Ein wildes, exotisches Tier in der Stadt! Ein solcher Fall rief am Donnerstagabend (20. Juli) die Feuerwehr in Fürstenwalde auf den Plan. Die Helfer wurden zu einer Tiernotrettung in die Julian-Marchlewski-Straße gerufen. Denn dort schlängelte eine Würgeschlange herum. Eher einer der ungewöhnlichen Einsätze, auf die sich die Rettungskräfte aber in Schulungen vorbereiten. So gab es kürzlich ein Reptilien-Training für Feuerwehrleute, genau für so ein Szenario.
Die Schlange wurde an der Hauswand gesichtet, an einem Kellerfenster. Auch einen Tag später ist der Feuerwehreinsatz Gesprächsthema unter den Mietern des Hauses. „Haben die hier in Fürstenwalde den Löwen gefunden?“, fragt Regina Bayer etwas scherzhaft. Als sie erfährt, dass es sich um eine Schlange handelt, sagt sie: „Das ist ja furchtbar! So etwas möchte ich nicht im Haus haben“.
Muss sie auch nicht, denn mit einem Kescher gelingt es der Feuerwehr das Reptil einzufangen. Ein Schlangenexperte wird hinzugezogen. Er stellt fest, dass es sich um eine Kornnatter handelt. Eine ungiftige Würgeschlange aus Nordamerika. Das Tier ist für den Menschen völlig ungefährlich. Kornnattern werden maximal 1,50 Meter lang, das in Fürstenwalde gefundene Exemplar maß nur 40 Zentimeter. Ob sie irgendwo entwischt ist oder vom Halter ausgesetzt wurde, bleibt Spekulation.
Kornnattern sind Ausbruchskünstler
Kornnattern werden wegen ihrer attraktiven und auffälligen Zeichnung gerne gehalten. Außerdem ist die Haltung im Terrarium relativ einfach und auch für Anfänger praktikabel. Allerdings gelten sie, laut galileo.tv, als „besonders begabte Ausbruchskünstler“. Am liebsten fressen die Tiere Kleinnager, wie Mäuse.
Gut genährt und klare Augen
Der Fürstenwalder Schlangenexperte erklärt, dass die Natter auf den ersten Blick gesund sei. Sie sei gut genährt und habe klare Augen. Jetzt müsse das Tier noch nach Parasiten untersucht werden, dann kann es an einen privaten Halter oder in den Zoofachhandel vermittelt werden.