Wenn Kinder und Jugendliche in der Schule ihre Mitschüler mit dem N-Wort beleidigen, dann läuft etwas gewaltig schief. Da hilft auch keine Ausrede, man habe das nur aus Spaß gesagt, wie oft argumentiert wird. Aber was sind die Hintergründe? Wird der Fokus in den Schulen zu sehr auf Faktenwissen gesetzt?
Schulen, wie seit 2018 das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Fürstenwalde, nehmen am Projekt „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ teil. Die Wirkung zeigt sich bereits jetzt. Schüler schreiten ein, wenn Mitmenschen rassistisch beleidigt werden und sind sensibel für diskriminierende Sprache. Dass es Eltern gibt, die diese Projekte nicht unterstützen und Kindern ihren Erziehern erklären müssen, was alles rassistisch ist, ist äußerst fragwürdig.
Feststeht, Schulen können mehr als nur trockene Fakten vermitteln und lehren, wie eine Gedichtanalyse geschrieben wird. Nur werden solche Projekte zukünftig immer schwieriger umzusetzen sein.
Quelle: https://www.schule-ohne-rassismus.org/netzwerk/courage-schulen/

Jugendlichen muss der richtige Weg gezeigt werden

Der Mangel an Lehrkräften ist in Berlin bereits angekommen. Dort will eine Grundschule aufgrund fehlender Lehrkräfte den Unterricht verkürzen. In Brandenburg müssten aufgrund von Pensionierung jedes Jahr 1800 neue Lehrer eingestellt werden. Doch was passiert mit den Anti-Rassismus Projekten, wenn es die Lehrkräfte vor Mehrarbeit kaum schaffen, Jugendlichen die geforderte Bildung zu vermitteln? Lassen wir doch die Gedichtanalyse in der Schreibtischschublade und konzentrieren uns auf die wesentlichen Dinge: Dass aus den Kindern ordentliche Erwachsene werden. Denn wenn Eltern es nicht gelingt, ihren Kindern einen funktionierenden moralischen Kompass mitzugeben, wer soll es sonst tun, wenn nicht die Schule?
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Rechtsextremismus in Brandenburg und Sachsen von LR und MOZ.