Weil sich Redner immer wieder ins Wort fielen, appellierte der Gemeindevertreter Tobias Thieme (Die Linke) an die vereinbarten Umgangsformen – mit mäßigem Erfolg. Das Thema "Tesla" erhitzte die Gemüter.
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Die aufgewühlte Debatte begann schon in der Einwohnerfragestunde. Aufgebrachte Bürger forderten den Bürgermeister und die Gemeindevertreter auf, sich bezüglich der Pläne zur Ansiedlung des Automobilherstellers zu trauen "Nein" zu sagen. Ihre Sorge galt den Trinkwasservorräten, die sie als gefährdet ansehen.
Christian Wiesmann aus Hangelsberg ging darüber hinaus. Er forderte, die drei Großprojekte – Erdgasleitung, Windpark Kienbaum/Hangelsberg und Tesla – im Zusammenhang zu betrachten, wie die Waldrodung auf die Region und das Klima wirken: "Wie viele Veränderungen sind gut für uns und kommende Generationen?" Bisher unberücksichtigt sieht er zudem, dass bei einer engeren RE 1-Taktung und einer zusätzlichen Bahntrasse der Lärm in Hangelsberg noch stärker werde und Probleme auf der BAB 10/12 zum Verkehrschaos in seinem Heimatort führen werden. Wiesmann plädierte deshalb für eine Umgehungsstraße.
Verfahren soll Antworten geben
Bezüglich aller aufgeworfener Fragen verwies Bürgermeister Arne Christiani auf die laufenden Verfahren, in denen all diese Bedenken und Anregungen vorgebracht und schließlich abgewogen werden. Was die Trinkwasserproblematik anbelangt, liege die Beurteilung des Möglichen beim Wasserverband Strausberg-Erkner. Und die Verkehrsproblematik werde sowohl im B-Planverfahren "Freienbrink Nord" als auch in der regionalen Steuerungsgruppe behandelt. Diese Antworten stellten die Fragesteller spürbar nicht zufrieden.
Für reichlich Diskussion sorgte danach der Antrag der Fraktion Bürgerbündnis/FDP, die im Februar vom Gemeinderat beschlossene finanzielle Beteiligung von Grünheide am laufenden B-Planverfahren zur verkehrlichen Anbindung von Tesla rückgängig zu machen. Das Thema wird nun die Gemeindevertreter in der Sitzung am 25. Juni beschäftigen.