Superbenzin für 1,96 Euro je Liter, Dieselkraftstoff zum Preis von 1,69 Euro je Liter – die Spritpreise in Deutschland sind nach wie vor sehr hoch und in den vergangenen Wochen sogar wieder leicht gestiegen. Natürlich schwanken die Preise je nach Tageszeit – trotzdem sind sie deutlich höher als vor der Zeit der Corona-Pandemie. Wie können Autofahrer beim Tanken sparen?
Wer nicht die Möglichkeit hat, in Polen zu tanken, dem bleibt nur, die Preisentwicklung den Tag über zu beobachten und zu einer Zeit zu tanken, da die Preise etwas niedriger sind. Das sind in der Regel die frühen Abendstunden ab 17.30 Uhr oder 18 Uhr. Wir haben die Kraftstoffpreise in Eisenhüttenstadt, Müllrose und Frankfurt (Oder) vom 14. Juni 2023, 12 Uhr, bis zum 15. Juni 2023, 11 Uhr, beobachtet und zu unterschiedlichen Tageszeiten notiert. Ergebnis: Zwischen 18 Uhr und 20 Uhr waren die Spritpreise in der Regel am niedrigsten.
Preissprung von 12 Cent je Liter
Die Preisschwankungen sind zum Teil erheblich – und das nicht nur langfristig über mehrere Stunden, sondern auch von einer Sekunde zur nächsten. Beispielsweise ist am Morgen des 15. Juni um 6.31 Uhr an einer Tankstelle in Frankfurt (Oder) der Dieselpreis mit einem Schlag um 12 Cent je Liter angehoben worden! An einer anderen Tankstelle in der Region – alle gehören zum selben Konzern – gab es im Beobachtungszeitraum Preissprünge von 10 Cent bei Diesel und 9 Cent bei Superbenzin.
Wo liegen die Preise in Deutschland aktuell? Der Preis für den Liter Superbenzin bewegte sich im Beobachtungszeitraum zwischen 1,79 Euro und 1,96 Euro je Liter. Das heißt: Abhängig von der Tageszeit hätten Kraftfahrer bei genauem Vergleichen bis zu 17 Cent je Liter Superbenzin sparen können. Bei Dieselkraftstoff betrug die Preisspanne 1,51 Euro bis 1,69 Euro je Liter. Hier schwankte der Literpreis also um bis zu 18 Cent. Die niedrigsten Preise galten ausnahmslos an Tankstellen, die nicht von einem der großen Mineralölkonzerne betrieben werden.
Bis zu 50 Cent je Liter sparen
Wer die Möglichkeit hat, in Polen zu tanken, der kann nach wie vor erheblich sparen. Denn in Polen haben sich die Preise für Superbenzin seit unserer jüngsten Erhebung am 12. Mai 2023 nicht verändert. Und die Preise für Diesel sind sogar noch etwas gesunken. Dass zumindest Benzin für Ausländer ein, zwei Cent je Liter teurer ist als im Mai, liegt am schwankenden Wechselkurs von Euro und Złoty. Mitte Mai gab es für einen Euro 4,54 Złoty, aktuell nur noch 4,47 Złoty (amtlicher Wechselkurs). Mitte Februar war der Euro noch 4,76 Złoty wert.
Superbenzin kostete in Frankfurts Nachbarstadt Słubice am 15. Juni zwischen 6,62 Złoty und 6,67 Złoty je Liter, also 1,48 Euro beziehungsweise 1,49 Euro. Der Dieselpreis betrug an fünf der sechs Vergleichstankstellen zwischen 6,11 Złoty (1,37 Euro) und 6,20 Złoty je Liter (1,39 Liter). Lediglich Aral schert beim Dieselpreis nach wie vor nach oben aus: Dort kostete der Liter 6,42 Złoty (1,44 Euro).
Vergleichen auch in Polen
Knapp 53 Kilometer südlich ist Kraftstoff an der Tankstelle in Żytowań (bei Coschen) normalerweise ein bisschen teurer als in Słubice. Am 15. Juni galten hier aber wie an jedem Donnerstag Aktionspreise. Und zumindest Superbenzin wurde an diesem Tag in Żytowań etwas günstiger verkauft: für 6,54 Złoty oder 1,46 Euro je Liter. Diesel wiederum war auch am Aktionstag teurer als in Słubice und kostete 6,36 Złoty oder 1,42 Euro je Liter.
Fazit: Wer im Nachbarland Polen tankt, kann nach wie vor ordentlich sparen. Bei Superbenzin beträgt die Ersparnis je nach Tageszeit zwischen 30 Cent und 50 Cent je Liter, bei Diesel zwischen 7 Cent und 32 Cent je Liter. In Polen werden die Preise nicht permanent verändert, sondern bleiben den Tag über stabil. Es lohnt sich aber auch in Polen, die Preise der einzelnen Tankstellen miteinander zu vergleichen.