Im Streichelgehege springt der Nachwuchs herum. Die kleinen Ziegen und Schafe sind erst einige Tage alt. Haben sich die Lämmer ausgetobt, suchen sie die Geiß, stupsen ans Euter und stärken sich mit Muttermilch. „Nachwuchs wie die putzigen Lämmer sind besonders bei den Kindern sehr beliebt“, sagt Tierheimchefin Katharina Drewitz. Aber der Heimattiergarten Fürstenwalde hat auch einige sehr alte Bewohner.
Pony-Opa Willi ist Spitzenreiter. Am 24. April ist Willi 30 Jahre alt geworden. „Wir freuen uns darüber sehr. Schließlich ist das ein stattliches Alter für ein Pony“, sagt die zuständige Tierpflegerin Marika Furkert. Ein Pferd werde im Schnitt 20 bis 35 Jahre alt.
Leckerlis zum Ehrentag: Ponny Willi lässt sich zum 30. Geburtstag eine Torte aus Äpfeln, Bananen und Möhren schmecken.
Leckerlis zum Ehrentag: Ponny Willi lässt sich zum 30. Geburtstag eine Torte aus Äpfeln, Bananen und Möhren schmecken.
© Foto: Claudia Poeschke
Die Lebenserwartung hänge von Größe, Rasse und Futter sowie Pflege ab. Ausreichend Bewegung, gesundes Futter und artgerechte Haltung seien die Basis für ein langes, gesundes Pferdeleben.
Von den rund 330 Tiere in über 80 Arten, ist Willi das Älteste in der Anlage. Dicht gefolgt von Ponny Anni, die vom Tierschutzverein Berlin übernommen wurde. Ihr Alter wird auf 27 Jahre geschätzt. Seit fünf Jahren lebt Willi im Tierpark. Anfangs war er willensstark und stur, habe an die Tierpfleger mehrere Pferde-Küsse verteilt. „Mittlerweile ist der Senior ruhiger geworden und hat sich mit uns angefreundet“, erzählt Marika Furkert, die Willi zum Geburtstag mit einer Möhren-Apfel-Bananen-Torte verwöhnte.

Wisent-Weibchen ist im Alter ruhiger geworden

Mit 19 Jahren ist Wisent-Dame Larissa auf Platz 3. Sie hat beim Tierparkpersonal den Spitznamen Hexe, weil sie in jungen Jahren unberechenbar war. „Sie ließ sich nicht anfassen, hat mit dem Kopf gestoßen. Bekommt man die Hörner ab, kann das sehr weh tun“, erzählt die Tierpflegerin. Mittlerweile sei Larissa viel ruhiger und umgänglicher geworden. Larissa habe auch in ihrem Leben für viel Wisent-Nachwuchs gesorgt. Ihr jetziger Partner – Bulle Othello – ist mit seinen vier Jahren allerdings im besten Alter. „Ob es noch einmal mit Nachwuchs klappt, überlassen wir der Natur. Wir sind gespannt“, sagt die Chefin. Wisente seien die größten Landsäugetiere Europas. Frei lebende können ungefähr 20 Jahre alt werden.
Wisent-Dame Larissa ist mit ihren 19 Jahren auch nicht mehr die Jüngste.
Wisent-Dame Larissa ist mit ihren 19 Jahren auch nicht mehr die Jüngste.
© Foto: Bettina Winkler
Zu den tierischen Senioren gehört auch das Otterweibchen (15 Jahre). Es wurde vom Tierpark Cottbus übernommen und kann wie alle hochbetagten Tierparkbewohner bis zum Lebensende in Fürstenwalde bleiben. Das werde womöglich bald sein, denn Zwergotter können laut Statistik nur bis zu 15 Jahre alt werden. „Mit Otter-Nachwuchs rechnen wir in diesem Jahr nicht mehr“, so die Chefin.
Weil das Otterweibchen im schon 15 Jahre alt ist, wird es vorerst keinen Nachwuchs bei den quirligen Wassermardern geben.
Weil das Otterweibchen im schon 15 Jahre alt ist, wird es vorerst keinen Nachwuchs bei den quirligen Wassermardern geben.
© Foto: Bettina Winkler
Der Tierpark sei zwar kein Gnadenhof, aber Tiere abzugeben aufgrund ihres hohen Alters wollen sie nicht. Schließlich seien die Tiere dem Personal in der langen Zeit auch ans Herz gewachsen. Dass ältere Tiere mehr Tierarztkosten verursachen, kann Katharina Drewitz nicht bestätigen. Für Impfungen, Entwurmung und Notfalleinsätzen wurden im vergangenem Jahr für alle Tiere laut Chefin 5.165 Euro ausgegeben. „Der Tierarzt wird nur geholt, wenn es unbedingt nötig ist. Um kleine Wehwechen kümmern sich die Tierpfleger.“
Ein stattliches Alter hat auch Steinkauz Artus erreicht. Als Küken wurde der Greifvogel aus dem Nest geworfen und dann von Tierpflegern mit der Hand aufgezogen. Jetzt ist Artus der Star bei den beliebten Tierparaden anlässlich von Festen. Im Mai wird Artus 14 Jahre alt. „Ein genaues Datum können wir nicht sagen, da wir nicht wissen, wann Artus aus dem Ei geschlüpft ist“, sagt Katharina Drewitz.
Steinkauz Artus gehört zu den Senioren im Tierpark. Der handaufgezogene Greifvogel wird im Mai 14 Jahre alt.
Steinkauz Artus gehört zu den Senioren im Tierpark. Der handaufgezogene Greifvogel wird im Mai 14 Jahre alt.
© Foto: Bettina Winkler
Das Tierparkteam hoffe, das der zahme Greifvogel, ihnen noch lange erhalten bleibt. In freier Wildbahn können Steinkäuze ein Alter von rund 15 Jahren erreichen. Die meisten werden jedoch nur etwa vier Jahre alt. Die ältesten in Gefangenschaft lebenden Tiere wurden 18 Jahre alt.

Familienfest am 1. Mai 2023

Wer sich für all diese tierischen Senioren interessiert, kann sich diese beim Familienfest am 1. Mai, ab 10 Uhr, ansehen. Es wird auf der Bühne am Café wieder viel geboten. Für Unterhaltung sorgen der Tanzkreis, die Sternchen, eine Seniorentanzgruppe, eine Zaubershow und Bauchtanz mit Amira. Für die Kinder sind Bastelangebote gelant. Für das leibliche Wohl sorgen Mitglieder des Fördervereins unterstützt von den Braufreunden beim Getränkeausschank sowie der SPD-Ortsgruppe, die den Stand mit selbst gebackenem Kuchen betreut.