Das dafür vorgesehene, 300 Hektar große Areal, grenzt im Osten an die Autobahn Berliner Ring, im Norden an die Bahntrasse. Über sie gelangt der RE 1 aus Richtung Berlin zum Bahnhof Hangelsberg und Güterzüge über einen Abzweig durch das Waldgebiet in das GVZ Freienbrink. "Für eine Erschließung bietet sich die Zufahrt über die Landesstraße an", sagt Ulf Dymke, Mitarbeiter im Bauamt Grünheide.
Wie das geplante Werk aussehen soll, ist indes nicht bekannt. Auf eine Anfrage der MOZ reagierte Tesla nicht. Andere sogenannte Giga-Fabriken, wie sie in der Wüste von Las Vegas, in New York und zuletzt in Shanghai entstanden sind oder fertiggestellt werden, lassen mutmaßen: Eine Produktionshalle so groß wie ein Flughafengebäude, Solaranlagen auf dem Dach, davor tausende Parkplätze sind denkbar. Auch die Errichtung einer Kantine oder Kita wäre möglich. In den Plänen der Gemeinde ist die vorgesehene Fläche als Industriegebiet ausgewiesen. Dymke verweist auf die Baunutzungsverordnung, nach der auch in Industriegebieten ausnahmsweise Anlagen für kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke zugelassen werden können.
Ob in Bezug auf den Bebauungsplan Nr. 13 "Freienbrink – Nord" schon ein Antragsverfahren in Gang gesetzt wurde, war am Donnerstag nicht in Erfahrung zu bringen. Weder Gemeinde noch Kreis konnten dazu Auskunft geben. Grünheides Bauamtsleiterin Claudia Kulosa äußerte die Vermutung, dass ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz eingeleitet werden müsse. Das dafür zuständige Landesamtes für Umwelt äußerte sich über Vorliegen eines entsprechenden Antrags bis Redaktionsschluss nicht.
Bebauungsplan 20 Jahre alt
"Der zugrundeliegende Bebauungsplan ist fast 20 Jahre alt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen verändert," äußert Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg, Bedenken, "so ist nicht bekannt, ob im Rahmen des damaligen Bebauungsplanverfahrens die natur- und artenschutzrechtlichen Belange ausreichend berücksichtigt wurden", meint er. Naturschutzverbände und Bürger seien bislang nicht mit einbezogen worden.
Auch die Grünen in Oder-Spree begrüßen zwar grundsätzlich die Pläne von Tesla, verweisen aber auf das derzeitige Waldgebiet: "Obwohl es sich hier wohl um eine nicht sonderlich hochwertige Monokultur, bestehend aus Nadelwald handelt, muss geprüft werden, welche Arten sich in den letzten Jahrzehnten im Wald angesiedelt haben", so Fraktionschefin Anja Grabs.
Im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren, welches entweder als förmliches Verfahren mit Beteiligung der Öffentlichkeit oder als vereinfachtes Verfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden kann, würde dies geprüft werden. Ebenso, ob alle Vorschriften bezüglich Lärm-, Gewässerschutz und Luftreinhaltung eingehalten werden.