Tesla hat für seine Gigafactory in Grünheide bei Berlin einen Änderungsgenehmigungsantrag gestellt. Damit wolle man die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Verdopplung der Produktionskapazität auf 1 Million Fahrzeuge jährlich schaffen, so das US-Unternehmen von Elon Musk gegenüber MOZ.de. Ziel sei es außerdem, die Planungen und Produktionsprozesse so zu optimieren, dass die bisher zugrunde gelegten und vertraglich vereinbarten Mengen an Frischwasser auch für den beantragten Ausbau ausreichen.
Nun lädt der Autobauer, begleitend zum Genehmigungsverfahren, in der kommenden Woche zu einer Infoveranstaltung in der Gemeinde Grünheide ein. Am Dienstag, dem 18. Juli, wolle Tesla den Bürgern die Gelegenheit bieten, sich von 15 bis 20 Uhr über die beantragten Änderungen zu informieren. Die Veranstaltung wird in der Müggelspreehalle in Hangelsberg stattfinden. Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig.
Vor Ort können sich die Bürger dann über folgende Aspekte des Änderungsantrags schlaumachen und dazu mit Tesla-Mitarbeitern ins Gespräch kommen: Boden- und Gewässerschutz, Immissionsschutz, Verkehr und Infrastruktur, Baurecht, Arbeitsschutz und Umweltverträglichkeit, Naturschutz und Betriebssicherheit.

Pläne zur Tesla-Erweiterung ab kommender Woche öffentlich

Die Infoveranstaltung von Tesla findet einen Tag vor dem Termin statt, an dem die Pläne für die weitere Ausbaustufe der Gigafactory öffentlich gemacht werden. Die Bürger können sich dann am Genehmigungsverfahren beteiligen und ihre Bedenken einbringen. Vom 19. Juli bis zum 18. August sind die Antragsunterlagen im Internet und bei Behörden wie dem Landesumweltamt und in Rathäusern öffentlich einsehbar. Das kündigte das brandenburgische Umweltministerium am Mittwoch an.
So sieht der neue Bahnhof Fangschleuse aus – das passiert mit dem alten
Tesla in Grünheide
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Grünheide
Naturschützer haben in Bezug auf Teslas Ausbaupläne schon seit langem Bedenken, weil die Fabrik teils im Wasserschutzgebiet liegt. Für den Ausbau ist unter anderem eine neue umweltrechtliche Genehmigung des Landes nötig. Die Landesregierung hatte Tesla-Chef Elon Musk Unterstützung für den Werksausbau zugesichert.
Diese Pläne, die nun ausgelegt werden, sind nicht mit den Plänen der Ost-Erweiterung des Tesla-Geländes zu verwechseln, wo zusätzlich 110 Hektar Wald für eine Erweiterung des Industriegebietes gerodet werden sollen. Die Forstbehörde hatte sich bereits gegen die Waldrodungen ausgesprochen.

Tesla will Batterieproduktion in Grünheide ausbauen

Das Ministerium teilte mit, dass Tesla mit diesem Antrag eine weitere große Halle zur Unterbringung zusätzlicher Produktionseinheiten errichten wolle. Zudem seien auch „Optimierungen an den bereits errichteten Produktionsanlagen“ geplant. Des Weiteren soll mit der Erweiterung die Kapazität für die Batteriespeicherproduktion von derzeit 50 auf zukünftig 100 Gigawattstunden pro Jahr erhöht werden.
Anschlussstelle Freienbrink teilweise dicht – Mitarbeiter betroffen
Sperrung an A10 bei Tesla
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Freienbrink
Vom 19. Juli bis 18. September 2023 können Bürger Einwände gegen das Vorhaben erheben. Ein Erörterungstermin könne dann voraussichtlich in der Stadthalle Erkner ab dem 23. Oktober angesetzt werden, hieß es.
Tesla stellt seit vergangenem März in Grünheide bei Berlin Elektroautos her. Das Ziel der ersten Ausbaustufe, 500.000 Autos pro Jahr zu produzieren, wurde bisher noch nicht erreicht. Tesla fertigt mit rund 10.000 Beschäftigten pro Woche etwa 5000 Fahrzeuge, das sind hochgerechnet rund 250.000 im Jahr.

Hier können Sie die Antragsunterlagen einsehen

  • Vom 19. Juli bis zum 18. August 2023 sind die Antragsunterlagen im Internet unter https://www.uvp-verbund.de sowie bei folgenden Behörden für alle Interessierten einsehbar:
  • im Landesamt für Umwelt, Abteilung Technischer Umweltschutz 1, Genehmigungsverfahrensstelle Ost, in Frankfurt (Oder),
  • im Landkreis Oder-Spree, Dezernat III - Bauen, Ordnung und Umwelt, in Beeskow,
  • in der Gemeinde Grünheide (Mark) im Rathaus Grünheide (Mark),
  • in der Stadt Erkner im Rathaus Erkner und
  • im Amt Spreenhagen im Fachbereich III, Bauverwaltung