Am Freitag (19. Mai) wurden sie als vermisst gemeldet: Nach einer Herrentagsfeier in Zabelsdorf verschwanden in den frühen Morgenstunden zwei 21-jährige Männer. Ab 4 Uhr gingen keine Nachrichten mehr an sie heraus. Wenig später wurden sie als vermisst gemeldet. Seitdem wurde nach ihnen gesucht. Über Tage fehlten trotz aufwendiger Suchaktionen jegliche Hinweise über den Verbleib. Beide Männer kommen aus Oberhavel, einer lebte zuletzt in Berlin. Am Mittwoch (24. Mai) gab es dann die traurige Gewissheit: Beide Männer sind tot. Sie wurden aus dem Großen Wentowsee geborgen.
Noch am Dienstag (23. Mai) suchte die Wasserschutzpolizei mit Wasserspürhunden aus Sachsen-Anhalt den Wentowsee ab. Am See in Zabelsdorf sollen sich die beiden Männer zuletzt aufgehalten haben – dort wurden eine Jacke und Bauchtasche gefunden. Vermutungen lagen nah, dass beide nach der Herrentagsfeier noch im See waren. Die stundenlange Suche mit den Leichenspürhunden blieb allerdings bis dato ohne Erfolg. Einen Tag später, am 24. Mai, mussten Einsatzkräfte in den Morgenstunden erst eine leblose Person, wenige Stunden später dann auch den zweiten Toten aus dem Wentowsee bergen. Die Leichen trieben im Fürstenberger Ortsteil Tornow im Wasser.
Leiche aus dem Wentowsee geborgen
Um kurz vor 9 Uhr ging der Einsatz bei der Polizei ein. Ein Spaziergänger hatte eine Leiche in dem See gefunden. Das bestätigte auf Nachfrage ein Polizeisprecher der Polizeidirektion Nord in Neuruppin. Bei weiteren, wenn auch naheliegenden Vermutungen wählte er die Worte zuerst mit Bedacht. Die Feuerwehr hatte den toten Körper geborgen und ans Ufer gebracht.
Wenig später bestätigte sich der Anfangsverdacht und damit die schlimmste Vermutung der Angehörigen: Bei der toten Person handelt es sich um einen der beiden vermissten Männer, informierte Polizeisprecher Joachim Lemmel. Die Angehörigen wurden umgehend informiert. Die Notfallseelsorge betreut die Angehörigen.
Suche nach dem zweiten vermissten Mann geht weiter
Der Tote wurde von den Einsatzkräften über seine Kleidung und Fotos identifiziert, so Lemmel. Sein gleichaltriger Freund galt weiter als vermisst. Es fehlte jede Spur. „Wir suchen weiter“, sagte Joachim Lemmel. Die Wasserschutzpolizei war erneut auf dem See unterwegs. Im Gepäck wieder die zwei Leichenspürhunde aus Sachsen-Anhalt, die Spuren erschnüffeln sollen. Lange ohne Erfolg.
„Der See ist nach wie vor der einzige Anhaltspunkt, den wir bei der Suche haben.“ Der trübe, knapp 280 Hektar umfassende Große Wentowsee hat eine extrem geringe Sichttiefe. Taucher ertasten eher als dass sie etwas sehen. Auch das flache Ufer wird weiter abgesucht. Auch am frühen Nachmittag blieben die Suchaktionen – zwischenzeitlich umkreiste ein Hubschrauber den Wentowsee – ohne Erfolg.
Zweiter Vermisster gefunden
Gegen 15 Uhr neue Erkenntnisse und die traurige Gewissheit: Auch der zweite Vermisste wurde tot im See gefunden. „Der Fundort befindet sich in der Nähe des ersten Fundes“, sagte Joachim Lemmel. Ein Sonar-Roboter, der im Wasser den Boden absuchte, hatte die Leiche entdeckt. Eingesetze Taucher holten den toten 21-Jährigen an die Oberfläche, die Feuerwehr brachte ihn ans Ufer. Die Familien werden von Notfallseelsorgern betreut. Die Kriminalpolizei führt die weiteren Ermittlungen zu den Todesumständen.
Seit dem 19. Mai fanden groß angelegte Suchaktionen statt. Oberhavel bangte um die zwei jungen Männern, die nach der Herrentagsparty in Zabelsdorf verschwunden waren. Am Sonntag (21. Mai) durchsuchten in Absprache mit der Polizei etwa 150 Angehörige und freiwillige Helfer und Helferinnen Feld und Waldstücke.