Das Publikum – mit 177 Zuschauern gab es einen neuen Besucherrekord für die Grünheider Handball-Frauen – applaudierten minutenlang stehend der Mannschaft, die so erfolgreich wie noch nie in der Verbandsliga auftrumpft. Dass dadurch auch das Selbstvertrauen gestiegen ist, haben die Gastgeber gegen die Neuruppinerinnen gezeigt, die durch ihre dritte Niederlage auf Rang 3 hinter den punktgleichen HSV Falkensee – zurückgefallen sind. Als Vierter hat auch die OSG Fredersdorf-Vogelsdorf 14:6 Zähler aufzuweisen. Bereits am Sonntag treffen Union Neuruppin und der HSV aufeinander, am 25. Januar müssen die Grünheiderinnen zum nächsten Spitzenspiel nach Falkensee.
Es kündigt sich eine spannende Rückrunde an. "Wir geben nicht auf – trotz der sechs Punkte Rückstand. Es ist ja erst die Hälfte der Saison gespielt", sagt Neuruppins Trainer Tony Palmowske. "Und die Grünheiderinnen müssen ja auch noch zu uns." Mit der ersten Halbzeit in der Löcknitzhalle war der Union-Coach indes überhaupt nicht zufrieden. "Da haben wir einfach keinen Zugriff auf das Spiel bekommen."
Souveräne erste Halbzeit
So dauerte es auch fast sieben Minuten, ehe die Gäste das erste Tor warfen. Da hatte der GSV bereits drei Treffer erzielt. Und die Gastgeberinnen ließen sich nicht aufhalten, zogen ihr Spiel durch und auf 9:2 (16.) und 11:3 (19.) davon, zur Pause führten sie 13:7. "Das war eine souveräne erste Halbzeit. Die Mädels haben in Angriff und Abwehr sehr gut gespielt und die ganze Partie über wenig zugelassen", freute sich Trainer Ronald Rochow. Ein besonderes Lob bekam die "herausragende Kreisläuferin Frederike Wunsch für ihre immer wieder gefährlichen Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Sie wurde von den Aufbauspielerinnen aber auch gut in Szene gesetzt", betonte der Coach.
Rochow gestand zugleich, dass es insbesondere in der zweiten Halbzeit das erwartet schwere Spiel war. So schmolz der Sechs-Tore-Vorsprung um die Hälfte (17:14/45.). "Doch das Team hat die Aufgabe dann mit Selbstbewusstsein bewältigt. Denn der GSV lag in der 53. Minute mit 21:15 und kurz darauf mit 22:16 wieder deutlicher vorn. Zwar kamen die Frauen aus Neuruppin danach noch zu drei Toren, doch der Heimsieg der Randberlinerinnen war nicht mehr in Gefahr.
"Ein verdienter Sieg, für den das gesamte Team mit einer starken Leistung gesorgt hat. Und auch die vielen Zuschauer haben ihren Anteil an dem Erfolg. Wir würden uns freuen, wenn sie alle zu den nächsten Heimspielen wiederkommen", sagte der Grünheider Trainer, der sich auch bei den jüngsten Handballerinnen des Vereins von den Minis und Bambini bedankte, die als Auflauf-Mädchen die Frauen in die Halle geführt hatten – für die Kleinen auch ein wenig Anschauungsunterricht in Sachen Spiel und Atmosphäre. Übrigens gab es vor der am Abend folgenden Oberliga-Partie der Männer gegen den BFC Preussen (20:20) und in deren Halbzeitpause noch eine Premiere: Die neue Abteilung Tanz/Cheerleading des Grünheider SV um Chefin Ulrike Hönemann verbreitete mit der Gruppe Pop-Corn, zu der 15 Mädchen und ein Junge gehören, gute Stimmung und erhielt von den Zuschauern viel Applaus für ihre Darbietungen.
Statistik
Grünheider SV: Maria Walaszewski – NeleWedehase 1, KristinRothe 1, Juliane Diederitz, Jana Szperlinski,Tanita Teske 2, Louisa Barke 1, Christin Boenig 10/davon 7 Siebenmeter, Lea Besler 2, WiebkeFabig, Juliane Starke, Lena Pfeil 1, Frederike Wunsch 4Union Neuruppin: Anja Daniels, Luisa Grünberg – Katrin Ulmer 1, Katharina Bremer 6/5, Anja Heitepriem 1, Marlene Posch, Franziska Lieske 3, Janine Müller 3, Nele Mielke 3/1, Christin Hammermeister, Denise Göske, Greta Uhlen-brock 1, Megan Sue Gelhorn 1, Ariane NeumannSchiedsrichter: Ron Jura, Pascal Ryll (Brandenburg) – Sieben-meter: GSV 8/7, Neuruppin 7/6 – Zeitstrafen: GSV 4, Neuruppin 5