Sie heißen Benni, Kalle oder einfach nur Miezi, machen es sich gern gemütlich, sind neugierig, frech, verspielt oder verschlafen. Aber vor allem sind Katzen eines: treue Wegbegleiter für viele Menschen auch in Frankfurt (Oder). Am 8. August wird der internationale Tag der Katze begangen, an dem Katzenfreunde aus aller Welt das Zusammenleben mit dem beliebten Haustier feiern. Den Aktionstag gibt es seit 2002, er soll auch auf eine artgerechte Katzenhaltung aufmerksam machen.
Die Frankfurter Lokalredaktion der MOZ nahm den 8. August zum Anlass für einen Aufruf, der Redaktion Katzenfotos zuzusenden. Die Resonanz war groß, viele Menschen haben uns geschrieben.
Darunter Valeria Beiersdorf und Karsten Piater, die uns Bilder von Shlomo sandten. Im März 2020 holten sie den Europäisch-Kurzhaar-Kater aus dem Tierheim. „Inzwischen ist er drei Jahre alt und macht uns viel Freude“, schreiben sie.
„Tagsüber ist er ein sehr anhänglicher Kater, aber nachts wird er zum kleinen Rumtreiber und trifft sich mit seinen Katzenfreunden in unserem Garten.“
Monti besetzt die Yogamatte, Meggy mimt die stolze Diva
Ebenfalls aus dem Tierheim kommt Monti, der aus Rumänien stammt. Bei Paula Stettnisch fand der ein Jahr und vier Monate alte Freigänger-Kater ein Zuhause. Paula Stettnisch beschreibt ihn als „aufgeweckt, treu und verspielt“. Monti liebe es, auf dem Rücken zu schlafen, Yoga zu machen (oder auch nur die Matte ihrer Katzenmutter zu besetzen) und die Welt zu entdecken, so Paula Stettnisch. Zu seinen Spielkameraden gehöre außerdem eine Hundedame – Luna.
Bereits seit 2008 gehört Meggy zur Familie von Wolfgang Mücke. Er erinnert sich noch gut an den Besuch im Katzenhaus des Tierschutzvereins vor 14 Jahren.
„Sie saß dort einsam hinter dem Kachelofen, weil sie von den anderen Katzen gemobbt wurde. Natürlich haben wir eben sie zu uns genommen“, erzählt er. Heute sei sie eine stolze Diva, was man ihr schon beim Laufen ansehe.
Jungkater Kalle kämpft mit Türstopper-Igel und Plüschkamel
Sein ganzes Katzenleben noch vor sich hat Jungkater Kalle, der im März dieses Jahres geboren wurde. Kürzlich war er eine Woche lang bei Familie Lieberwirth in Pflege. Kalle gehöre ihrer Tochter, die für eine Woche in den Urlaub gefahren sei, schreiben sie.
„Bald war die anfängliche Scheu abgelegt und Kalle begann sei Trainingsprogramm. Eine Horde von Plüschmäusen wurde in der Wohnung verteilt, durch die Gegend geworfen und wieder eingefangen. Ringkämpfe mit dem Türstopper-Igel und einem Plüschkamel folgten. Letzteres – ein Türkeimitbringsel, welches 20 Jahre lang ein Schattendasein fristete – hatte somit wieder eine nützliche Funktion erhalten“, so Ulf Lieberwirth.
Katzenkastrations- und Chippflicht
In Frankfurt (Oder) gilt seit 2015 eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilebende Katzen beziehungsweise Katzen mit Zugang ins Freie. Die Stadt folgte damals dem sogenannten Paderborner Modell, mit dem die Tiere vor unkontrollierter Vermehrung und damit vor unnötigem Leid geschützt werden sollen. Um herrenlose Stadtkatzen kümmert sich der Tierschutzverein. Sie werden an drei offiziellen Futterstellen betreut, ihr Gesundheitszustand kontrolliert, kastriert und gechippt. Etwa 100 Euro kostet die Kastration einer weiblichen Katze, für einen Kater sind es zirka 60 bis 70. Wer der Verpflichtung nicht nachkommt, kann mit einem Bußgeld belegt werden. Wichtig: Für Fundtiere, die sich anfassen lassen, ist das Tierheim am See in Eisenhüttenstadt zuständig. Der Frankfurter Tierschutzverein kümmert sich um absolut scheue und wilde Katzen. (sam/thg)
Als der Gastkater die blütenweißen Gardinenstores als Kletterhilfe verwendete, um in Sekundenschnelle an die Zimmerdecke zu gelangen, habe ihm das einen kurzen Arrest in der Transportbox eingebracht. Das wiederum quittierte Kalle „mit jämmerlichen Miauen“. Das Mitleid siegte, er erhielt seine Freiheit zurück. Rasch sei jedenfalls eine Woche rum gewesen. „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge nahmen wir Abschied von Kalle und freuen uns schon auf das nächste Mal!“
Pablo aus Lossow trägt täglich ein bis zwei Trophäen nach Hause
Die beiden Britisch-Kurzhaar-Brüder Alvin und Anton sind ebenfalls erst zweieinhalb Jahre alt und halten die Familie von Jessica Schietsch auf Trab. Anton sei neugierig und manchmal etwas verrückt. „Er ist unheimlich auf seine Katzenmama fixiert und schläft jeden Abend im Bett an ihrem Fußende“, berichtet sie. Sein Hobby sei das Apportieren, als also Herbeibringen von Bonbon-Papierchen oder Filzspielzeug. Bruder Alvin lasse es meist etwas ruhiger und verschmuster angehen. Auf der Liste seiner Lieblingsspeisen stehe Butter ziemlich weit oben.
Auch ein Kater hat der Redaktion geschrieben – Pablo aus Lossow. Wobei er beim Verfassen der E-Mail ganz offensichtlich von Rüdiger und Gundel Papke, seinen Katzeneltern, unterstützt wurde. Getreu einer scherzhaften Redewendung über Stubentiger: Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal. Im Winter 2017/2018 sei er zu seinen Menschen gekommen, so Pablo. „Ich habe mich vor ihre Haustüre gestellt und bitterlich geweint, sie konnten mich nicht wegschicken.“
Er habe ein schönes Zuhause mit einem großen Garten gefunden. In diesem gehe er regelmäßig auf die Jagd „und bringe fast täglich eine oder auch zwei Trophäen mit nach Hause.“ Seine Familie nehme ihn auch regelmäßig mit in den Urlaub an die Ostsee, berichtet Pablo, der festhält: „Wir sind alle so froh, dass wir uns gefunden haben und möchten nie wieder auseinandergehen.“
Kater Carlos wurde nur fünf Jahre alt
So manche Maus legt Peterle seiner Familie ebenfalls auf die Terrasse, wissen Regine und Michael Macht aus Kliestow zu berichten. Peter hat noch einen Bruder, Elly. Beide sind 15 Monate alt, aber keine Geschwister. „Elly sollte eigentlich ein Mädchen sein. Beim ersten Tierarztbesuch erfuhren wir, dass Elly auch ein Junge ist. Der Name blieb und Elly bewegt sich auch wie eine Dame“, erzählen sie.
Peterle mit seinen weißen Pfötchen sei der Jäger. Elly warte eher auf dem Moment, wenn Peterle das Interesse am Spielen mit der Maus verliert und schlage dann zu. „Bis heute putzen sie sich gegenseitig und sind am liebsten draußen im Garten und im Feld.“
Für Jana Wuttig ist der den Katzen weltweit gewidmete 8. August diesmal vor allem ein Gedenktag. Die Frankfurterin schickte zwei Bilder von Carlos. Er sei leider nur fünf Jahre alt geworden – vor vier Wochen hätten sie Abschied von ihm nehmen müssen.