Im Herzen der Stadt – und auch im Herzen vieler Kulturinteressierter der Region, nimmt das soziokulturelle Zentrum Kulturfabrik einen wichtigen Platz ein. Haben sich inzwischen die Diskussionswogen geglättet und können auch im 2. Halbjahr Veranstaltungen über die Bühne gehen?
Gleich vornweg: Kunst und Kultur werden in der Stadt Fürstenwalde auch 2023 gefördert. Die soziokulturelle Arbeit der Kulturfabrik mit den Bereichen Heimatkunde, Heimatgeschichte, Konzerte, Theater und Bildung beispielsweise, inklusive Gehälter der Mitarbeitenden, wird mit rund 719.000 Euro unterstützt. Den dafür notwendigen Fördermittelbescheid hat vor wenigen Tagen Bürgermeister Matthias Rudolph persönlich an Geschäftsführer Christian Köckeritz übergeben.

Sachliches Miteinander in Fürstenwalde angestrebt

Passiert ist dies im Rahmen eines Gespräches, das Köckeritz als „sehr gut und offen“ bezeichnet hat. Vereinbart worden sei, zur Sacharbeit im Interesse der Fürstenwalder zurückzukehren und sachlich miteinander umzugehen.
Diskrepanzen zwischen Fördermittel-Geber und -Nehmer seien aus der Sicht von Christian Köckeritz normal. Aber: Es komme darauf an, miteinander zu reden, Unklarheiten zu klären, Probleme sofort und direkt anzusprechen. Das sei das Ziel, auch um die – so der Geschäftsführer – „nervende Schlammschlacht“ zu beenden.
Bürgermeister Matthias Rudolph hat seine Einschätzung des Gesprächs, um die MOZ gebeten hatte, noch nicht geben können, er ist aktuell im Urlaub, informiert Björn-Erik Bluschke, Referent im Bürgermeisterbereich.
Rene Bahr, Abendspielleiter, Jana Schmalenberg (Leiterin für Finanzen und Personal) und Geschäftsführer Christian Köckeritz (v.l.) von der Kulturfabrik Fürstenwalde mit Plakaten und Programmheften für das 2. Halbjahr in dem soziokulturellen Zentrum.
Rene Bahr, Abendspielleiter, Jana Schmalenberg (Leiterin für Finanzen und Personal) und Geschäftsführer Christian Köckeritz (v.l.) von der Kulturfabrik Fürstenwalde mit Plakaten und Programmheften für das 2. Halbjahr in dem soziokulturellen Zentrum.
© Foto: Kerstin Schreiber

Besucherzahlen der ersten Jahreshälfte liegen vor

Anfang August liegen auch die Besucherzahlen für das erste Halbjahr 2023 vor. Nimmt man alle Bereiche zusammen, dann kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres exakt 10.646 Besucherinnen und Besucher in die Kulturfabrik. Allein im Veranstaltungsbereich waren es 3.695 Gäste – und damit ähnlich so viele wie im Jahr zuvor, als im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 3.270 Karten gekauft wurden.
Die meisten Gäste des ersten Halbjahres hatte das Open-Air-Konzert der „Seilschaft“ mit 390 Musikfans. Veranstaltungen der „Frauen in der Fabrik“ wie das monatliche Frauenfrühstück und den Frauenstammtisch zählten zusammengerechnet mehr als 900 Teilnehmerinnen.
780 Mädchen und Jungen gingen im Kinderladen zu Veranstaltungen. Den Parkclub im Stadtpark peilten 2.140 junge Leute an. Das Städtische Museum empfing 1.564 Interessierte, die Galeriemitarbeitenden zählten in den ersten sechs Monaten des Jahres 1.551 Neugierige.
Das Programm des 2. Halbjahres 2023 fasst Geschäftsführer Christian Köckeritz mit ein paar Begriffen zusammen: „Vielseitig, abwechslungsreich, regional, wiederkehrend, beliebt – und neu“.

Beliebte Künstler kommen wieder nach Fürstenwalde

Was die Besucher immer wieder gerne in Fürstenwalde haben, das seien „Emmi & Willnowsky“ (23. September), „Der Tod“ (13. Oktober) und der „Thekentratsch“ (21. Oktober).
Den Künstlern der Region eine Plattform zu bieten, das sei auch im 2. Halbjahr 2023 Programm. So komme Jan Preuß (3. November) erneut mit Gästen auf die Bühne und das Fürstenwalder Tanzstudio Miral (9. Dezember) zeigt wieder eine orientalische Tanzshow.
„Wiederkehrend“, das stehe über den Auftritten der Oderhähne (7. Oktober, 11. November, 2. Dezember) vom Poetenpack (2. September, 9. November), der Wanderoper Brandenburg (27. November) und den Uckermärkischen Bühnen am 20. Oktober.
„Neu“ sei unter anderem das Musik-Kabarett-Programm von Marco Tschirpke mit dem Titel „Empirisch belegte Brötchen. Gedichte & Lieder – in überwiegend komischer Manier“ (24. November). Dazu kommen der „Club der toten Dichter“ mit Neuvertonungen von Eva Strittmatter (27. Oktober) und eine Lesung über das Schaffen von Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase (5. November).
Aktuell laufen die Ferienveranstaltungen des Kinderladens auf vollen Touren, kann Christian Köckeritz berichten. Im Parkclub Fürstenwalde, auch ein Bereich der Kulturfabrik, gibt es ab 21. August beispielsweise einen Filmworkshop für zwölf- bis 17-jährige Jugendliche. Diverse Kurse bieten zudem die künstlerischen Werkstätten der Kulturfabrik an, in Kooperation mit dem CTA Kulturverein Nord Fürstenwalde.
Den nächsten Vortrag des Museums gibt es am 23. August und er wird präsentieren „wie die Mark an die Hohenzollern“ kam. Die regelmäßigen Treffs vom Frauenfrühstück und dem Frauenstammtisch starten im September in ihre neue Saison.
Die nächste Sonderausstellung des Städtischen Museums wird für ihre Eröffnung am 28. November vorbereitet. Da geht es dann um „Fürstenwalde in der Gründerzeit“.

Veranstaltungen der Kulturfabrik im September 2023

2. September/19 Uhr: „Achterbahn“ - Komödie des Theaters Poetenpack
8. September/19 Uhr: „Die vierte Wand“ - SK Theater Katholische Schule Bernhardinum
12. September/10 Uhr: Frauenfrühstück
15. September/17 Uhr: Frauenstammtisch (im Restaurant Zunfthaus 383)
16. September/19 Uhr: Alexander Lehmberg im Musiktalk mit Cindy Berger & Norbi
17. September/17 Uhr: Fürstenwalder Musikzyklus im Alten Rathaus
23. September/19 Uhr: Emmi & Willnowsky - Tour 2023
27. September/18.30 Uhr: „Unser Nachbar Langewahl“, Reihe Geschichte(n) aus der Region (im Brauereimuseum)
29. September/19 Uhr: Christian Haase solo „Optimismus 23 - Tour“
Der Vorverkauf hat begonnen. Programmhefte unter anderem in den Tourismusbüros der Region sowie in der Kulturfabrik selbst. Auf www.kulturfabrik.de kann die PDF des Halbjahresprogrammes auch kostenfrei heruntergeladen werden.