Alarm in der Feuerwache von Hennigsdorf: Am Donnerstag (18. Mai) ging gegen 16 Uhr die Meldung ein, dass im Lehrlingswohnheim des Oberstufenzentrums an der Eduard-Maurer-Straße in Hennigsdorf ein Feuer ausgebrochen ist. Die Feuerwehren von Hennigsdorf und Velten rückten mit insgesamt 40 Einsatzkräften aus, um den Brand zu bekämpfen, der in einem Zimmer im Erdgeschoss ausgebrochen war. Erst nach knapp drei Stunden war der Einsatz beendet.
Vom Feuer besonders betroffen waren 21 ukrainische Flüchtlinge, die im Erdgeschoss des Wohnheims leben. Als das Feuer ausbrach, befanden sich elf von ihnen in dem Gebäude. Laut Polizeisprecherin Dörte Röhrs erlitten zwei Menschen eine Rauchgasvergiftung. Sie wurden ambulant behandelt.
Landrat fährt sofort zum Brandort
Sowohl Landrat Alexander Tönnies (SPD) als auch Sozialdezernent Matthias Kahl, die schnell vor Ort waren, sorgten dafür, dass die betroffenen Flüchtlinge mit der OVG in eine andere Unterkunft gebracht wurden. Sie werden zumindest vorübergehend in den gerade fertiggewordenen Wohncontainer an der Dr.-Heinrich-Byk-Straße in Oranienburg unterkommen, teilte Kreissprecherin Ivonne Pelz mit.
Nachdem am Freitagvormittag Kriminaltechniker den Brandort untersucht haben, ist klar, dass es sich nicht um Brandstiftung handelt. Laut Röhrs kommen ein technischer Defekt oder der unsachgemäße Umgang mit elektrischen Geräten infrage. Am und im Gebäude entstanden Schäden von rund 200.000 Euro.
Am Freitagmittag klärte sich auch, ob die im ersten und zweiten Obergeschoss wohnenden Lehrlinge, von denen sich wegen des langen Wochenendes niemand im Haus befand, am Sonntagabend wieder einziehen können. Vom Kreis beauftragte Fachleute konnten Entwarnung geben. Sowohl von den elektrischen Anlagen im Haus als auch von der Statik des Gebäudes gehen keine Gefahren aus. Das Wohnheim ist damit für die OSZ-Lehrlinge wieder freigegeben.
UPDATE Kreisverwaltung informiert über akuellen Stand
Die Kreisverwaltung informierte am Mittwoch, 24. Mai, über den aktuellen Stand. Danach konnten die oberen Etagen des Hauses schon am Wochenende wieder von den etwa 90 Schülerinnen und Schülern der Schule genutzt werden. Das Erdgeschoss allerdings, in dem 21 aus der Ukraine geflüchtete Menschen untergebracht waren, werde noch für längere Zeit nicht bewohnbar sein.
„Ich bin froh, dass bei dem Feuer niemand ernsthaft verletzt worden ist“, wird Landrat Alexander Tönnies in der Mitteilung zitiert. „Gut ist auch, dass Statiker und Elektriker uns grünes Licht für die oberen Geschosse des Wohnheims geben konnten.“ Die untere Etage, wo der Brand ausgebrochen war, müsse nun allerdings aufwändig saniert werden. „Das wird, so viel können wir schon jetzt sagen, einige Monate dauern.“
Konkret sind im Erdgeschoss des Wohnheims, das sich in der Eduard-Maurer-Straße befindet, alle 16 Zimmer und vier Gemeinschaftsräume nicht mehr zu nutzen. Beschädigt ist außerdem ein Raum im ersten Obergeschoss, der durch die Hitze des Feuers beschädigt wurde und deshalb aktuell ebenfalls nicht bewohnbar ist. Neben den Brandschäden hat auch das Löschwasser Schäden verursacht, die jetzt beseitigt werden müssen. „Das konkrete Ausmaß muss zunächst von Fachfirmen begutachtet werden. Wir gehen aber schon jetzt von einer Komplettsanierung aus“, so Tönnies.
Die Ukrainerinnen und Ukrainer – elf von ihnen waren zum Zeitpunkt des Brandes vor Ort – konnten noch am besagten Donnerstag in einer Unterkunft in Oranienburg untergebracht werden. „Ich danke allen, die bei dem Einsatz am Himmelfahrtstag unterstützt haben, insbesondere den Einsatzkräften für ihre schnelle und professionelle Hilfe und meinen Mitarbeitenden für ihre tolle Unterstützung vor Ort!“