Mit viel Sonnenschein hatte das Stadtfest am Freitagabend begonnen – mit einer Unwetterwarnung fand der Bunte Hering am Sonntag aus Wettersicht seinen Abschluss. Gegen 16.30 Uhr prognostizierte der Deutsche Wetterdienst schwere Gewitter und Starkregen. Cheforganisator Robert Reuter berief daher – wie in solchen Fällen vorgesehen – eine Sicherheitsberatung ein; mit Mitarbeitern des Gewerbe- und Ordnungsamtes, dem Katastrophenschutz, dem Sicherheitsdienst und der Polizei. "Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, falls uns die Gewitterwolke wirklich treffen sollte", so Reuter.
Das Unwetter blieb aus. Trotzdem hielt vor allem der Sonntag viele Regenschauer für die Doppelstadt bereit, "weshalb wir auch keinen neuen Besucherrekord vermelden können", berichtete Reuter. Dennoch seien wieder annähernd 100 000 Besucher zum Hansestadtfest gekommen. "Viele haben sich vom Regen nicht abschrecken lassen, das hat uns gefreut. Wir sind sehr zufrieden."
Der Bunte Hering - am Sonntag

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Drei Tage lang amüsierten sich Frankfurter, Słubicer und Gäste prächtig in der Doppelstadt. Die Fahrgeschäfte brummten. Bier und Brause flossen in Strömen in Becher und Gläser. Und an den Imbissen duftete es nach Bratwurst, Lachs und Langos. Für letztgenannte Spezialität der ungarischen Küche interessierte sich auch Rita Rosski. "Langos schmeckt einfach. Und sonst bekommt man es ja nicht zu kaufen".  Sie komme jedes Jahr nach Frankfurt zum Bunten Hering. "Die Musik war im letzten Jahr besser, aber ansonsten gefällt mir das Stadtfest wieder sehr gut, es gibt viel zu sehen", meinte die Eisenhüttenstädterin, als sie und ihre Begleiter bei Kaffee und Kuchen im MOZ-Familiencafé am Rathausplatz gerade eine kleine Verschnaufpause einlegten.
Der Bunte Hering - am Sonnabend (Teil 2)

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Überhaupt war die Stimmung beim Bunten Hering an allen drei Tagen sehr entspannt. Die Polizei sprach am Sonntag von einem der friedlichsten Stadtfeste seit Jahren. "Vielleicht hat das Wetter eine Rolle gespielt", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion, die mit 20 Bereitschaftspolizisten und zwei Funkwagen der Revierpolizei  vor Ort war. Einziges größeres Vorkommnis war eine Prügelei in einem Festzelt am Marktplatz zwischen zwei Frauen. Hier konnte der Sicherheitsdienst des Veranstalters die Gemüter jedoch schnell beruhigen.  Mit bis zu 40 ehrenamtlichen Einsatzkräften sicherten außerdem die Feuerwehr, der Katastrophenschutz, ASB, DRK und DLRG den Bunten Hering permanent ab. Sie hatten abgesehen von einigen kleineren Einsätzen ebenfalls wenig zu tun.

Die Polizei ließ abschleppen

Dafür gab es ein anderes Ärgernis: die Zuganbindung aus Richtung Berlin. Der RE 1 fuhr auch an diesem Wochenende erst ab Erkner. Vom Berliner Hauptbahnhof brauchte man mindestens eineinhalb Stunden an die Oder. "Besuchern die Anreise so zu erschweren, ist nicht besonders glücklich", meinte Stadtsprecher Uwe Meier. Freitagnacht kam an der Viadrina auch der Straßenbahnverkehr kurz ins Stocken. Einige Besucher hatten ihre Wagen auf den Gleisen abgestellt – die Polizei ließ abschleppen.
Absolute Höhepunkte im Veranstaltungsprogramm waren die Auftritte von Nazareth und vor allem Dr. Motte (siehe auch Seite 16). Aber auch auf der Sparkassenbühne am Holzmarkt war die Stimmung prächtig, egal ob bei Cosmonautix am Freitag oder Nobody Knows am Sonnabend. Nicht weniger los war beim Swawolny Kogucik, wie das Stadtfest in Słubice genannt wird. Die polnischen Pop-Acts auf der Hauptbühne und das Programm auf dem Platz der Freundschaft zogen Tausende Besucher an, davon viele aus Frankfurt. Mehr dazu und ebenso zum Besuch der Partner- und anderen Doppelstädten lesen Sie in der Dienstagausgabe.
Bunter Hering - am Sonnabend (Teil 1)

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Bunter Hering - am Freitag

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