinhalb Wochen Trennung wieder vereint. Die MOZ hatte über das Verschwinden der Hündin berichtet.
Hündin bei Groß Schönebeck an der Straße gefunden
Am Montagabend (14.August) konnte Kai-Alexander Moslé aus Groß Schönebeck Brezel wieder in Empfang nehmen. Die Hündin war ausgerissen. Jürgen Maltitz (Name von der Redaktion geändert) hat sie am Donnerstag (29. Juli) im Gebiet zwischen Eichhorst und Groß Schönebeck nach eigenen Angaben gefunden. Seine Frau und er hatten die Dackeldame an der Straße gesehen. Seine Frau sei aus dem Auto ausgestiegen, um nach dem Hund zu schauen. Die zutrauliche Brezel ist sofort ins Auto gesprungen. Die Hündin sei bestimmt ein paar Stunden unterwegs gewesen, vermutet Jürgen Maltitz.
Am darauffolgenden Montag (31. Juli) habe Jürgen Maltitz sich sofort bei einem Tierarzt gemeldet, um mithilfe des Chips von Brezel den rechtmäßigen Besitzer zu finden. Eine Registrierungspflicht beim Tasso-Haustierzentralregister gibt es nicht. Sie ist aber hilfreich, um Hunde im Falle des Verschwindens leichter wiederzufinden. Tierheime und Tierärzte können die 15-stelligen Nummern auslesen und so helfen, den Besitzer ausfindig zu machen.
Problem bei der Registrierung
Genau hier liegt ein Problem. Kai-Alexander Moslé hat die Hündin von einem Züchter gechippt gekauft. Nur wurde dem Chip die Nummer nicht korrekt zugeordnet und Brezel galt beim Tasso-Haustierzentralregister als nicht korrekt registriert. Somit war die Zuordnung von Kai-Alexander Moslé als Besitzer erst einmal nicht möglich.
Jürgen Maltitz hat sich nach eigenen Angaben beim Tierheim in Ladeburg gemeldet und nachgefragt, ob ein Hund vermisst wird. Eine Mitarbeiterin des Tierheims hat das auf MOZ-Anfrage bestätigt. Am ersten und am siebten August habe Jürgen Maltitz telefonisch nachgefragt, ob sich jemand gemeldet hat. Der Besitzer habe sich erst neun Tage nach Verschwinden des Hundes im Ladeburger Tierheim gemeldet, hieß es von der Mitarbeiterin.
Weitere Aktionen für vermissten Hund
Der Finder von Brezel startete nach eigenen Angaben weitere Aktionen, um Hund und rechtmäßigen Besitzer wieder zusammenzuführen. So habe er in Eichhorst und Gut Sarnow vergeblich nach Plakaten geschaut, die den Verlust des Hundes anzeigen würden. Auch in Joachimsthal habe er sich erkundigt, ob ein Hund vermisst würde. Das war nicht der Fall.
Jürgen Maltitz und Kai-Alexander Moslé sagen beide übereinstimmend, dass Brezel erst am achten August ihre ordnungsgemäße Registrierungsnummer erhalten habe. Erst mit dieser Nummer ist sie beim Tasso-Haustierzentralregister korrekt erfasst und ihrem Besitzer eindeutig zuzuordnen. Die Nummer liegt der MOZ vor. Ein Test auf der Webseite petmaxx.com ergab, dass die Nummer von Brezel jetzt gültig ist und sie jetzt bei der Tasso-Haustierzentrale vollständig registriert ist.
Herrchen und Hund wieder vereint
Am Montagabend (14. August), nach Erscheinen des Artikels auf der Webseite der MOZ, habe Jürgen Maltitz bei der Frau von Kai-Alexander Moslé angerufen und gesagt, dass Brezel abgeholt werden könne. Für die zutrauliche Brezel ging es wieder zurück nach Hause. Jetzt könnte man denken, dass die Geschichte friedlich zu Ende geht.
Doch Kai-Alexander Moslé sagte im Gespräch mit der MOZ, dass er Strafanzeige bei der Online-Wache der Polizei Brandenburg gestellt habe. Nach seiner Sicht wollte der Finder den Hund nicht zurückgeben. Jürgen Maltitz sieht das anders. Er wolle nach dieser Erfahrung keinen gefundenen Hund mehr aufnehmen.