Sie heißen Lux, Lion, Laila und Loke. Mit ihrer schwarz-weißen Färbung sehen diese vier Mischlingshunde wie aus einem Ei gepellt aus – kein Wunder, sie stammen alle aus einem Wurf. Die Unterschiede sind beim genaueren Hinsehen minimal. Das Quartett gehört zu dem bulgarischen Hundetransport, der mit drei weiteren Hunden vor wenigen Wochen im Tierheim an der Oderlandstraße in Eisenhüttenstadt angekommen war.
Inzwischen kann Tierheim-Leiterin Ute Valentin mit Sicherheit sagen: Sie sind allesamt gesund, gechipt, geimpft, kastriert, haben einen Pass und bieten sich auch aus charakterlicher Sicht als Familienhund an. Selbst Fremden gegenüber sind sie sehr aufgeschlossen, suchen den körperlichen Kontakt, springen an den Beinen hoch und lassen sich ohne weiteres streicheln. Sie scheinen dankbar für jede freundliche Zuwendung zu sein.

Die Welpen sind noch sehr verspielt

Ihr Manko – sie haben bislang wenig gelernt. Selbst an ihren Namen müssen sie sich noch gewöhnen, Kommandos sind nicht unbedingt ihr Ding, ganz zu schweigen vom Spazieren an der Leine. „Wenn Zeit ist, bekommen sie schon ab und zu Geschirr um. Doch man muss aufpassen, sie zerren dann daran und versuchen es irgendwie abzustreifen. Sie müssen erst noch daran gewöhnt werden.“
Aber noch ist nichts verloren. Die vier Mischlingshunde sind jung und da sie sehr aufgeschlossen sind, auch noch recht lernfähig. Daher wünscht sich Ute Valentin sehr, dass sie bald ein neues Zuhause haben. Denn in ihrem Tierheim, wo derzeit 20 Hunde leben, kann sie sich mit ihren Mitarbeitern nicht so intensiv jedem einzelnen Vierbeiner zuwenden, wie es vielleicht als Einzeltier in einer Familie wäre.

Trostloses Dasein im Überlebenskampf

Ein freundlicheres Umfeld als in Bulgarien war auch die Absicht, als Ute Valentin für 160 Euro pro Tier die Hunde hatte aus dem Balkan kommen lassen. Sie hat recht engen Kontakt zu einer Tierschützerin in Nähe der Hauptstadt Sofia, die ihr Herz an die auf der Straße lebenden Hunden und Katzen verschenkt hat. Diese führen oft ein trostloses Dasein im täglichen Überlebenskampf. Diesen versucht die bulgarische Freundin den Hunden und Katzen erträglicher zu gestalten.
Doch als Privatperson sind ihr bei diesem Unterfangen etwas die Hände gebunden. Schließlich ist das Füttern von Straßentieren in Bulgarien untersagt, sodass sie solches nur Nachts tun kann. Außerdem darf sie maximal fünf Hunde halten. Daher bat sie das Tierheim darum, ihr einige Exemplare abzunehmen, da sie sonst Ärger bekomme.
„Sie hat das Haus voller Katzen, doch die fallen nicht auf, weil diese sich tagsüber verstecken. Doch mit den Hunden geht das leider nicht so, die bewegen sich wesentlich auffälliger“, erklärt Ute Valentin.
Diese Hundewelpen hatte ihre Freundin kurz nach der Geburt vom Straßenrand aufgelesen und zu sich nach Hause genommen. Bei sich hatte sie diese so lange gepflegt, bis sie offiziell ausreisen durften.