In den frühen Morgenstunden des 18. Juli (Dienstag) gelang es einer gemeinsamen Streife des polnischen Grenzschutzes und der Bundespolizei, ein Fahrzeug aufzuspüren, das zur Schleusung von Menschen von Polen nach Deutschland benutzt werden sollte.
Wie es in einer Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion Berlin heißt, ereignete sich der Vorfall gegen 4.30 Uhr. Der Wagen wurde auf der Autobahn A12 an der Anschlussstelle Frankfurt (Oder) - Mitte aus dem Verkehr gezogen. Der Fahrer floh zunächst und ließ neun Personen im Wagen zurück. Die Rücksitze des Wagens waren ausgebaut worden, um die Flüchtlinge transportieren zu können. Bei den Insassen handelte es sich um acht Männer (vier von ihnen alleinreisende Minderjährige) aus Somalia, Äthiopien, dem Jemen und Sudan sowie eine Frau aus Eritrea deren Alter zwischen 17 und 36 Jahren lag. Sie waren nicht im Besitz der für eine legale Einreise nach Deutschland nötigen Dokumente.
Polizei sucht mit Hubschrauber nach mutmaßlichem Schleuser
Um den geflüchteten Fahrer und mutmaßlichen Schleuser aufzuspüren, wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Tatsächlich gelang es den Einsatzkräften, den Fahrer in einem nahegelegenen Waldstück ausfindig zu machen. Der Fahrer wurde als ein 46-jähriger Ukrainer identifiziert, der sich mit einem gültigen polnischen Aufenthaltstitel ausweisen konnte. Allerdings wurde bei ihm auch ein gefälschter Führerschein gefunden.
Die Bundespolizisten nahmen den Mann in Gewahrsam. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern, Urkundenfälschung und Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat Untersuchungshaft beantragt.
Währenddessen wurden die Frau und vier erwachsenen Männer an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg weitergeleitet. Die vier alleinreisenden Minderjährige übergaben sie in die Obhut des örtlichen Jugendamtes.