In einer Ecke der Trainings Area im Tesla-Werk in Grünheide herrscht angestrengte Ruhe. Zu hören ist nur das Zischen von einem Dutzend Spraydosen. Zwölf Mädchen des Gauß-Gymnasiums in Frankfurt (Oder) stehen um einen Tisch herum, jeweils geschützt durch eine Folienschürze und eine FFP2-Maske.
Vor ihnen liegen kleine Herzen mit dem Tesla-Logo in der Mitte. Die Formen bestehen aus dem Aluminium, das auch für die neuen E-Autos benutzt wird. Nach einer Einführung in den Prozess des Lackierens schreiten die Schülerinnen jetzt selbst zur Tat. Sie besprühen die Tesla-Herzen, die sie am Ende des sogenannten „Girls Day“ als Andenken mitnehmen können.

„Girls Day“ bei Tesla: Schülerinnen werfen Blick hinter die Kulissen

Die 12 Mädchen aus Frankfurt (Oder) sind an diesem Donnerstag, 27. April, nicht allein in der Gigafactory in Grünheide zu Gast. Nach sehr viel positivem Feedback zum „Girls Day“ im vergangenen Jahr, an dem bereits 60 Schülerinnen teilgenommen hatten, freue man sich in diesem Jahr über 80 Schülerinnen in der Gigafactory begrüßen zu können, heißt es von Tesla gegenüber MOZ.de.
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Ziel sei es, Schülerinnen am „Girls Day“ zu ermutigen, einen technischen Beruf zu erlernen. Man wolle die Mädchen inspirieren, zu den Innovatorinnen und Problemlöserinnen der nächsten Generation heranzuwachsen, so Tesla. Dafür öffnet der Autobauer seine Tore für Schülerinnen der Docemus-Schule Grünheide, des OSZ Fürstenwalde, des Alber-Schweitzer-Gymnasiums in Eisenhüttenstadt, des Gymnasiums Villa Elisabeth in Wildau, des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Frankfurt (Oder), des Paul-Gerhardt-Gymnasiums Lübben und des Einstein-Gymnasium Neuenhagen.

Tesla-Ingenieurinnen bieten Workshops an

Bei Tesla ist dieser Tag eine lieb gewonnene Tradition in den Niederlassungen in den USA – und diese wird nun auch in der Gigafactory in Brandenburg fortgesetzt. Darauf sei man stolz, so das Unternehmen zu MOZ.de. Für den Blick hinter die Kulissen des E-Autobauers sorgen zahlreiche Tesla-Ingenieurinnen. An insgesamt fünf Stationen führen sie die Jugendlichen in einzelne technische Arbeitsbereiche ein und berichten über ihre Arbeit bei Tesla.
Wie funktioniert eigentliche eine Batterie? Beim "Girls Day" in der Gigafactory werden Schülerinnen diese und andere Fragen beantwortet.
Wie funktioniert eigentliche eine Batterie? Beim „Girls Day“ in der Gigafactory werden Schülerinnen diese und andere Fragen beantwortet.
© Foto: Tesla
Neben der bereits erwähnten Lackierstation sollen die Mädchen zunächst verstehen, wie Batterien aufgebaut sind und wie sie funktionieren. Dann müssen sie Batterien selbst zusammensetzen und Schaltkreise für ein zu bauendes Modellauto unter Anleitung löten. Schließlich erfahren sie etwas über die Grundlagen von E-Autos und bauen das Modell zusammen. Zudem erhalten die Schülerinnen einen Einblick in die Design-Grundlagen für Ingenieurinnen und in die Arbeit mit 3D-Druckern. Dafür entwerfen sie ein dreidimensionales Modell im CAD-Programm.
Ob sich dieser „Girls Day“ bei Tesla tatsächlich auf die beruflichen Wünsche der Schülerinnen auswirken wird, muss sich erst noch zeigen. Mit den Workshops scheint der Autobauer aber zumindest Interesse geweckt zu haben. „Die Mädchen sind sehr begeistert“, stellt Physiklehrer Rainer Labahn vom Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium aus Frankfurt (Oder) fest. Ein Wunsch bleibe seinen Schülerinnen allerdings verwehrt – ein Live-Einblick in die Autoproduktion im Werk.