Das einstige Kleisttheater in der Gerhart-Hauptmann-Straße wurde am Sonnabend zum Einsatzort für die Polizei in Frankfurt (Oder).
Nachdem sie geglaubt hatten, Schüsse zu hören, verständigten Zeugen die Einsatzkräfte, wie die Polizeidirektion Ost am Sonntag mitteilte.
Polizei trifft auf junge Personen
Nach Eintreffen stießen die Polizisten auf drei Männer im Alter von 17 bis 18 Jahren. Bei einer Untersuchung konnten keine Waffen oder andere gefährliche Gegenstände bei den Personen oder im Objekt gefunden werden.
Die Ursache der lauten Geräusche waren Pool-Nudeln. Mit diesen schlugen die drei Männer auf den Boden und aufeinander ein. Durch die hervorragende Akustik im alten Kleisttheater wurde die Schläge so verstärkt und nach außen getragen, dass sie sich wie Schüsse anhörten.
Es kam dennoch zu einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch, da die drei Männer sich ohne Erlaubnis in dem vor 23 Jahren geschlossenen Theater befanden.
Bei Übungen der Polizei wurde tatsächlich mal im Theater geschossen
Dass es sich bei den lauten Geräuschen tatsächlich um Schüsse handelt, hätte dennoch sein können und ist etwas, das Anwohner bereits kennen: Vor drei Jahren hatte die Bundespolizei auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen durchführe, um bestimmte Einsatzsituationen zu üben – etwa das Vorgehen gegen bewaffnete Täter oder Tätergruppen in geschlossenen Gebäuden. Das ehemalige Kleisttheater biete dafür gute Voraussetzungen, so die Polizei, man verwende allerdings Platzpatronen.
Auf eine anschließende Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung hieß es damals, dass drei- bis viermal pro Monat geübt werden solle. Auch im ehemaligen Gebäude der Grundschule Mitte hatten solche Übungen stattgefunden.